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Benutzername: 
Joschne
Wohnort: 
Sittensen

Bewertungen

Insgesamt 1854 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2014
Auf dünnem Eis
Benecke, Lydia

Auf dünnem Eis


sehr gut

Blick in die Abgründe des Menschen
Warum begehen manche Menschen grausame Verbrechen? Warum ermorden sie unschuldige Kinder, vergewaltigen Frauen, prügeln Zufallsopfer zu Tode? Werden sie „böse“ geboren, haben schlicht kein Gewissen, oder entscheiden sie sich, „böse“ zu sein, und bleiben es dann ein Leben lang? Die Psychologin, Therapeutin, Referentin und Kolumnistin Lydia Benecke verbindet aktuelle Ergebnisse der psychologischen Forschung mit spannend rekonstruierten Kriminalfällen. Anhand ihrer Arbeit zeigt sie, dass uns alle mitunter nur eine hauchdünne Schicht von brutalen Verbrechern trennt. Sie fragt nach den tiefer liegenden Motiven von Kindermördern, Vergewaltigern, eiskalten Psychopathen und wirft einen erhellenden Blick in die tiefsten Abgründe des Menschlichen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2014
Deutschstunde
Lenz, Siegfried

Deutschstunde


ausgezeichnet

Über die "Freuden der Pflicht"
Gehorsamkeit und Widerstand im nationalsozialistischen Alltag.
Der 1926 im ostpreußischen Lyck geborene Siegfried Lenz gehört zu den bekanntesten deutschen Autoren der Gegenwart. Für sein Werk hat er viele Ehrungen und Auszeichnungen bekommen, dazu gehören unter anderem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt.
Lenz' Kindheit und Jugend sind von den Ereignissen des Dritten Reiches geprägt. Im Alter von 13 Jahren trat er der HJ bei, machte 1943 sein Notabitur und wurde dann Soldat bei der Marine der Reichswehr. Er desertierte in Dänemark und kam in englische Kriegsgefangenschaft. Diese Erlebnisse beeinflussen sein journalistisches und literarisches Werk.
In seinem Roman "Die Deutschstunde", der 1968 erschien, setzt sich Lenz kritisch mit dem Dritten Reich auseinander. Der Protagonist des Romans ist Siggi Jepsen, ein Zögling einer Anstalt für schwererziehbare Jugendliche, der einen Deutschaufsatz zum Thema 'Die Freude der Pflicht' schreiben muss. Darin thematisiert Siggi den Konflikt mit seinem Vater, der zur Zeit des Nationalsozialismus Polizist im norddeutschen Rugbüll ist.
Siggis Vater ist mit dem Maler Nansen befreundet, doch die NS-Zeit verändert diese Freundschaft. "Die Deutschstunde" schildert, wie der Polizist Jepsen die Durchsetzung des Malverbots für Nansen zu dessen persönlichem Feldzug macht. Nahezu blind erfüllt der Vater seine Pflicht, während der Sohn versucht, die Kunstwerke zu retten. Das Ende des Dritten Reiches bringt keine Veränderung. Der Vater wird kurzfristig interniert, kehrt jedoch später auf seinen Posten zurück, ungebrochen autoritätsgläubig.
Mit der "Deutschstunde" konfrontiert Siegfried Lenz seine Leserschaft schonungslos mit scheinbar unpolitischer Pflichterfüllung und Heimattreue, welche in der Nachkriegszeit als tragender Pfeiler des Nationalsozialismus demaskiert wurde.
Lenz zählt seit langem zu den bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Sein literarisch unvergleichliches Werk wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht und alle Preise rühmten das unerschrockene Engagement des Autors. Seine Werke sind Bilder einer Epoche. Lernz starb 2014
Eines der wichtigsten Werke der deutschen Nachkriegsliteatur. Zweifellos ein Klassiker, immer noch gut zu lesen. Zudem mit viel norddeutschem Lokalkolorit versehen. Nimmt man immer wieder gerne zur Hand, wie auch die Romane Walter Kempowskis. Schade, dass der Autor nicht mehr unter uns weilt. Eine wichtige Stimme ist verstummt. Für immer.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2014
Stoner
Williams, John

Stoner


gut

Einer der großen Romane Amerikas
"Stoner" ist einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird - es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.
Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen.
›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.
Autor John Williams wurde 1922 in Texas geboren. »Er war ein Mann mit einem unverschnörkelten Charakter. Sentimentalität und Beschönigungen lehnte er ab. Er pflegte zu sagen, wenn er nicht Schriftsteller geworden wäre, dann vielleicht Klempner.«
Nancy Williams, seine vierte Ehefrau, die fünfunddreißig Jahre mit ihm lebte
»Er hatte eine private Seite, die er für sich behielt, ohne dass es seine Freundlichkeit oder Zuvorkommenheit beeinträchtigt hätte. Er hielt sich nicht mit Selbstmitleid auf, selbst als er später mit einem Sauerstoffgerät unterwegs war. Er fühlte sich wohl, wo und wie er war.«
Richard Richardson, Autor und langjähriger Kollege.
»Wenn er eine Geschichte kritisierte, dann als die große ungeschriebene Story, die noch im Kopf des Autors steckte und an deren Ausarbeitung er gescheitert war. Williams wurde niemals gemein und persönlich«, erinnert sich einer seiner Studenten an der Denver University.
In den sechziger Jahren wuchs das Department für Englische Sprache und Literatur, an dem Williams lehrte, beträchtlich, und seine Seminare erlangten bald landesweiten Ruf. Berühmt-berüchtigt wurden auch die Trinkgelage, die sie begleiteten.
Während seiner Dozentur an der Denver University blieb seine Trinkerei weitgehend unbemerkt, doch mit zunehmendem Alter zeigten der Alkohol- und Zigarettenmissbrauch Auswirkungen auf Williams’ Gesundheit. In den späten siebziger Jahren tauchte er mit einem Sauerstoffgerät auf dem Campus auf: Oft nahm er erst einen Zug aus seiner Zigarette, dann einen aus dem Sauerstoffgerät, dann nahm er seine Vorlesung wieder auf.
Während seiner letzten Jahre an der Denver University litt er zunehmend unter gesundheitlichen Problemen. Als sein Nachfolger im Department vorschlug, ihm einen akademischen Ehrentitel zu verleihen, stellte sich das Dekanat dagegen, weil Williams es sich mit einigen Kollegen verdorben hatte.
Williams starb am 3. März 1994 im Alter von einundsiebzig Jahren an Lungenversagen. Das letzte Lebensjahrzehnt verbrachte er zurückgezogen zu Hause in Fayetteville und arbeitete an seinem vierten, unvollendet gebliebenen Roman.»Er hatte niemals erwartet, so lange zu leben. Wir haben uns unzählige Male voneinander verabschiedet. Er lag auf dem Krankenbett und bekam kaum noch Luft. Er meinte, er könne es fast sein lassen. Ich hörte nur das Wörtchen ›fast‹«.
Nancy Williams
John Williams, der zu Lebzeiten zwar gelesen wurde, aber nicht sehr berühmt war, gilt heute dank seiner Wiederentdeckung durch Edwin Frank, der 1999 die legendäre Reihe New York Book Review Classics begründete, in den USA als Ikone der klassischen Moderne.

2 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2014
Eiszeit / Tony Hill & Carol Jordan Bd.8
McDermid, Val

Eiszeit / Tony Hill & Carol Jordan Bd.8


sehr gut

Ein perfekter Fall

Inhalt: Ein Unbekannter bringt Frauen um, die alle eine verblüffende Ähnlichkeit mit Detective Chief Inspector Carol Jordan haben. Eigentlich ein perfekter Fall für sie und ihren Kollegen, den Profiler Tony Hill, doch Carol hat gerade ihren Job hingeschmissen. Der brutale Mord an ihrem Bruder und dessen Frau hat sie in eine Krise gestürzt. Sie wirft Tony vor, diese Bluttat nicht vorhergesehen zu haben, und will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Als der Verdacht schließlich sogar auf Tony fällt, beginnen die Ereignisse sich zu überschlagen ...

Bewertung: »Liebhaber des Krimigenres werden McDermids meisterhafte Mischung aus lebendiger Beschreibung, komplexen Figuren und nicht nachlassender Spannung begeistert verschlingen.« Booklist

»Hill und Jordan legen wie immer einen brillanten Auftritt hin.« The Times

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2014
Der Adventkiller / DCI Antonia Hawkins Bd.1
Gunn, Alastair

Der Adventkiller / DCI Antonia Hawkins Bd.1


gut

Wenn sich in London Panik im Advent breitgmacht

Heute mal ein Buchtipp von mir, passend zur Jahreszeit: Der Adventkiller von Alastair Gunn. Alastair Gunn ist Journalist, er schreibt für Zeitschriften und Magazine. "Der Adventkiller" ist der erste Band in seiner Serie um DCI Antonia Hawkins. Gunn lebt mit seiner Verlobten Anna in Hertfordshire.
Und worum geht es? Um die Vorweihnachtszeit in London: DCI Antonia Hawkins von der Metropolitan Police leitet ihren ersten großen Fall. Zwei Frauen sind auf brutale Weise getötet worden. Es scheint keine Gemeinsamkeiten zu geben – bis auf die Tatzeit: Beide Morde geschahen um ein Uhr am Morgen eines Adventssonntags. Zunächst sieht es aus wie ein Zufall – doch dann bringt eine neue Woche eine neue Leiche. Während sich in London mehr und mehr Panik breitmacht, muss DCI Antonia Hawkins einen eiskalten Killer finden, bevor es ein weiteres Opfer gibt. Am Sonntag, wenn es ein Uhr schlägt ...
Spannend und doch nicht allzu blutig. Klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2014
Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen / Jefferson Winter Bd.1
Carol, James

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen / Jefferson Winter Bd.1


sehr gut

Der erste Fall für Jefferson Winter
Er ist kein gewöhnlicher Ermittler. Jefferson Winter ist Profiler. Und der Sohn eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, grausame Täter wie seinen Vater zur Strecke zu bringen. Doch manchmal fragt er sich, ob er etwas von dessen dunkler Seite geerbt hat. Ob das der Grund dafür ist, dass er sich so gut in sadistische Mörder hineinversetzen kann …
Für einen besonders verstörenden Fall wird er nach England gerufen: Bereits vier junge Frauen sind einem perfiden Täter in die Hände gefallen, der seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen einen Teil des Gehirns entfernt – womit er ihr Leben faktisch vernichtet. Jetzt ist eine fünfte Frau verschwunden. Jefferson muss und wird alles daransetzen, den Täter zu finden, bevor auch ihre Seele zerstört wird.
Jefferson Winter ist der Sohn eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Manchmal fragt er sich, ob er etwas von der dunklen Seite seines Vaters geerbt hat und ob das der Grund dafür ist, dass er sich so gut in sadistische Mörder hineinversetzen kann. Jefferson Winter ist ein Einzelgänger, und Teamarbeit ist nicht gerade seine Stärke. Er war ursprünglich Profiler beim FBI, wo er sich aber nicht wenige Feinde gemacht hat und sich zu vielen Zwängen unterworfen fühlte. Jetzt ist er selbständig und arbeitet wie besessen. Er pfeift auf Regeln und Vorschriften und wird stets alles daransetzen, einen Fall zu lösen. Dabei geht er auch hohe Risiken ein, wenn es sein muss.
Jefferson besitzt ein Haus in Virginia, verbringt aber wegen seiner Arbeit, die ihn um die ganze Welt führt, die meiste Zeit in unpersönlichen Hotelsuiten gehobener Klasse. Er glaubt nicht an Fügung, Glück oder Schicksal. Er glaubt daran, dass alles möglich ist. Auch wenn er sich manchmal zynisch gibt, hat er eine positive Lebenseinstellung: »Das Leben ist immer besser als der Tod, denn jedes Leben muss besser sein als ein kaltes, einsames Grab. Auch wenn man noch so schlimme Dinge durchgemacht hat: Solange man lebt, besteht die Aussicht, dass einem geholfen wird.«
Jefferson Winter trinkt (zu) viel Kaffee; diesen am liebsten stark, mit viel Koffein und Zucker. Sein zweites Lieblingsgetränk ist Whisky (Single Malt). Er ist ein starker Raucher, liebt Musik, vor allem Rock 'n' Roll und Mozart, und ist ein begnadeter Klavierspieler.

Dank seines rasanten Stoffwechsels nimmt er nie zu. Dafür fällt sein Blutzuckerspiegel manchmal ohne Vorwarnung in den Keller. Wie viele Kalifornier ist er sonnenhungrig und kälteempfindlich. Am liebsten trägt er Jeans und T-Shirts mit Bildern toter Rockstars (z.B. Nirvana oder Jimi Hendrix).

Steckbrief: 33 Jahre alt, 1,76 m groß, leuchtendgrüne Augen, weiße Haare, sehr schlank.
James Carol wurde 1969 in Schottland geboren, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte. In den 80er Jahren zog er nach England. Er hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Gitarrenlehrer, Journalist und Pferdetrainer gearbeitet.
Als James Carol seine Thrillerserie um den Profiler Jefferson Winter plante, war es ihm wichtig, inhaltlich so viel Freiheit wie möglich zu haben. Obwohl die Bücher als Serie angelegt sind, können sie auch unabhängig voneinander gelesen werden. Jeder Band spielt an einem anderen Ort und hat andere Figuren – das verbindende Element ist immer der Protagonist Jefferson Winter.
Wenn James Carol gerade nicht schreibt, trainiert er Pferde und arbeitet als Reitlehrer. Er ist ausgebildeter Gitarrist und entspannt sich am besten beim Schreiben und Musikaufnehmen. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Hertfordshire/England.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2014
Treibland / Kommissar Danowski Bd.1
Raether, Till

Treibland / Kommissar Danowski Bd.1


sehr gut

Wenn die "Pest" (oder Ebola?) an Bord ist
Im Hamburger Hafen läuft das Kreuzfahrtschiff «Große Freiheit» ein. An Bord: ein toter Passagier – verstorben an einem geheimnisvollen Virus. Bald herrscht Panik in der Stadt. Kriminalkommissar Adam Danowski, der eigentlich am liebsten am Schreibtisch ermittelt, wird an den Schauplatz beordert. Er kommt einem Verbrechen auf die Spur, das noch unzählige Tote zu fordern droht. Doch das unter Quarantäne gestellte «Pestschiff» darf keiner verlassen, selbst Kommissare nicht, und Danowskis Gegner sorgen mit aller Macht dafür, dass dies so bleibt ...
Stimmen zum Buch
Nicht jeder Kolumnist ist auch ein guter Buchautor. Till Raether schon. (Hamburger Morgenpost)

Sollte der Mann sich jemals von diesem Höllen-Trip erholen, wären wir bei seinem nächsten Fall gern wieder dabei. (Brigitte)

In schleichender Intensität vergrößert sich ein Netz aus mafiösen Verstrickungen und zieht sich dabei bedrohlich um Danowski. Ein atemraubend spannender Thriller. (Ruhr Nachrichten)

Danowski ist eine ausgesprochen interessante Type - nur nicht auf den ersten Blick. Da merkt man dem Journalisten Raether den trainierten Blick für interessante Leute an. Danowski - ein Mann mit Potential. (Tagesspiegel)

Ein gelungenes Debüt, atmosphärisch packend mit lebendigen Charakteren, gekonnten Spannungsbögen. (Hamburger Abendblatt)

Dem lobenden Rezensionen kann ich mich nur anschließen. Wirklich superspannend und mit ordentlich Hamburg-Kolorit versehen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.