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S.
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2021
Mein geniales Leben (eBook, ePUB)
Jägerfeld, Jenny

Mein geniales Leben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sigge ist zwölf. Der Umzug in das ungewöhnliche Haus seiner durchgeknallten Großmutter kommt ihm gerade recht. In seiner alten Schule wurde er gemobbt, jetzt hat er die Chance, alles anders zu machen und kann sich neu erfinden! Aber wie wird man beliebt? Sigge hat eine Menge Ideen, um wahnsinnig beliebt zu werden. Dazu hat er jetzt 70 Tage Zeit. Der Countdown läuft, die Tage werden heruntergezählt. Ob er sein Ziel mit Tricks wie Kaugummiverschenken, fünf Leute ansprechen, witzig sein und keinesfalls zuzugeben, dass man Eiskunstlauf liebt klappt, wird man sehen.
Mir gefällt das Haus der unkonventionellen Oma voller
Krempel, Uhren, ausgestopfte Tiere, die Oma und die anderen Familienmitglieder selbst auch.
Jenny Jägerfeld hat ein wirklich gutes Jugendbuch geschrieben, ihr Sigge ist sehr sympathisch, seine Probleme sind nachvollziehbar beschrieben. Nicht alles läuft rund, aber dadurch wird Sigges Geschichte umso glaubhafter. Lesenswert!
Aus dem Schwedischen übersetzt von Birgitta Kicherer, verlegt von Urachhaus.

Bewertung vom 15.02.2021
Geheimnisse einer Familie / Das Savoy Bd.3
Wahl, Maxim

Geheimnisse einer Familie / Das Savoy Bd.3


sehr gut

Violet Mason, 33, ist Besitzerin des bekannten Hotels Savoy in London. Sie versucht, ihren internationalen Gästen auch 1940 Luxus zu bieten. Das ist während des 2. Weltkrieges schwer, ihr Haus droht Opfer der deutschen Luftangriffe zu werden. Sie ist zudem schwanger und nicht gesund.
Maxim Wahl hat einen weiteren Teil der umfassenden Saga über eins der berühmtesten Hotels der Welt geschrieben. Man sieht
Messing, ornamentiertes Glas, Marmor und den Wintergarten direkt vor sich. Aber im Savoy gibt es ebenso Abhörvorrichtungen, denn der englische Geheimdienst hat einen Stützpunkt im Keller eingerichtet. Das werden die Gäste nicht geahnt haben!
Engagiert leitet Violet das große Haus, benennt mutig eine Frau zum Chefbutler. Interessant ist die Auflistung der Personalvielfalt wie Rezeptionisten, Zimmermädchen, Köchinnen, Zigaretten-Girls, Liftboys, des Orchesterchefs, der Patisseurin, des Souschefs, der Saucenmadame, der Küchenhilfen, der Hausdiener, die Hausdamen, die Zimmermädchen, die Laufburschen, die Gepäckträger, die Pagen ... . Gern hätte ich etwas mehr über ihre Arbeit erfahren, auch über Gäste des Hotels. Interessant waren die Anmerkungen über Einsparungen bei Lebensmitteln, Strom, Blumen, Badartikeln.
Ein unterhaltsam und einfach zu lesender Roman über London, den König und diverse Intrigen, angereichert mit Fakten zum Kriegsverlauf im Jahr 1940.
Herausgegeben vom Aufbau Verlag.

Bewertung vom 14.02.2021
Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Lehrer ist das Bitteschön, der nacheinander sieben Lehrlinge verliert? MacBharrais beherrscht die Herstellung von vielen magischen Siegeln und Tinten, sein letzter Schüler aber beherrschte einige mehr. Wieso? Und jetzt ist er tot.
In seiner modernen Fantasy-Saga beschreibt Kevin Hearne kreativ wie gewohnt das abenteuerliche Leben eines Siegelagenten. ??? Der regelt erfolgreich Angelegenheiten von Feenwesen auf der Erde. Aber was, wenn die manipuliert werden?
Spannend wird das Ganze durch die gelungene Einbeziehung landestypischer schottischer Details, die Verbindung neuzeitlicher Technologien wie Computer und Handys mit magischen Handlungen und das Auftauchen so besonderer Geschöpfe wie Hobgoblins, Trolle, Pixies, Banshees und mehr. Sehr kreative und ausgefallene, exotische Namen gibt es für Nagellackfarben, fantasievolle Beschimpfungen erheitern, auch Anspielungen auf aktuelle Ereignisse sind zu finden. Eine gelungene Idee sind die besonderen Siegel, die MacBharrais herstellt, als da z. B. wären: das Siegel der sanften Genesung, des Erholsamen Schlafes, der Erfrischenden Stärkung, der Agilen Grazie, der Bösen Folgen. Hätte ich auch gern.
Mir gefallen zudem die kleinen Geschichten in der Geschichte.
Gut zu lesen, sehr zu empfehlen. Das sage ich dir dreimal, also ist es die Wahrheit.
Verlegt von Klett-Cotta.

Bewertung vom 11.02.2021
Der Weltreporter (eBook, ePUB)
Stein, Hannes

Der Weltreporter (eBook, ePUB)


sehr gut

Julia ist Studentin, Taxifahrerin und lebt in näherer Zukunft. Hannes Stein prophezeit eine Seuche, die Corona ziemlich ähnlich ist. Julia also trifft Bodo von Unruh, einen älteren, charmanten Reporter. Sie beginnen eine Affäre, er kann ihr einiges bieten.
Diese Geschichte bildet den Rahmen für Bodos 12 Reisen der unglaublichen Art. Unter anderem berichtet er über eine Art Enklave im brasilianischen Dschungel, in der Verhältnisse wie im Deutschland der 20er Jahre herrschen, besucht ein Utopia in Russland, nimmt an einem exklusivenEssen mit überraschendem Menü in China teil, besichtigt eine Almhütte auf dem Mount Everest ... und würzt alles mit bösartigen Überspitzungen, beschreibt Unmögliches, Irrwitziges.
Die Geschichten zu diesen speziellen Reisen sind schön, fantasievoll, kreativ. Einige Seiten lang. Dann werden sie überdehnt, in die Länge gezogen, gewollt philosophisch. Erfreuliche Seitenhiebe auf die derzeitigen aktuellen Ereignisse finden sich aber genauso wie kleine erotische Anspielungen, lassen durchhalten.
Ein ungewöhnlicher Roman, verlegt von Galiani Berlin, einem Imprint von Kiepenheuer & Witsch.

Bewertung vom 08.02.2021
Der schlimme Zahn / Der kleine Räuber Rapido Bd.3
Weger, Nina Rosa

Der schlimme Zahn / Der kleine Räuber Rapido Bd.3


sehr gut

Wir mochten die ersten Kapitel sehr. Die Bilder: kindgerecht, in schönen Farben, lustig anzusehen. Der Text: zunächst ein Thema, das Kinder anspricht, Zahnschmerzen sind gräßlich, das versteht jeder. Namen wie Schurkan oder Unhold begeistern, Räuber-Sprüche bringen zum Kichern. Gefühle werden angesprochen ( Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Gemeinheit) und rufen Emotionen hervor. Und spannend ist es! Es kann viel gelacht, geschmunzelt und gestaunt werden. Besonders Vergleiche wie: „Opa auf dem Nachttopf“ sorgen für Stimmung, leckere Räuberwurst macht Appetit, rollende „Rrrrrrs“ werden freudig nachgemacht. Erfinderisch wird probiert, dem Räuberhauptmann zu helfen. Mehrfach ohne Erfolg.
Aber: besonders ein Versuch ist schrecklich, furchteinflößend und kann Kindern Angst vor einer bestimmten Berufsgruppe und deren Tätigkeit vermitteln. Hier muss man beim Vorlesen kreativ sein. Auch die Manipulation des Vaters ist fragwürdig. Deshalb von mir Punktabzug für ein eigentlich ansprechendes, wunderschön von Anna-Lena Kühler illustriertes Buch.
Positiv anzumerken sind Rezepte und Bastelanleitungen im Anhang.
Text von Nina Weger, verlegt von Oetinger.

Bewertung vom 02.02.2021
Fürst Pückler
Nolte, Dorothee

Fürst Pückler


ausgezeichnet

Pücklereis kennt man. Den Namen dahinter auch? Vielleicht weiß man auch noch, dass der entsprechende Herr einen Park gestaltet hat, aber sonst? Dabei war er so viel mehr: Abenteurer, Draufgänger, Casanova, Dandy, Freigeist, Lebenskünstler, Sonderling und und und. Er spannte weiße Hirsche vor seine Kutsche, duellierte sich zwölfmal, log und betrog, reiste viel und hatte ein überaus turbulentes Leben. Ja, er suchte Inspiration in englischen Parks und Gärten, setzte sie auch nach eigenem Geschmack um und schuf in Muskau einen wunderschönen Landschaftspark. Mit geschwungenen Wegen, exotischen Pflanzen und naturnahen Anlagen. Ein unzuverlässiger Verschwender und Blender war er, fast immer in Geldnöten. Trotz aller interessanter und abwechslungsreicher Erlebnisse bleibt mir der eitle Herr von Herzen unsympathisch. Sein Park in Muskau aber gleicht einem wunderbarem Naturgemälde.
Dorothee Nolte hat ein unterhaltsames und gut zu lesendes Büchlein verfasst. Fakten sind gründlich recherchiert, originale Äußerungen geschickt eingearbeitet, geordnet und in angenehm kurzen Abschnitten zusammengefasst.
Herausgegeben vom Eulenspiegel Verlag, eine Lektüre, die mehr über den Fürsten erfahren lässt als dass er Namensgeber für o.g. Halbgefrorenes ist.

Bewertung vom 02.02.2021
Gespenster
Alderton, Dolly

Gespenster


sehr gut

Nina hat den Job als Englischlehrerin aufgegeben und schreibt einigermaßen erfolgreiche Kochbücher. Eine Eigentumswohnung in London zahlt sie ab und könnte zufrieden sein, wenn ... ja, wenn sie endlich Mann und Kinder und somit ein erfolgreiches Leben hätte. Denkt sie. Sie ist es leid, von ihren verheirateten Freundinnen mit Kind und Haus und auf unzähligen Junggesellinnenabschieden geringschätzig behandelt zu werden. Online-Dating ist jetzt angesagt. Und mit Max landet sie einen genialen Treffer!
Wir begleiten also die etwas über 30-jährige, torschlussgeplagte Nina ein Jahr lang, lernen ihre Freundinnen und den Ex-Freund sowie skurrile Nachbarn kennen, ebenso ihre Eltern und auch die Geschichte zu ihrem zweiten Vornamen.
Dolly Alderton beschreibt die vielschichtigen Sorgen und Nöte ihrer Nina, lässt den Leser an deren Gedanken zu Gleichberechtigung, Rücksichtnahme und Zusammenleben teilhaben, Prioritäten neu ordnen. Man gewinnt einen detaillierten Einblick in die Welt dieser Frau auf der Suche nach sich selbst. Unaufgeregte Lektüre, entspannend zu lesen.
Roman aus dem Englischen von Eva Bonné. Verlag Atlantik, ein Imprint von Hoffmann und Campe.

Bewertung vom 01.02.2021
Von riesengroß bis klitzeklein
Klee , Julia

Von riesengroß bis klitzeklein


weniger gut

Schön bunt kommt das Buch von Sabine Rothmund und Julia Klee aus dem Esslinger Verlag auf wertigem Papier daher. Zoom-Bilderbuch wird es genannt. Ein detailreicher Wiesenausschnitt macht Freude, schön groß sind Blumen und Insekten zu sehen. Das kann man sich gut vorstellen. Mittendrin dann eine Kuh laut Text, sie soll herangezoomt erscheinen. Erklärungsbedarf für die Kleinen! Auch sieht das Tier aus wie eine Ziege bzw. ein Schaf. Plötzlicher Ortswechsel: das Meer. Der Sinn der im Wasser treibenden Milchpackung wird zunächst nicht klar, kleine Fische / Riesenpackung? Vielleicht wäre ein Zoomkreis um die Gegenstände hilfreich. Wieder folgt ein unerklärter Ortswechsel... .
Eigentlich eine schöne Idee, Kontraste und verschiedene Betrachtungsweisen aufzuzeigen. Auch Umweltverschmutzung ist ein wichtiges Thema. Etwas mehr Text hätte uns gefallen, aber in der vorliegenden Form mochten weder meine Kindern noch ich das Buch, den versprochenen Spaß hatten wir nicht. Ausserdem riechen die Seiten unangenehm. Schade.

Bewertung vom 01.02.2021
Die Erfindung des Dosenöffners
Bagci, Tarkan

Die Erfindung des Dosenöffners


ausgezeichnet

Es beginnt wie im Song „Lemon Tree“: ein junger Mann langweilt sich im Nirgendwo, genialerweise kreiert der einen Hit. Nur dass hier ein wenig engagierter freier Lokalreporter auf der Suche nach einem spektakulären Zeitungsartikel ist. Hühnerzüchter? Kegelclub? Ernsthaft? Er ist auf der Suche nach DER Story. Um an eine vermeintlich gute zu kommen, geht er eine ungewöhnliche Allianz ein. Der magische Satz: Anette hat ein Geheimnis!“ setzt eine faszinierende Geschichte in Gang.
Gekonnt locker und leicht schreibt Tarkan Bagci Sätze über eine
Kaffeemaschine ( ...unsere fleißigste Mitarbeiterin) oder gesteht einem Kühlschrank eigene Gedanken zu. Ernsthaft wird der Ton bei einer Sache, die alles verändert.
Eine überraschende Erzählung, tiefgründiger als erwartet, aber sehr gut zu lesen.
Empfehlenswertes aus dem Ullstein Verlag.

Bewertung vom 29.01.2021
Dein erster Blick für immer (eBook, ePUB)
Folbigg, Zoe

Dein erster Blick für immer (eBook, ePUB)


sehr gut

In den Bahn-Mann verliebt sich Maya sofort, es ist Liebe auf den ersten Blick. Aber wie kann sie den tollen Typen auf sich aufmerksam machen? Etwas vor seiner Nase fallen lassen? Einen Kuchen verschenken? Nein ... . Dabei ist Maya sonst sehr kreativ und ideenreich. Ihren Job bei einem Modemagazin macht sie gut, stellt gekonnt „Outfits of the day“, zusammen, ist auch beliebt, nur bei der neuen fiesen Chefin nicht. Der nötige Biss und eine gewisse Kaltschnäuzigkeit fehlen ihr. Und Macarons wollen ihr zunächst auch nicht gelingen.
Bahn- Mann James hat ebenfalls so einige Probleme, vor allem aber hat er eines: eine Freundin. Er ist nicht interessiert.
Zoë Folbigg stellt verschiedenste Charaktere vor, zu den o.g. kommen betrügerische, flippige, mobbende oder verständnisvolle Figuren - wie im echten Leben eben. Mehr oder weniger sympathisch, aber gut vorstellbar.
Das Ende ist keine Überraschung, auf dem Weg dorthin wird man aber gut unterhalten.
Roman aus dem Englischen von Sabine Schilasky, verlegt von Lübbe.