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Baerbel82

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Insgesamt 975 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2016
Grausame Nacht / Kate Burkholder Bd.7
Castillo, Linda

Grausame Nacht / Kate Burkholder Bd.7


ausgezeichnet

Späte Sühne

„Grausame Nacht“ ist bereits der 7. Fall für die sympathische Ermittlerin Kate Burkholder. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Schauplatz ist wieder Painters Mill in Ohio. Worum geht es?
Der Prolog führt uns zurück in die Vergangenheit, in den August des Jahres 1985: Die neunjährige Sally macht in der Nähe einer alten Scheune eine grauenvolle Beobachtung. Einen Tag später wartet eine 17-jährige Frau an einer Brücke auf ihren Liebsten, mit dem sie ein neues Leben außerhalb der amischen Gemeinde beginnen möchte.
In der Gegenwart gibt es ein Wiedersehen mit Kate, Chief of Police, die einst selbst zu den Amischen gehörte. Sie lebt inzwischen mit ihrem Freund John Tomasetti zusammen. Er war früher Detective bei der Polizei in Cleveland und ist jetzt Agent im Ohio Bureau of Criminal Identification and Investigation.
Sie sind gerade zu Besuch bei Kates Familie, als ein Sturm aufzieht. Nachdem der Tornado die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt hat, werden bei Aufräumarbeiten unter einer eingefallenen Scheune die Überreste eines menschlichen Skeletts gefunden. Wer ist der Tote? Und warum lag er jahrelang hier vergraben? Schnell wird klar, dass der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist.
Linda Castillo hat ihren neuen Roman wieder routiniert und mit viel Atmosphäre in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Englische und Amische, zwei Weltanschauungen stehen einander gegenüber, nicht feindlich, sondern in Koexistenz. Kate Burkholder kennt beide Seiten und löst ihre Fälle mit viel Einfühlungsvermögen.
„Grausame Nacht“ ist eine spannende Geschichte. Dem gruseligen Beginn folgt die Ermittlungsarbeit, die authentisch und nachvollziehbar dargestellt wird. Das Grauen kann sich auch hinter der Fassade von Sittsamkeit und Bescheidenheit verbergen. Und so ist das Ende stimmig, allerdings nicht überraschend. Das Privatleben nimmt einen breiten Raum ein, denn Kate ist schwanger.

Fazit: Mitreißend und überwältigend. Kate Burkholders schwerster Fall!

Bewertung vom 20.08.2016
Wolfsspinne
Eckert, Horst

Wolfsspinne


ausgezeichnet

Der dritte Mann

„Wolfsspinne“ ist der dritte Fall für den sympathischen Düsseldorfer Kommissar Vincent Veih und zugleich sein schwierigster und auch persönlichster. Doch worum geht es?
Es geht um Rechtsextremismus, um Strukturen, die Parallelen zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) haben, um NSU 2.0. Und es geht um die Rolle von Polizei und Verfassungsschutz. Was ist Fiktion, was ist Realität - oder krude Verschwörungstheorie?
Zwei Handlungsstränge gilt es zu verfolgen:
- 2011: Ein Banküberfall in Eisenach. Anschließend liegen zwei Männer tot in ihrem Wohnmobil. Im Gegensatz zur offiziellen Version, die von Selbstmord ausgeht, erzählt Horst Eckert die Geschichte eines dritten Mannes, der Max und Gerri erschoss.
- 2015: Melli Franck wird in ihrer Düsseldorfer Kneipe brutal vergewaltigt und ermordet. Hauptkommissar Vincent „Che“ Veih und sein Team ermitteln. Die Spur führt zunächst ins Drogenmilieu. Bald ist klar, dass auch Neonazis in den Fall verstrickt sind.
Über das Wiedersehen mit Vincent, seiner Mutter Brigitte und Freundin Nina, habe ich mich sehr gefreut. Gut gefallen hat mir auch, dass es für diejenigen Leser, die die Vorgänger nicht kennen, eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse gibt und das Personal vorgestellt wird.
Gekonnt springt Horst Eckert durch Zeit und Raum. Kurze Kapitel, und viele Perspektivwechsel sorgen für Dynamik. Auch wenn der Leser der Polizei oft einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Der Leser merkt sofort, dass dem Autor das Schicksal seiner Figuren sehr wichtig ist: Was ging in dem Mann vor, der Max und Gerri erschoss, deren Komplizin aber verschonte?
Die Vernichtung von NSU-Akten durch Verfassungsschützer, nur eine Panne? Auch dieser Frage geht der Autor in seinem brandaktuellen, bestens recherchierten Roman nach. Ein Buch mit Herzblut, fesselnd und bedrückend zugleich.
Mit „Wolfsspinne“ hat Horst Eckert nach „Schwarzlicht“ und „Schattenboxer“ erneut einen hochkomplexen und wirklich spannenden Politthriller geschrieben. Eine Lektüre, die einen klüger macht und lange nachhallt.

Fazit: Gelungene Mischung aus Dichtung und Wahrheit zum Thema NSU. Starker Stoff. So muss Thriller!

Bewertung vom 10.08.2016
Schattenkiller
Gerwien, Michael

Schattenkiller


gut

Killer I ist tot. Es lebe Killer II.

Auf diesen Thriller hatte ich mich so gefreut, denn die Bücher aus dem Gmeiner Verlag haben mich noch nie enttäuscht! Leider wurden meine Erwartungen diesmal nicht erfüllt. Worum geht es?
Rebekka, die Frau des Münchener Journalisten Wolf Schneider, bekommt Besuch von einem Unbekannten und soll irgendwelche Pläne rausrücken. Wolf findet seine Frau bewusstlos auf der Couch. Statt die Polizei einzuschalten, flüchtet er mit ihr an den Chiemsee. Doch der Täter hat einen Peilsender an Rebekkas Wagen angebracht und folgt ihnen.
Während Wolf beim Joggen ist, wird Rebekka ermordet. Wolf ruft wieder nicht die Polizei, sondern verlässt still und heimlich das Hotel und taucht bei seiner Halbschwester Eva unter. Sie ist Esoterikerin mit übersinnlicher Gabe. Sein Freund und Kollege Roman, ein Alkoholiker, soll ihm ein Alibi geben. Doch Rebekkas Mörder gibt nicht auf. Bald ist klar, dass Rebekka nicht die erste Tote ist.
Ein weiterer Handlungsstrang führt uns in die USA, nach Baltimore, zu Arthur, Ex-Banker und Kongressabgeordneter. Er feiert gerade seinen 60. Geburtstag. Es stellt sich heraus, dass er auch Wolfs Chef Bernie kennt. Beide machen Geschäfte am Rande der Legalität. Es geht um Geld, viel Geld. Weitere Menschen sterben…
Mit Gesellschaftskritik spart Michael Gerwien nicht: Die Gier nach Macht und Geld. Kurze Kapitel mit wechselnden Protagonisten und Perspektiven sorgen für Dynamik. Aber die Story war mir zu wirr und mit Klischees durchsetzt. Der Stil etwas hölzern. Von Anfang bis Ende kommt nie ein ordentlicher Spannungsaufbau zustande.
Wer ist Täter, wer ist Opfer? Mord ist Mord! Sympathie für Menschen zu empfinden, die aus Rache selbst zu Mördern werden, ist für mich obskur. Und so hält sich mein Mitleid mit Wolf in Grenzen. Das Ende lässt mich zwiegespalten zurück. Viele Fragen bleiben offen. Das scheint gewollt, denn „Schattenkiller“ ist der Auftakt einer Trilogie.

Fazit: Künftig bitte weniger Klischees, dafür mehr Spannung!

Bewertung vom 08.08.2016
Interview mit einem Mörder / Max Broll Krimi Bd.4
Aichner, Bernhard

Interview mit einem Mörder / Max Broll Krimi Bd.4


ausgezeichnet

Der will doch nur spielen

Endlich: der vierte Krimi mit Kult-Totengräber Max Broll. Über das Wiedersehen mit Max habe ich mich sehr gefreut. Doch, oh Schreck, sein bester Freund, Ex-Fußballstar Johann Baroni,wird bei der Eröffnung seines Würstelstandes angeschossen und liegt seitdem im Koma.
Max hat den Täter gesehen. Aber als er sich der Polizei anvertraut, glaubt man ihm nicht. Nicht einmal seine geliebte Stiefmutter Tilda. Also nimmt Max die Verfolgung des mutmaßlichen Mörders auf. Es handelt sich um den deutschen Touristen Konrad Maria Fink aus Wuppertal.
Zusammen reisen sie im Zug nach Italien und gehen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs. Dort findet er nicht nur Gewissheit, sondern auch eine neue Liebe, die Journalistin Anna. Als er mit Anna in sein Dorf zurückkehrt, hat Fink alle manipuliert, so dass Max schließlich selbst in Verdacht gerät.
Denn Fink entpuppt sich nicht nur als Serienkiller, sondern als Spieler, der ein perfides Spiel mit Max spielt. Wer wird gewinnen, wer wird verlieren und zu welchem Preis?
Story und Stil haben mir gefallen. In einem ganz eigenen Stakkato-Stil schildert der Autor die Geschichte seiner Protagonisten. Eine wunderbar schräge Geschichte mit lauter skurrilen Typen. Knappe Dialoge, ohne Anführungszeichen und hohes Erzähltempo.
Zitat: "Zu schnell ging alles, keine Verbindung zwischen den Dingen, Max steht nur da, begreift es nicht. Nur zuschauen. Wie Baroni auf dem Asphalt liegt und ihn anstarrt. Wie sich sein Hemd verfärbt. Wie alles rot wird. Und wie die Augen seines Freundes einfach zugehen."
Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Heimlicher Star der Geschichte ist der afrikanische Dorfpfarrer Akofa, der selbst Gras anbaut - und Erntedank 2.0 in der Sauna feiern will. Anna und Max, Baroni und Akofa, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Ein Thriller aus der österreichischen Provinz. Erfrischend anders. Beste Unterhaltung!

Bewertung vom 20.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


gut

Morbus Mutter

Sandy hat alles. Ein Traumhaus, einen Ehemann und eine 15-jährige Tochter. Doch Ivy bezichtigt ihre Mutter der Lüge. Zitat: »Ich weiß nicht, wann, warum oder inwiefern du lügst, Mom.« Ivy holte so tief Luft, dass sich ihr Brustkorb hob. »Aber ich weiß, du tust es.« Was hat Sandy zu verbergen?
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Nick und Harlan kennen, zwei Häftlinge, die flüchten wollen. Schon bald werden sich beide Erzählstränge kreuzen. Denn die Männer dringen in Sandys Haus ein, verletzen den Vater lebensgefährlich und nehmen Mutter und Tochter als Geiseln.
Die Leseprobe hatte mich auf einen packenden Psychothriller hoffen lassen, in dieser Hinsicht wurde ich enttäuscht. Denn es geht eher um bizzare, bedingungslose Mutterliebe, die krank macht, das Psychogramm eines Mörders - und Lebenslügen.
Am besten haben mir die Rückblenden in die Vergangenheit gefallen. Schnell ist klar, dass sich Sandy und ihre Familie in den Händen eines Psychopathen befinden - während draußen ein Schneesturm tobt und fremde Hilfe somit nicht zu erwarten ist.
„Night Falls“ lässt sich leicht und locker lesen. Aber mir haben die psychologischen Raffinessen gefehlt. Daher fand ich die Geschichte auch nur leidlich spannend. Mich konnte sie nicht wirklich fesseln. Selbst wenn Jenny Milchman am Ende nochmal richtig Gas gibt.
Sandy ist als naiv zu bezeichnen, ohne Selbstvertrauen. Mit ihr konnte ich mich nicht identifizieren, ihr Handeln oft nicht nachvollziehen. Erst, als sie kaum noch Luft zum Atmen hat, schlägt sie mit dem Mut der Verzweiflung zurück. Nichtsdestotrotz bleibt ein kitschiger, unrealistischer Mainstream-Thriller in Erinnerung.

Fazit: Ein typischer US-amerikanischer Thriller mit Happy End-Garantie, den man lesen kann, aber nicht muss.

Bewertung vom 18.07.2016
Baumgartner kann nicht vergessen
Kleindl, Reinhard

Baumgartner kann nicht vergessen


ausgezeichnet

Fesselnd und bedrückend

„Baumgartner kann nicht vergessen“ ist bereits der 3. Fall für den kauzigen Grazer Ermittler Franz Baumgartner. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Die Bestürzung nach dem grausamen Tod von fünf Flüchtlingen, die in einem Lieferwagen im Teich einer Schottergrube entdeckt werden, ist groß. Denn die Opfer sind nicht gleichzeitig gestorben. Auch die Todesursache ist unterschiedlich.
Caroline Meier ermittelt, diesmal ohne Chefinspektor Baumgartner, der noch suspendiert ist. Neu dabei ist der junge Kevin Hiebler. Baumgartner ist währenddessen auf der Suche nach einem Freund aus Kindertagen. Paul hatte schon immer eine dunkle Seite und Baumgartner befürchtet das Schlimmste.
Reinhard Kleindls neues Werk ist ein brandaktueller, hochbrisanter Kriminalroman, der die Flüchtlingskrise thematisiert. Eine fiktive Geschichte, die längst von der Realität eingeholt wurde.
Es geht um Schlepper und deren perfides Business, aber auch um verblendete Gutmenschen, politische Machtkämpfe und menschliche Abgründe. Wer ist gut, wer ist böse? Der Autor lässt die Grenzen verschwimmen. Es geht um Vielschichtigkeit. Denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.
Für diejenigen Leser, die die Vorgänger nicht kennen, gibt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Auch das Personal wird vorgestellt. Gut gefallen hat mir, dass ein paar offene Punkte des Vorgängerromans hier wieder aufgegriffen und zum Abschluss gebracht werden.
Der Leser merkt sofort, dass dem Autor das Schicksal seiner Figuren sehr wichtig ist. Auch wenn Baumgartner, ein unangepasster Individualist, einen neuen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht hat. Und so sind mir Baumgartner, Caroline und Kevin gleich ans Herz gewachsen. Eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schultern schauen möchte.

Fazit: Reinhard Kleindl zieht einen mit in den Abgrund. Faszinierend düster!

Bewertung vom 15.07.2016
Boy in the Park - Wem kannst du trauen?
Grayson, A. J.

Boy in the Park - Wem kannst du trauen?


ausgezeichnet

Wem kannst du trauen?

Sachlich nüchtern schildert A. J. Grayson in seinem Debütroman das Psychogramm eines Mörders und dessen Erinnerungen an die eigene traumatische Kindheit. Worum geht es?
Jeden Tag verbringt Dylan Aaronsen seine Mittagspause auf einer Bank im Botanischen Garten in San Francisco. Seit eineinhalb Jahren beobachtet er dabei einen kleinen Jungen in einer Latzhose. Eines Tages verschwindet das Kind vor seinen Augen und Dylan entschließt sich, zur Polizei zu gehen. Da die nichts unternimmt, macht er sich selbst auf die Suche…
Nach hundert Seiten hätte ich das Buch beinahe abgebrochen. Denn für einen Thriller hat mir einfach der Thrill gefehlt. Die Story gleicht eher einem Road-Movie. Mir war auch schnell klar, dass Dylan sich den Jungen im Park nur einbildet beziehungsweise, dass er selber dieser Junge war und nun mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.
Das Buch ist in fünf Teile gegliedert. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Dylan. Zwischendurch sind aber auch immer wieder Aufzeichnungen von Therapie-Sitzungen eingestreut. Es geht um einen Mann, der sich Joseph nennt, einen brutalen Mörder. Wo ist die Verbindung?
Ashley Grayson legt mit seinem Debüt einen düsteren, komplexen Roman mit psychologischem Hintergrund vor. Eine Entführung, voller unerwarteter Wendungen ins Unwirkliche. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, was er zu sein scheint. Was ist wahr und was ist bloß das Ergebnis unserer Fantasie?
Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Im letzten Drittel nimmt das Buch dann Fahrt auf und ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Fazit: Ein abgründiges Debüt wie ein Albtraum. Nicht nur für Fans von „Shutter Island“.

Bewertung vom 12.07.2016
Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1
Bierach, Barbara

Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1


ausgezeichnet

Atmosphärischer Irland-Krimi

Schauplatz ist Sligo im irischen Nordwesten. „Lügenmauer“ beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1964: Eine Frau wird brutal vergewaltigt. Sie ist gerade mal 25 Jahre alt. Ihr Peiniger 10 Jahre älter.
März 2005: Wir lernen die Polizistin Emma Vaughan kennen. Sie ist Protestantin und alleinerziehende Mutter und somit so etwas wie der Gegenentwurf zu Detective Inspector Sean Duffy, dem katholischen Bullen in der protestantischen Royal Ulster Constabulary in Belfast.
Reverend Dean Charles Fitzpatrick, ebenfalls ein Protestant, wurde erdrosselt. Emma und ihr Kollege James Quinn ermitteln.
Etwa ein Jahr davor: Wir begegnen Catherine. Sie arbeitet in einem Altenheim. Handelt es sich um die Frau aus dem Prolog?
Was haben all diese Erzählstränge miteinander zu tun? Die Polizei tappt im Dunkeln. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein altes Foto führt die beiden Ermittler auf die richtige Spur…
Barbara Bierach öffnet ein dunkles Kapitel der Irischen Geschichte. Es geht um ein Heim für „gefallene Mädchen“, um uneheliche Kinder - und ein millionenschweres Erbe.
Positiv anzumerken ist die Sorgfalt, mit der die Autorin ihre nicht unkomplizierte Geschichte entwickelt. Die verwickelte religiöse und politische Vergangenheit Irlands weiß sie gut herauszustellen.
Auch die Figurenzeichnung ist gut gelungen. Emma und James habe ich sofort ins Herz geschlossen. Zwischen beiden knistert es gewaltig und das lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Fazit: Packendes Krimi-Debüt mit einer mutigen Heldin und viel Lokalkolorit. Spannend und beklemmend zugleich.