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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 722 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Das Buch" Das größte Rätsel aller Zeiten" von Samuel Burr hat mich sehr gut unterhalten.

Clayton, ein Findelkind, wächst in der Gemeinschaft der Rätsler und Tüftler auf, nachdem er auf der Treppe abgelegt worden ist. Seine Ziehmutter Pippa, die den Club gegründet hat, ist sehr gut charakterisiert. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, kann ich Pippas Weg zur Gründung der Rätselmacher-Wohngemeinschaft von Anfang an mit verfolgen, ebenso Claytons Suche zu seiner Herkunft nach Pippas Tod. Wie es sich für Pippa anbot, ist dieser Weg gespickt mit Rätseln, die ihn auch die Menschen, bei denen er aufgewachsen ist, näher bringen.

Die einzelnen Charaktere sind skurril, schrullig-aber, alle miteinander sehr liebenswert. Der Autor hat es geschafft, gleichzeitig ein Buch der Suche und auch des Findens zu erschaffen.

Ein Buch, welches mich auch immer ein wenig an Garp erinnert hat.
Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 11.08.2024
Furcht / Team Oslo ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)
Naess, Sven Petter

Furcht / Team Oslo ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei "Furcht" handelt es sich um den zweiten Band um den norwegischen Ermittler Kommissar Harinder Singh, ein Kommissar, der in zwei Kulturen zu Hause ist.

Als seine Nichte Amandeep Kaur, die in Schottland studiert, verletzt aus einem Fluss gezogen wird, steht es nicht zur Debatte und Harinder fliegt nach Edinburgh, um ihr beizustehen. Sein Chef bittet ihn nachdrücklich darum, sich nicht in die Ermittlungsarbeit der schottischen Kollegen einzumischen. Dies ist alleine schon durch Harinders Charakter unmöglich und führt zu einigen Unstimmigkeiten. Es stellt sich heraus, dass ein Erschossener auf einem Osloer Parkplatz mit den Taten in Edinburgh in Verbindung stehen könnte.
Harrinders Nichte hat einen bewegten Lebenslauf, der übers Militär, Bedienung und nun BWL Studentin gibt einiges zum Recherchieren für seine Kollegin her. Das, was Harinder während seiner Ermittlungen herausfindet, soll sich als Drama für seine gesamte Familie herausstellen.

Ebenso wie der erste Band konnte mich der kurzweilige und gleichzeitig spannende Schreibstil des Autors schnell fesseln. Die Informationen zur Sikh-Tradition haben mir sehr gefallen und meinen Horizont erweitern.
Die Charaktere waren mir aus Band 1 schon bekannt und durch die tieferen Einblicke ins Privatleben von Singh, wurde er mir noch sympathischer. Ebenso seine Osloer Kollegin, die immer hinter ihm steht, auch wenn der Chef es nicht gerne sieht. Ein stimmiger und spannender Kriminalfall in zwei Ländern.

Ein toller 2. Band, sodass ich mich jetzt auf den dritten im Januar 2025 freue und vergebe eine klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2024
Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Als Niederlande Urlauberin habe ich mich sehr auf den Zeeland Kriminalroman des Autors Maarten Vermeer gefreut. Gerade Zeeland habe ich schon oft besucht und dort Urlaub gemacht.

Die Geschichte wird in zwei, fast drei Erzählsträngen erzählt, die sich perfekt ergänzen und am Ende gut miteinander verknüpft werden. Liv de Vries, die Hauptermittlerin im Fall des Verschwundenen, wird sehr authentisch gezeichnet und auch die anderen Protagonisten sind gut vorstellbar. Besonders gefallen hat mir mit ihrer Neugier auch die Rechtsmedizinerin Ann-Remi Blom, die sich sogar gegen ihren Chef stellt, um den Todesursachen auf den Grund zu gehen.
Die Thematik ist leider nach wie vor aktuell, egal ob 1944 oder heute.

Die Handlung ist, genau wie die Charaktere, sehr vielschichtig und gut geschildert. Es gibt einen Spannungsbogen, der sich von Anfang bis Ende durchzieht. Ich bin quasi durch das Buch geflogen und der letzte Satz ist ein dermaßen gemeiner Cliffhanger, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Bewertung vom 06.08.2024
Das Lied des Propheten
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


weniger gut

"Das Lied des Propheten" des Autors Paul Lynch hat im Jahr 2023 den Booker Preis bekommen, darum war ich auch aufgrund des Klappentextes sehr gespannt auf die Lektüre.

Eine ganz normale Familie in Irland, der Vater in der Gewerkschaft, die Mutter Wissenschaftlerin und dazu kommen noch vier Kinder unterschiedlichen Alters.
Die Regierung ist im Umbruch und die Gewerkschafter sind einem totalitären Regime ein Dorn im Auge. Schnell wird Larry verhaftet und verschwindet quasi über Nacht. Eilish steht von heute auf morgen mit ihren Kindern und einem dementen Vater alleine da. Das Buch beschreibt sehr gut und dystopisch, wie sich eine autoritäre Regierung schnell auf das Leben in einem Land und den Einzelnen auswirkt.

Leider konnte mich der Schreibstil von Paul Lynch nicht erreichen und das Lesen fiel mir doch sehr schwer. Sätze, die mir endlos lang erschienen und Gespräche ohne wörtliche Rede kamen noch hinzu. Die Thematik des Buches war dennoch aktuell, da die Welt in immer mehr Teilen von solch totalitären Regimes regiert wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Der Bademeister ohne Himmel gesprochen von Marie Isabell Walke hat mich auf ganzer Linie berührt.

Linda ist 15 und hat den Gedanken sich vor ein Auto zu werfen bisher nicht ausgeführt, da sie Kevin und Hubert nicht allein lassen kann. Kevin, der intelligente, der aber am Weltgeschehen und negativen Gedanken zugrunde gehen würde und Hubert, der 86-jährige demente Nachbar.
Hubert wird von Ewa gepflegt, sie kommt aus Polen und hat ihre eigene Weltanschauung, ist jedoch ganz mit ihrem Herzen bei der Pflege von Hubert engagiert. Dann gibt es da noch den Nachtfalter, Huberts überforderte und doch fürsorgliche Tochter.

Selten habe ich ein Buch gelesen, welches die Demenz so auf den Punkt und dabei dermaßen würdevoll geschrieben ist. Dies wird in erster Linie daran liegen, dass die Autorin Petra Pellini jahrelang in der Demenzpflege gearbeitet hat. Die Gedanken und das Leben von Linda, zeugen und unterstreichen den Zwiespalt, in dem Jugendliche heutzutage aufwachsen. Dabei wird hier nicht dramatisiert, sondern geschildert. Dieses Buch hat alle Facetten des Lebens in sich vereint: Lebenslust- und Frust, komische Seiten, traurige und anrührende Begebenheiten und Gedanken.

Nachdem ich nun das Hörbuch gehört habe, wird dieses Buch von mir gekauft und bestimmt auch mehrfach verschenkt werden.
Eine klare Lese- und Hörempfehlung von mir.

Bewertung vom 30.07.2024
Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst
Bensmann, Marcus;CORRECTIV

Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst


sehr gut

Dieses Buch spaltet genau wie die AfD die Leser, da gibt es die Leugner und die Menschen, die hinterfragen.
Correctiv wurde von der Afd verklagt und musste einige Aussagen zurücknehmen, dies kann ich gut akzeptieren.

Dieses Buch ist wichtig, sollte von vielen Menschen gelesen werden und kann Lesern die Zusammenhänge sachlich erklären.
Mir war einiges schon bekannt, aber es hier geballt und am Stück zu lesen hat mich doch noch mehr als einmal schlucken lassen.
In so einer Welt möchte ich wirklich nicht leben müssen. So viele Jahre haben die Menschen um eine Demokratie gekämpft, welche ganz klar von einer Partei nun torpediert werden soll.

Ich versuche mir immer vor Augen zu halten, dass 25-30 % nicht die Mehrheit in Deutschland sind, die hinter der Partei stehen, doch für eine Mitregierung mit einer der angeblich christlichen Parteien wird immer vorstellbarer.

Also lest dieses Buch und wehret dem Anfang, auch keine Protestwahlen, die können wie bekannt nach hinten losgehen.

Ein wichtiges Buch in einer unruhigen Zeit.

Bewertung vom 29.07.2024
Die Verlierer
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer


weniger gut

"Der Verlierer" der Autorin Petra Hammesfahr ist nicht mein erstes Buch, welches ich von ihr gelesen habe. Die ersten Bücher von ihr waren spannend und voller Überraschungen.

Warum meldet ein Mann seine Frau erst nach einigen Tagen als vermisst? Diese Frage stellt sich die Ermittlerin Rita Voss als Erstes, nachdem Keller seine Frau nach 11 Tagen vermisst meldet, da sie vor 11 Tagen nach dem Joggen nicht zurück zum Campingplatz kam. Für ihn keine neue Situation, seine Frau war schonmal ein paar Tage verschwunden. Ihr Stiefsohn, der dies bezeugen kann, verschwindet allerdings auch spurlos.
Es dauert, bis die Ermittlungen an Tempo aufnehmen.

Erwartet hatte ich einen spannenden und abwechslungsreichen Psycho-Krimi, doch durch die langatmigen Ermittlungen blieb dies leider aus und die Geschichte entpuppte sich als Gesellschaftsroman. Die Thematik, die dahinter steckt, ist durchaus lesenswert, entspricht aber nicht der Bewerbung des Buches.
Schade.

Bewertung vom 25.07.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


sehr gut

Im mittlerweile 12. Fall, mit Will Trent und Sara Lincoln sind die beiden in ihren Flitterwochen unter falschen Angaben in einem Resort angereist. Sie haben keine Lust, sich während dieser romantischen Auszeit mit anderen Gästen über ihre wahren Berufe zu unterhalten.

Das Resort ist abgelegen und die Umgebung paradiesisch. An ihrem ersten Abend ist es jedoch schnell mit der Romantik vorbei, als sie panische Hilferufe hören. Leider können sie der Person nicht mehr helfen, aber mit den Flitterwochen ist es schlagartig vorbei. Die beiden ermitteln und stoßen auf die kranken Familienstrukturen des Opfers. Es gibt viele Tatverdächtige, doch Will schießt sich von Anfang an auf einen Täter ein.

Wie immer konnte mich Karin Slaughter mit ins Geschehen nehmen und hat eine tolle und verstörende Geschichte um die Familie des Opfers geschrieben. Es gibt genügend Überraschungen und auch Wendungen, sodass trotz tiefergehenden Schilderungen die Spannung durchweg gegeben ist.

Mich konnte "Letzte Lügen" begeistern und ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 23.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


sehr gut

Signum ist die mit Spannung erwartete Fortsetzung der Stormland Trilogie des Autors John Ajvide Lindqvist. Der zweite Band knüpft nahtlos an Refugium an und sollte aufgrund des Verständnisses bekannt sein. Kim und Julia geraten auch hier wieder in verquere Situationen, die teils sehr überraschend und wendungsreich beschreiben werden.

Kim will Antworten und entführt deshalb seinen Psychiater Dr. Martin Rudbeck der ihn als Jugendlichen massivst gequält hat. Er hat sich auf diese Tat sehr gut vorbereitet und begeht quasi die perfekte Entführung. Sein Ziel ist es, den Doktor nach den Beantwortungen der Fragen wieder freizulassen. Wäre da nicht Astrid, die Überlebende aus Band eins, die zwischenzeitlich bei ihm Unterschlupf gefunden hat und einen fatalen Fehler begeht..
Rudbeck wird zwar als vermisst gemeldet, doch die Polizei, allen voran Johnny, Julias Ex, nimmt die Sache anfangs nicht ernst. Gleichzeitig recherchiert Julia als Autorin zu den "Wahren Schweden", was ein spannender Nebenschauplatz ist, der im dritten Band mit Sicherheit weitergeführt und aufgelöst wird.

Mich konnte der zweite Band nicht ganz so begeistern wie Refugium, was an den teilweise doch ziemlich langatmigen Gedankengängen der Protagonisten gelegen hat. Das Ende war mir dann auch noch ein wenig kitschig, aber den dritten Band werde dennoch lesen um einen hoffentlich runden Abschluss zu haben.

Bewertung vom 16.07.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

"Mein drittes Leben" der Autorin Daniela Krien hat mich von der ersten Seite an gefesselt.

Linda geschieht das, was keiner Mutter passieren sollte. Ihre Tochter stirbt durch einen Verkehrsunfall und sie verliert sämtlichen Halt und Sinn in ihrem Leben. Nach dem ersten Schock und dem Realisieren, dass ihre Tochter wirklich nicht mehr wieder kommt, bricht Linda mit ihrem alten Leben und flüchtet in ein Dorf, in dem sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen. Sie, die immer Wert auf ihre Erscheinung und Kultur gelegt hat, arbeitet nun im Garten, wäscht seit Monaten ihre Haare nicht mehr und versucht irgendwie zu überleben. Jeder Tag ist ein Kampf, der Abend, an dem die Schlaftabletten genommen werden können, wird herbeigesehnt. Richard, ihr Ehemann, bleibt in der gemeinsamen Wohnung, versucht die Ehe zu retten und besucht sie regelmäßig.

Die Autorin schafft es durch ihren Schreibstil mich als Leserin ganz nah an die Verzweiflung und Emotionen von Linda heranzuführen. Dies geschieht durch die hervorragende Charakterisierung von Linda und den wenigen Personen in ihrem Umfeld, zu denen sie noch Kontakt hat.

Das Buch ist keine leichte Kost, doch es vermittelt auch ein großes Stück Hoffnung und ich kann es nur weiterempfehlen.