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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 488 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Ein Sommer voller Höhen und Tiefen
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Heidi Rehn, ist es wieder gelungen einen wunderschönen Roman zu schreiben, der auf zwei Zeitebenen geschrieben ist 1967 und 1972 . Er ist dem damaligen Studentenleben in München gewidmet. Den eigentlich friedlichen Protesten der Studentenbewegung, dem Bau des Olympia Stadion, die Zwiegestalten Meinung und Stimmung der Münchner dazu, aber auch viele schreckliche Ereignisse, das schreckliche Attentat auf die Israelis im Olympia Park, die Entführung der Maschine Landshut. Es wurde so vieles wieder wach, ich sah diese grauenvolle Bilder alle wieder vor mir. Die Geschichte betrifft meine Jugend, ich bin 1952 geboren, und habe vieles im Fernsehen verfolgt. Aber es hat auch riesigen Spaß gemacht mit Amrei und ihren Freunden durch München zu bummeln, mit all seinen historischen Sehenswürdigkeiten. Es ist alles so bildlich und plastisch erzählt, das man unwillkürlich zu einem Teil der Geschichte wird.

Amrei die ihr Studium abgebrochen hat, und schon eine Weile im Ausland lebt, wie habe ich mich gefreut als sie in Florenz der Brief zur Zusage erreichte, das sie in München als Hostess bei den Olympischen Spielen hautnah dabei sein kann. Ehrlich gesagt ich war etwas neidisch, aber heute, wo man weiß was da passiert ist, froh bin nicht dabei gewesen zu sein. Es kam wieder alles hoch und ich sah diese schrecklichen Bilder wieder vor mir. Voller Freude kehrt Amrei nach München zurück zu ihrer lieben alten Tante Annamirl, man musste sie einfach lieb haben, ich wäre auch wieder bei ihr eingezogen. Natürlich trifft sie wieder auf ihre alten Freunde aus der Studentenbewegung, ob Chris und Biggi, David, Jürgen und Wastel den Polizisten. Aber vieles hat sich zwischen ihnen geändert, aus Feinden sind Freunde geworden. Amrei möchte ihr abgebrochenes Studium wieder aufnehmen. Ich fand die Treffen zwischen den Freunden irgendwie nicht mehr so locker wie früher, sie haben sich stark verändert, in der Zeit als Amrei im Ausland war, den sie ist wegen Wastel und David erst mal nach Paris geflohen. Es braut sich einiges zusammen, in dieser Zeit, eine sehr trügerische und beklemmende Idylle fand ich. Dann passierte das schreckliche Attentat im Olympischen Dorf,
Amrei ist mitten drin, in all dem grauen. Ihre Freunde scheinen immer noch Revolutionär gestimmt, die Konflikte bleiben nicht aus, sie ist unfreiwillig mitten hinein geraten, sie muss sich nun entweder für die Polizei oder Freunde entscheiden. Ich hoffe sie tut das richtige , lest es und erfahrt alles selber.

Bewertung vom 17.07.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


sehr gut

Ergreifend und sehr Emotional
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Jana Revedin, schreibt hervorragende Romane über Starke Frauen, dieser ist ihrer Mutter gewidmet, sie erzählt deren Lebensgeschichte, von 1953 an. Ein Buch voller Tiefen und Höhen, das einem erschüttert beim Lesen, nein keine leichte Kost, sie nimmt einem mit und stimmte mich nachdenklich. Wie konnte ihre Mutter Renina das aushalten, ihrem Mann Fred , ein sexsüchtiges Monster. Sie erzählt das ganze ehrlich und schonungslos. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, kraftvoll und emotional. Aber auch sehr fesselnd, bildlich und mitreißend erzählt. Der Stand damals als Frau ist sehr gut dargestellt. Ich bin zwar 1952 geboren, aber die Zeit hatte sich doch etwas positiv verändert, wir haben mehr Rechte als die Frauen damals. Darüber bin ich Dankbar und glücklich.

Dieser 1. Mai 1953, hat es in sich , Renina gerade mal 24 Jahre jung,
fast einen Entschluss den ich bewunderte und mutig fand, eine Scheidung damals war schon fast ein Skandal. Ich hätte gerne die junge Renina in meine Arme genommen, nachdem ihr Mann Fred und seine Freunde sie unter Drogen gesetzt und missbraucht haben. Was für ein widerwärtiger Mann dieser Fred ist , erfahren wir aus Reninas Schilderungen, ein wahres Sex besessenes Monster. Nur weil er Doktor der Atomphysik und ein Neffe der Marlene Dietrich ist, kann er seine Frau nicht unterdrücken und missbrauchen. Umso mehr bewunderte ich diese junge starke und mutige Frau, die an ihren Aufgaben über sich hinaus wächst, die Scheidung einreicht und ihre erste Frauen Zeitschrift Lady im Verlag ihres Vaters gründet. Sie möchte sich für ein neues Rollenverhältnis der Frauen in der Nachkriegszeit einsetzen. Ihre Freundinnen , ein alter Freund und ihre Eltern stärken ihr den Rücken, keiner von ihnen mochte Fred wirklich, den sie aus einer Laune heraus geheiratet hatte. Die Sache eskaliert, den Fred ist ein Narzisst und Egoistisch, er will kämpfen und seine Rechte durch setzen. Ich hoffte bis zum Schluss das es gut für sie ausgeht, das Ende war überraschend und nicht vorhersehbar. Danke an die Autorin, die Schonungslos das über das Leben Ihrer Mutter, berichtete.

Bewertung vom 13.07.2023
Romy. Mädchen, die pfeifen / Mütter-Trilogie Bd.3
Fuchs, Felicitas

Romy. Mädchen, die pfeifen / Mütter-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Ein Leben auf Lüge aufgebaut

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Wie schon in ihren beiden Büchern der Mütter-Triologie, ist ihre mit dem 3. Teil ein krönender und sehr bewegender Abschluss gelungen. Ich kann nur der Autorin Felicitas Fuchs und ihrer ganzen Familie danken, das wir solche tiefe Einblicke in die Familie bekamen. Es bedarf schon viel Mut sich so schonungslos zu offenbaren, und alle Geheimnisse preiszugeben.
Sie erzählt schonungslos ohne zu beschönigen ihre Familiengeschichte.
Sie hat alle einzelnen Personen der Familie und deren Charaktere so lebendig beschrieben, das man sich sehr gut in sie hinein versetzen versetzen konnte. Auch Politik und Zeitgeschichte kommen nicht zu kurz, besonders Romy und ihre Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen und natürlich Leif der ihr zum Schluss den Rücken stärkte.

Natürlich konnte ich Romy sehr gut verstehen und nachvollziehen, das sie aus dem Elternhaus raus wollte. Hotelfachfrau wurde und sich mit viel Herzblut in ihre Arbeit hängte. Sie arbeitet in einem der besten Hotels, und ist beliebt, bei Chef und Personal. Ach Romy dachte ich warum bist du nur auf Theo reingefallen, gibst Deinen Tollen Job auf. Ich hätte sie gerne mal gerüttelt und geschüttelt, als sie mit Teo was aufbaute. Zurück blieb ein Berg Schulden, der ihr Ex ihr hinterlassen hat. Sie hält sich so gut wie es geht über Wasser, dann lernt sie Falco kennen, ehrlich gesagt ich hatte kein gutes Gefühl. Er wusste sie zu umgarnen, hörte ihr zu und zeigte Verständnis. Nur Falco ist nicht besser, geschieden, 2 Kinder und einen Haufen Schulden. Sein großer Fehler er ist chronisch untreu, Romy rackert sich von früh bis spät ab. Der Chef Oliver Reuter, erkennt was Romy leistet, er nimmt sich ihrer an, fördert sie und ist wie ein Vater zu ihr.
Sie macht Karriere, Falco ändert sich nicht, ich glaube er wollte auch nicht. Heirat , 2 Kinder er macht Hausmann und ist der beste Vater den man sich vorstellen kann. Aber Romy sieht nur was sie will, sie verdrängt alles, es ist ein Leben voller Tiefen und Höhen, ja es stimmt Liebe macht Blind. Auch als sie heiraten, war die Abstammung Urkunde nicht auffindbar, eigenartig ihre Mutter Hanne windet sich wie immer geschickt raus. Als Romy sie beantragt und erhält, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. Sie entdeckt darin das sie einen anderen Vater hat, warum belügt und betrügt man sie seit der Geburt an. Romy lässt nicht locker und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit, bei Hanne stößt sie auf Widerstand, sie blockiert alles und schaltet auf Stur. Ich habe Romy nur bewundert wie sie immer wieder auf die Füße fällt und kämpft. Aus der jungen und ein wenig bockenden Mädchen ist eine Mutige und starke Frau geworden, sie ist über sich hinaus gewachsen. Es war spannend, ergreifend und berührend Romy und ihre Söhne durch dick und dünn zu begleiten.
Schade das die Geschichte zu Ende ist ich hätte ewig so weiter lesen können. Ihr müsst unbedingt die Geschichte lesen, es kommen Erinnerungen vom Geiseldrama in Gladbeck hoch und Prinzessin Diana tragischer Tod.

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Bewertung vom 08.07.2023
Die Feuermagd von Dillenburg
Kretz, Ingrid

Die Feuermagd von Dillenburg


ausgezeichnet

Der große historische Stadtbrand von Dillenburg
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ingrid Kretz, ist wieder ein gelungener neuer Roman diesmal über „Die Feuermagd von Dillenburg gelungen“. Sie lehnt ihre Geschichte an die Feuersbrunst vor 300 Jahren an, als die Oranienstadt Dillenburg in Hessen von einem fürchterlichen Stadtbrand getroffen wurde. Sehr Akribisch erzählt sie das fürchterliche Geschehen damals. Sehr gut hat die Autorin sich in die damalige Zeit und Menschen hinein versetzt, man konnte es Ihnen gut nachempfinden, man konnte eins werden mit Ihnen. Ihre Einzelnen Protagonisten und ihre Charaktere sind sehr gut herauskristallisiert. Sehr schön empfand ich das Nachwort und die Dramatis Personae, viele historische Belegte Personen sind mit einem Sternchen versehen. Und die Karten am Anfang von Dillenburg und Umland von 1723 . Sie hat quasi mit diesem Buch ein Denkmal über den Stadtbrand den Dillenburger gesetzt und ein Gedenken an all die Menschen damals.

Es fing alles so schön beschaulich an, Philippa die Magd von den Hohensteins, ihre Mühevolle Arbeit in deren Haus. Bis eines Tages als ihre Freundin Elsa an die Haustür der Hohensteins anklopfte, es ist Philippa verboten fremde Menschen ins Haus zu lassen. Elsa scheint ziemlich verstört und in Not zu sein, also lässt sie aus Mitleid, heimlich nachts die Küchentür unverschlossen, sie schläft dort in einer Ecke in der Nähe des Herdes. Was Eva ihr dann beichtet ist tragisch, schlimm und traurig zu gleich. Sie hat heimlich ganz alleine ein Kind geboren und es ist Tod zur Welt gekommen. Wo es es gelassen lässt sie im unklaren und verschwindet still und heimlich wieder im ersten Morgengrauen. Philippa geht ihrer Arbeit nach, auf dem Weg in die Stadt begegnet ihr Caspar Vogt der Ratsschreiber, eine heimliche Liebe, der Standesunterschied zwischen beiden ist enorm, sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen und Caspar hat studiert und sein Vater ist Minenbesitzer. Er möchte diese Verbindung nicht, er hat höheres für Caspar vor. Er erzählt ihr das sie Eva verhaftet haben, eine Kindesmörderin. Als ob das nicht genug ist bricht noch nachts ein Feuer aus in Dillenburg und vernichtet 200 Häuser. Dabei bin ich mit Philippa so so gerne durch das malerische Dillenburg geschlendert, die alten mit Stroh gedeckten Fachwerkhäuser gesehen die sich innerhalb der Stadtmauer aneinander schmiegten. Caspar und Philippa treffen sich weiterhin heimlich, und wir erfahren das man Eva auch für den Brand verantwortlich macht. Es waren schlimme Zeiten damals, allein der schlimme Aberglaube hat mich entsetzt. Ich hoffe das Caspar und Philippa, die Wahrheit herausfinden ob Eva die Wahrheit gesagt hat. Den ich mochte mir nicht ausmalen, was mit ihr passieren würde, sollte sie eine wirkliche Kindesmörderin und Brandstifterin sein. Mit tat Philippa entsetzlich leid, ihre Freundin Eva und die Ablehnung durch Caspars Vater. Ich habe mit gefiebert und gehofft, das es sich doch noch zum Guten wenden würde. Ein toller und facettenreicher Roman vor großen historischen Hintergrund. Ich hoffe ich habe nicht all zufiel preisgeben, es war einfach unglaublich spannend in die Geschichte abzutauchen, voller unerwarteter Überraschungen.

Bewertung vom 01.07.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

Aufwühlend und spannend
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Elisabeth Sandmann ist ein gelungenes Roman Debüt gelungen. Ein Anspruchsvoller Roman, der einem fordert beim Lesen. Die verschiedenen Zeitebenen sind wunderschön mit einander verflochten, auch ihre einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr gut dargestellt. Man konnte sich sehr gut in sie hinein versetzen. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und Bildhaft und spannend erzählt. Ich kann mich nur Senta Bergers Worte anschließen :“Ein spannender Familenroman, über starke Frauen, ihre Leidenschaften,und den Wunsch nach Selbstbestimmung.“

Es war wunderschön und spannend die Figuren auf ihren Reisen von 1918 bis 1992 zu begleiten. Ob Bad Tölz, München, von London nach Oxford und Berlin. Ob Florenz und die pommersche Ostsee. Es geht um einiges in der Geheimnisvollen Geschichte, verschollene wertvolle Bilder, schmerzhafte Wahrheiten, aber auch Schuld, aber auch die Suche nach Wahrheit, so schmerzlich sie auch sein wird. Wird Gwendolyn , die Enkelin die Wahrheit finden auf dieser Reise. Warum vertuscht ihre Großmutter Ilsabe, die Wahrheit auch über Gewens Mutter Marga, was ist wirklich in dieser Zeit damals passiert. Ich habe Ella bewundert ein einfaches und Armes Bauernmädchen es nach oben schafft. Es war toll sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten, ihre Stelle auf Schloß Elmau. Ehrlich gesagt ist sie meine Lieblingsfigur in der Geschichte. Hingegen Ilsabe , war mir von Anfang an oberflächlich, kaltherzig und berechnend, das Gegenteil von Ella. Jedenfalls will Gwendolin ihre Tante Lily von Stein und deren Freundin Lotte auf ihrer Reise in die Vergangenheit begleiten. Sie reisen von London aus zu der 94 jährigen Ilsabe , sie scheint der Schlüssel aller Geheimnisse zu sein, ob sie endlich bereit ist für die Wahrheit? Lasst euch überraschen. Die Hefte von Ella und auch einige Briefe, die sie durch Onkel Theo in die Hände bekommt waren unglaublich interessant und spannend.

Bewertung vom 26.06.2023
Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1
Sauer, Beate

Wunder gibt es immer wieder / Die Fernsehschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Eva kämpft für ihre Träume

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Beate Sauer, ist es hervorragend gelungen mit ihrem ersten Band, zum Auftakt der Fernsehschwestern Saga. Man spürt beim Lesen wieviel Mühe und Recherche sie in diese Trilogie gesteckt hat. Die damalige Zeit hat sie wunderbar beschrieben, die Zeit des Aufbruchs in unserem Land und der Fernsehwelt. Es wurden bei mir viele Erinnerungen wach an Sendungen die ich schon vergessen hatte. Den ich bin ein Kind der damaligen Zeit, auch wenn ich erst 1952 geboren wurde, kann ich mich noch gut an das erste Fernsehen erinnern. Alles ist so interessant und spannend beschrieben, auch die Rolle der Frauen damals und das politische Zeitgeschehen. Freue mich schon auf den 2. Band im Oktober.
Übrigens viele der Personen sind real.

Ich konnte mich so gut in Eva und ihren großen Traum Kostümbildnerin zu werden gut nachvollziehen, den es war auch ein Traum von mir. Aber leider waren wir erst mit 21 Jahren volljährig und waren auf den Willen unserer Eltern angewiesen, wir hatten uns zu beugen wie die Ehefrauen damals. Sekretärin beim WDR , war in den Augen ihres Vaters der ihr die Stelle dank Beziehung dort vermittelt hat, er arbeitete als Journalist dort und war in meinen Augen vom Ehrgeiz zerfressen und ein Cholerischer Mensch. Einfach von heute auf morgen von München nach Bonn umziehen, fand ich schlimm. Evas Enttäuschung konnte man fühlen und verstehen, besonders nach ihrem Kurzurlaub in Fuschel am See, bei ihrer Cousine die dort im Hotel arbeitet wo die Schauspieler zum Film vom Sisi untergebracht sind. Ausgerechnet sie darf als Statistin in dem Film mit wirken, und lernt dabei die große Kostümbildnerin Gerdago kennen, die ihr Talent entdeckt. Kaum zu Hause angekommen, müssen sie nach Bonn umziehen. Ihre Träume scheinen zu zerplatzen wie Seifenblasen. Im Büro kommt sie sehr schlecht mit ihrer Vorgesetzten aus, sie lernt dort den Journalisten Paul kennen, der ihre Träume zu verstehen scheint, sie verlieben sich mit der Zeit. Aber ihrem Vater ist der Junge Mann ein Dorn im Auge. Wird der Vater es schaffen einen Keil zwischen die beiden zu treiben ? Und ihre Träume zerstören, oder werden Paul und sie es doch noch schaffen? Lassen wir uns überraschen.

Bewertung vom 21.06.2023
Haus der Wünsche / Die Kaufhaus-Saga Bd.2
Lacrosse, Marie

Haus der Wünsche / Die Kaufhaus-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Aufregend und dramatisch





Berlin Mitte der 20er Jahre: In der Stadt tobt das Leben, die Strenge des Kaiserreichs ist passé, und Frauen



Meine Meinung zur Autorin und Buch

Marie Lacrosse ist eine großartige Schriftstellerin, sie versteht es jedesmal von neuen zu begeistern. Es ist so als ob sie mich an der Hand nehmen würde um mit mir in die Geschichte des KaDeWe abzutauchen. Auch der Abschlussband ihrer Dialogie , hat mich dermaßen gefesselt, das es mir schwer fiel das Buch aus der Hand zulegen. Sie hat alles wunderbar zusammengefasst, der Werdegang des berühmten Kaufhauses, und der damaligen Zeit, auch das politische Zeitgeschehen .

Alles ist wie immer hervorragend recherchiert, man spürt mit wieviel Herzblut sie das ganze Geschrieben hat. Die meisten ihrer Figuren sind real und bis auf einige Fiktiv. Auch hat sie sich hervorragend in jede ihrer Protagonisten hinein gelebt, man merkt die Psychologin in ihr.

Schade das ich Abschied nehmen musste von meinen heiß geliebten Protagonisten, besonders Rieke und Judith.



Es war mir ein Vergnügen die Freundinnen Rieke und Judith wieder zusehen und sie auf ihren Wegen von 1920 bis 1936 zu begleiten.

So unterschiedlich sie beide Ihrer Herkunft sind, kann sie nichts trennen.

Rieke stammt aus einfachsten Verhältnissen von einem der Meyerischen Hinterhöfen in Berlin, und hat es mit viel Fleiß geschafft sich im KaDeWe nach oben zu arbeiten, als Aufsichtsdame in der Damenabteilung. Natürlich hat sie auch ihre Neider, die ihr das Leben schwer machen. Besonders Gunter Perl, sie ist ihm ein Dorn im Auge. Aber Paul Bergmann steht hinter ihr, seine Tochter Judith ist als sozial Arbeiterin , in den Armenvierteln unterwegs, es war einfach rührend wie sie sich für die ärmsten der Armen einsetzte. Die wilden Zwanziger waren schon extrem, als gäbe es kein Heute und Morgen. Martin Tietz , hat große Pläne er baut das Kaufhaus als Luxustempel um, vielleicht etwas Größenwahnsinnig, besonders die Lebensmittel Abteilung, habe ich noch immer deutlich vor Augen, was für ein Luxus, für die reichen. Riekes Mann Peter hat es zum leitenden Dekorateur gebracht , zu gerne hätte ich seine Dekorationen gesehen. Während die ärmsten Hunger leiden, nicht wissen wie sie ihre Miete bezahlen sollen. Ich hatte oft Tränen in den Augen, die Schere zwischen Arm und reich klaffte weit auseinander. Trotzdem war es schön mit Rieke und Judith durch Berlin und das KaDeWe zu schlendern. Aber es bauen sich dunkle Wolken am Horizont auf, die Politische Lage in Deutschland ist am Boden, kein Wunder das Hitler und seine Schergen an die Macht kamen. Das Glück von Rieke , der Jüdin Judith Bergmann den Familien Tietz und Jahndorf sind bedroht, nur weil sie dem jüdischen Glauben angehören. Das ganze soziale Gefüge ist sehr gut beschrieben, es gab keine Sozialversicherung. Es geht sehr spannend und ergreifend zu in der Geschichte, lest es bitte selber.

Bewertung vom 18.06.2023
Die Modemacherin von Paris - Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen. ¿
König, Mina

Die Modemacherin von Paris - Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen. ¿


ausgezeichnet

Eine starke und mutige Frau

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Mina König, hat mit ihrem Roman, ein opulentes Werk geschaffen, für mich hat sie damit der legendären Elsa Schiaparelli ein Denkmal gesetzt. Ich habe im Internet ein wenig über diese ungewöhnliche Frau recherchiert und ihre Kleidung gefiel mir auf Anhieb. Schade das sie etwas in Vergessenheit geriet, aber sie lässt sie in ihrem Roman wieder auferstehen. Für mich eine Revolutionärin, die die Modewelt für damalige Zeiten auf den Kopf stellte. Besonders erfreute es mich , das mir der berühmte Fotograf Man Ray, sowie weitere Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dali und so weiter begegnete. Menschen die sie inspirieren, Greta Garbo , Marlene Dietrich und viele Bekannten Größen gehören zu ihren Kunden.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, mitreißend, hervorragend recherchiert und Bildlich erzählt. Ein Buch das man nicht mehr aus der Hand legen kann, es fesselte mich dermaßen beim Lesen.

Ich konnte nur den Hut ziehen vor dieser starken ungewöhnlichen Frau.
Elsa Schiaprelli, geschieden die mit ihrer kleinen Tochter Gogo die an Kinderlähmung erkrankt ist, von Amerika mit ihrer Freundin Gabi nach Paris zieht. Wenn man bedenkt für 1922 eine unglaubliche Leistung als Frau, auch wie sie für ihre Träume kämpfte. Ihr größter Kampf und Sorge gilt ihrer Tochter Gogo, ich hoffe sehr das der Arzt der kleinen Gogo helfen kann.
Ihre Arbeit im großen Kaufhaus Lafayette, ist zwar nicht ihr ganz großer Traum, aber so wie wir Elsa kennen lernen, lässt sie von ihrer Vision von Kindheit an, Menschen mit ungewöhnlichen Traumhaften Kleider einzukleiden nicht los. Es ist kein leichter Weg, den Coco Chanel, ist nicht erbaut von deren neuen Mode, eine starke Konkurrenz für sie. Auf einer Party lernt sie den Künstler Theo kennen, auch ein Designer wenn auch nur für Stoffe, aber beide vereint ihre Leidenschaft. Es war spannend und Atemberaubend, Elsa auf ihrem Weg zu begleiten, durch tiefen und Höhen, natürlich auch mit ihr und ihren Freunden durch Paris zu streifen.
So ich habe euch genug verraten , lest selbst Elsa Geschichte und macht euch selbst ein Bild von ihr.

Bewertung vom 15.06.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


ausgezeichnet

Ein Tunnelbau und eine verbotene Liebe

Meine Meinung zur Autorin und dem Buch
Karin Seemayer hat mit diesem Roman ein großartiges Buch über den Tunnelbau des Gotthardtunnel geschaffen. Man merkt beim Lesen wieviel Herzblut und akribische Recherche in das Buch eingeflossen sind. Wenn auch einige Figuren fiktiv sind , tut es dem ganzen kein Abbruch.
Es war schon eine ungeheures Bauvorhaben, einen Tunnel damals durch das Gotthartmassiv zu treiben im Jahre 1872 , 8 Jahre dauerte es. Es waren damals grauenhafte Arbeitsbedingungen, die wir uns heute garnicht mehr vorstellen können. Es gab viele Tode und verletzte, auch die Behausungen waren einfach. Sie hat diesen Menschen die am Bau beteiligt waren damit ein Denkmal gesetzt. Ich fuhr damals 1960 mit meinen Eltern zum ersten Mal über den Pass, er hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, klar, kraftvoll und Bildhaft. Die Spannung war sehr hoch ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und gelitten. Sie erzählt es aus der Sicht von Helene und ihrer großen verbotenen Liebe dem Minuer Piero.

Helene und ihre Familie leben in Göschenen, einem Bergdorf. Von klein auf begleitet sie ihren Vater dem Fuhrunternehmer Hegerer auf seinen Fahrten. Alles war so idyllisch und Ruhig, bis Favre auftaucht. Er will einen Tunnel durch das Gotthardmassiv bauen. Das die Fuhrunternehmen um ihre Existenz bangen, konnte ich mir zu gut vorstellen. Das Dorf steht Kopf, aus Freunden werden Feinde. Die Familie Hegerer findet sich damit ab, es bedeutet auch Fortschritt, für die Region. Nach langen Ringen will Hegerer für Favare , die Waren transportieren für den Tunnelbau. Es war spannend und aufregend wie von beiden Seiten in den Tunnel gebohrt und gesprengt wurde. Eine kleine Stadt mit Unterkünften entsteht für die Arbeiter und ihre Familien die Nachkommen. Auch Minuer Piero ein Italiener, bekommt Arbeit dort, er sucht eine Unterkunft zum schlafen, alles ist belegt oder unbezahlbar. So landet es schließlich auf dem Hof wo Helene Hegerer und ihre Familie leben. Man vermietet ihm schließlich ein Zimmer. Helene hat sich in Piero verliebt, aber ihren Eltern für ihre Eltern ist so ein Italienischer Gastarbeiter als Schwiegersohn tabu. Es passiert sehr viel in diesen Jahren, das einem ganz schön mitnimmt. Können aus Helene und Pirero vielleicht am Ende doch ein Paar werden, oder stellen die Eltern sich dagegen?

Bewertung vom 13.06.2023
Das Haus der Füchsin / Eifelfrauen Bd.1
Riebe, Brigitte

Das Haus der Füchsin / Eifelfrauen Bd.1


ausgezeichnet

Die starke Fuchsfrauen
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Wunderschön hat Brigitte Riebe in ihrem neusten Werk, das Leben in der Eifel von 1920-1938 eingefangen. Es ist ein Buch als sei es für mich geschrieben worden , wir wohnen am Rande der Eifel und die Orte in denen die Protagonisten leben sind mir sehr vertraut. Es ist schön mit Ihnen durch Trier, Wittlich und meiner Heimatstadt Traben- Trarbach zu laufen. Natürlich auch der fiktive Ort Altenburg nahe Heckenmünster zu laufen und dort zu leben. Eine wunderschöne und traumhafte Landschaft. Ihre Figuren und ihre Charaktere sind sehr real und Authentisch. Besonders das Leben damals mit allen Tiefen und Höhen hat sie hervorragend rescheriert. Die harte Arbeit der Bauern und ihr Einklang mit der Natur und den Tieren. Man spürt beim Lesen die gelernte Historikerin, und das sie diese Geschichte mit sehr viel Herzblut geschrieben hat. Ich bin geradezu mit Johanna verschmolzen, habe mit ihr gelacht, geweint und getrauert. Viele Hotels , Lokale und Geschäfte sind real, sie gibt es noch heute.

Auf Johanna Fuchs 21. Geburtstagsfeier, taucht überraschend, eine Fremde Bauersfrau auf, diese Kätt behauptet, Johanna sei die einzige Erbin von Lisbeth Fuchs und sollte den Bauernhof in Altenburg mit allem Drumherum erben. Ich war genauso erstaunt wie Johanna und fragte mich , wie sie und warum nur Johanna , da waren doch Ihre Geschwister, ihr Vater Matthias Fuchs und seine Geschwister. Aber Johanna nimmt ihr Erbe an, auch wenn es an gewisse Bedingungen geknüpft ist, zum Entsetzen der Eltern. Johanna kennt diese Lisbeth nicht, eine Schwester von ihrem Vater, auf Nachfragen hüllt man sich in Schweigen, sie sei der Schandfleck gewesen. Da sie volljährig ist, setzt Johanna sich durch und reist nach Altenburg und ist überwältigt, diese herbe und wunderschöne Landschaft , grüne Wiesen , mit Orchideen und Wäldern. Einfach alles der Hof einfach aber er strahlt Liebe und Geborgenheit aus. Wenn sie 6 Monate dort lebt, gehört alles ihr und sie kann dann damit machen was sie will, sagt ihr der Notar. Lisbeth bleibt, gegen den Willen der Familie. Ich habe Johanna bewundert wie sie , über sich selbst herauswuchs und die schwere und ungewohnte Arbeit meisterte. Kätt ihre Nachbarin eine Witwe und ihre beiden Kinder helfen ihr , wenn es Not tut, und stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite, auch Eva Berg die Hebamme, Kätts Schwester, die noch eine große Rolle spielen wird in ihrem weiteren Leben.
Lika Schröder die Schwägerin von Kätt, ist für sie da. Diese Frauen werden zu einer richtigen eingeschworenen Gemeinschaft. Da taucht plötzlich Marc Degre der Wildhüter auf, langsam fängt es an zu knistern, zwischen den beiden, stetig aber langsam, wird Liebe daraus.
Wir erleben viele Tiefe und Höhen, bittere Enttäuschungen, ein Geheimnis das Johannas Leben auf den Kopf stellet. Das Aufkommen der Nazis, die Inflation, die Verfolgung und Deformierungen der Juden, die ganzen politischen Ereignisse. Besonders ihr Bruder Georg wird zum eingefleischten Nazi. Wenigstens ihr Bruder Christoph , Heinrich und seine Frau Meta, stehen ihr zur Seite. Natürlich dürfen wir die Füchsin, die Abends auf dem Hof erscheint vergessen. Wird Johanna das Geheimnis rund um Lisbeth lüften, es wird sehr spannend und aufregend. Gut gefielen mir die Reisen und Besuche von Köln, Trier der Heimatstadt Johanna, Wittlich und besonders Traben- Trarbach, die Stad in der ich Lebe.
So genug erzählt, ihr werdet euch noch wundern was auf euch zukommen wird beim lesen. Hätte nie gedacht das Johanna in der Eifel eine neue Heimat finden wird.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, im nächsten Jahr