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jam

Bewertungen

Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2023
Dear Dolly. Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben
Alderton, Dolly

Dear Dolly. Die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben


ausgezeichnet

"Mir wird zunehmend klar, dass die Aufgabe einer Kummerkastentante (neben scheinheiliger Besserwisserei) darin besteht, sich in die Lage der Person zu versetzen, die im Zentrum einer Beschwerde steht, und mir ihre Sicht der Dinge vorzustellen."
Und genau das macht "dear dolly" so anders. Die Themen, die sie behandelt, sind Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie, ... (ihr wisst, wofür das steht, aber ich möchte nicht, dass die Rezension wegen dieses Wortes gesperrt wird ;) ) , Trennungen, Körper & Seele - also ganz alltägliche Situationen, die die meisten von uns betreffen.
Anhand ausgewählter Leserbriefe gibt sie Antwort auf Fragen zu diesen Themen. Fragen, die wohl bei den meisten von uns immer wieder auftauchen. Und ihr Job könnte einfach sein. Den Leuten sagen, dass sie im Recht sind und der andere böse. So leicht macht sie es sich (und uns) aber nicht! Sie versucht, alle Seiten eines Themas zu beleuchten, die Hintergründe zu erkennen und zu einen.
Trotzdem liest sich ihr Buch leicht und unterhaltsam.
Dabei formuliert sie stets wertschätzend und gibt auch Einblick in ihre Leben. Mit ihrer Art zu antworten, hat sie wohl auch meine Art, Ratschläge zu geben (denn jeder von uns wird hin und wieder um Rat gefragt) geändert!
Fazit: Unterhaltsam und dennoch bereichernd!

Bewertung vom 03.10.2023
Die kleine Farbmühle an der Möwenbucht (MP3-Download)
Arnold, Kajsa

Die kleine Farbmühle an der Möwenbucht (MP3-Download)


sehr gut

Es kam Annalotta so vor, als würde Isolde ihr über die Schulter schauen und sie sanft berühren. "Ich werde in Gedanken immer bei dir sein, denk daran, egal wo du bist " (...)
Und Annalotta ist in Paris bei ihrem Kunststudium, als sie die Nachricht vom Tod ihrer geliebten Großmutter Isolde erhält. Rasch reist sie nach Pelzerhaken, um sich zu verabschieden ... und um zu erfahren, dass sie die Farbmühle ihrer Großmutter geerbt hat. Also muss sie doch länger als geplant bleiben und die Dinge regeln.
Sehr zur Freude des Zinoberclubs, einer Damenrunde, die in der Farbmühle regelmäßig Malunterricht bei Isolde genommen hat. Und auch zur Freude Leonards, ein Restaurantbesitzer, der Interesse an der Mühle hat - und rasch auch an Annalotta.
Es braucht nicht viel, um mein Leserherz zum Hüpfen zu bringen. Hier ist auf den ersten Blick alles vorhanden: ein netter Ort an der Ostsee, eine Frauenrunde, die zusammenhält, eine sich anbahnende Liebesgeschichte - und als Zuckerguss noch eine Farbmühle, Pigmente, wie schön!
Und wir bekommen sie, die Ostsee, Lübeck, den Strand, tolle Frauen, alles locker und flüssig erzählt.
Doch leider hat die Autorin kaum ein künstliches Drama auf dem Weg zum unweigerlichen Happy End ausgelassen. Sabotage in der Mühle, unerwartete Ansprüche, Missverständnisse, die mit wenigen Sätzen aus dem Weg geräumt wären aber lieber ewig aufrecht bleiben. Das war mir etwas zu viel, ein Strudel aus sich teilweise wiederholenden Schwierigkeiten. Dabei wurden die Herausforderungen, die die Übernahme eines Objektes nach einem Todesfall mit sich bringt, komplett außer acht gelassen. Dadurch verliert die Geschichte Glaubwürdigkeit.
Ich hätte mir ein wenig mehr Pigmente und Ostseeflair, dafür weniger Drama erhofft.
Fazit: Etwas dramalastiger Ostsee-Roman über ein unerwartetes Erbe und eine interessante Farbmühle, leicht und unterhaltsam erzählt.

Bewertung vom 26.09.2023
Mitmach-Adventskalender für mehr Achtsamkeit
Wagner, Laura

Mitmach-Adventskalender für mehr Achtsamkeit


ausgezeichnet

"Nuzte jeden Tag, um die Magie der Achtsamkeit in dein Leben einzuladen. Denn das größte Geschenk ist die Zeit, die wir und selbst schenken."
Vorwort
Es ist Ende September, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, die Adventzeit und Weihnachten ist nicht mehr weit. Die stille Zeit des Jahres, so heißt es. Und doch für die meisten von uns eine stressige Zeit. Hektisch (zu) teure Geschenke besorgen, versuchen, die Familie unter einen Hut zu bringen und niemanden zu vergrämen.
Doch das muss nicht so sein!
Dieses kleine Buch hilft, mit Achtsamkeit durch die Adventzeit zu gehen! Jedes Kapitel ein Tag, ein Geschenk und eine Anleitung, etwas runterzukommen und sich auf sich selbst zu besinnen.
Jedes Kapitel besteht aus einem inspirierenden Zitat, einer kurzen Achtsamkeitsübung, für die jeder Zeit findet und einer Reflektionsübung. Schon beim raschen Durchblättern habe ich einige Übungen entdeckt, auf die ich mich schon jetzt freue!
Etwas hätte ich mir gewünscht, dass sich die Reflektionsübung immer auf die Achtsamkeitsübung bezieht und so den Tag abrundet. Aber auch so ist dieses Buch ein Geschenk, das man sich selbst machen sollte!
Ich freue mich auf den 1. Dezember, wo ich gemeinsam mit meiner Tochter richtig in diesen besonderen Adventkalender starte!

Fazit: Ein etwas anderer Adventkalender, der einem mehr Ruhe schenkt in der hektischen Vorweihnachtszeit.

Bewertung vom 10.09.2023
Die Buchverliebten (MP3-Download)
Baumheier, Anja

Die Buchverliebten (MP3-Download)


ausgezeichnet

"Ich möchte Ihnen gerne erklären, warum ... also ... warum ich vor dem Buchladen weggelaufen bin. Ich möchte Ihnen erzählen wieso ... also ... das mit mir und den Büchern ..."

Ja, das mit Gesa Grambeck und den Büchern - einst ihre besten Freunde und treuesten Wegbegleiter, hat sie vor langer Zeit den Büchern abgeschworen und nie wieder einen Blick hineingetan. Doch sie verdient ihr Geld damit, soll eine Bücherelementarversicherung unter die Leute bringen. Da begegnet ihr Ole Oevermann, der nie etwas mit Büchern anfangen konnte, und sie seit einem schweren Schicksalsschlag als Rettungsanker begriff. Heute ist er Buchhändler und verdient seinen Lebensunterhalt damit. Doch nicht nur das, für jede Lebenslage hat er ein passendes Zitat griffbereit! Wie können diese zwei so unterschiedlichen Menschen zusammenfinden?

"Die Bucherverliebten" ist ein außergewöhnliches Buch, sanft, langsam, führt es uns in die Lebensgeschichten von Gesa und Ole, an die Bücher heran. Und auch an die Liebe.

"Gesa und die Liebe, das passte nicht zusammen. Dafür gab es unwiderlegbare Beweise." Doch im Laufe des (Hör-)Buches mehren sich die Beweise, dass es vielleicht doch passen kann, dass man auch in späten Jahren noch lieben und sich verlieben kann.

Wie objektiv ich dieses Hörbuch bewerten kann? Ich gebs zu, diesmal gar nicht, denn erstens wird es von Eva Gosciejewicz gesprochen, für mich DIE Hörbuchsprecherin, sie könnte das Telefonbuch vorlesen und ich würde gebannt zuhören. Und während ich dem Hörbuch gefolgt bin, hat es sich ergeben, dass mich eine Kurzreise in naher Zukunft überraschend genau nach Lübeck führt, weshalb ich jede Silbe darüber gebannt verfolgt, jeden Hinweis auf ein wenig Ostseeflair aufgesaugt habe.

Denn neben Gesa und Ole ist auch Lübeck ein Star des Buches, Marzipan, Travemünde und natürlich auch Bücher. Alte Bücher, Neuerscheinungen, gebrauchte Bücher, nasse Bücher ... was will man als Buchverrückte mehr?

Obwohl - oder gerade weil - das Buch ruhig und unaufgeregt erzählt wird (trotz vieler spannender Momente), habe ich mich davon tragen lassen und mich weggeträumt.

Fazit: Ein ruhiger, unaufgeregter, wunderschöner Roman über späte Liebe, Liebe zu Büchern, neue Herausforderungen und Lübeck.

Bewertung vom 10.09.2023
Salzwasser Liebe (MP3-Download)
Stevens, Anne

Salzwasser Liebe (MP3-Download)


ausgezeichnet

Jan und Jule wollen heiraten - Erst das Ja-Wort in Jules Strandbar und dann mit Freunden und Familie ein gemeinsames Festessen, gekocht von Jule. Soweit der Plan! Doch ist auch Jules Freundin Bloem an den Hochvorbereitungen beteiligt. Bloem, die seit ihrer Kindheit von einer Märchenhochzeit träumt und seither im Freundeskreis die fantastischten Hochzeiten organisiert. Sie kann mit diesen Vorgaben so gar nichts anfangen und Jule fürchtet, dass Bloem über die Stränge schlagen wird. Deshalb stellen sie und Jan Bloem einfach Jans besten Freund Hans an die Seite, der sie ein wenig bremsen soll.
Das gefällt Bloem gar nicht, von seiner Art ganz zu schweigen. Doch bei der Planung kommen sie nicht nur Jules Vorstellungen immer näher, sondern auch sich gegenseitig.
Ich hatte das Glück, Jans und Jules Kennenlernen als Hörbuch miterleben zu dürfen (Salzwasserherzen, Band 1). Sehr habe ich mich gefreut, jetzt auch bei ihrer Hochzeit mitzufeiern. Bloems Planungen zu erleben und die Vehemenz, mit der sie Jules und Jans Wünsche beiseiteschiebt, um ihren eigenen Traum zu erfüllen, tat mir ein wenig weh. Wie gut war es da, Hans dabei zu haben, der mit seinen Veto-Rufen alles zunichte macht und sie so zwar an den Rand der Verzweiflung, aber auch auf den richtigen Weg bringt. Durch ihn wird Bloem an eine vergangen Verletzung erinnert, muss sich dem stellen und wächst über sich hinaus.
Dass Bloem so über die Erwartungen ihrer Freunde hinwegsieht, hat mir den Einstieg in das Buch ein wenig schwer gemacht, umso wärmer wurde ich im Verlauf der Geschichte. Anne Stevens schreibt unterhaltsame, lockere Roman, aber ihre Protagonisten haben Tiefe und reifen im Verlauf des Buches. Das Leben schreibt oft die schönsten Dramen, deshalb verzichtet sie auf künstliche und lässt eine glaubhafte, liebenswerte Geschichte entstehen.
Dies ist der dritte Teil der Männer-und-Meer-Reihe, die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Aber als Wiederholungstäterin hat mir natürlich auch das Wiedersehen mit meinen liebgewordenen Freunden an der niederländischen Nordseeküste gefallen - und die dazugehörenden Strandspaziergänge erst recht!
Somit ist Band vier schon am Reader!
Fazit: Ein unterhaltsamer Liebesroman am Meer - ich will mehr davon!

Bewertung vom 05.09.2023
Prost, auf die Pfennigfuchser
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Pfennigfuchser


ausgezeichnet

„Passen Sie auf, dass Sie sich da nicht in eine falsche Richtung verrennen.“
„Die Art, wie ich meine Ermittlungen führe, lassen Sie gerne meine Sorge sein.“

Oder meine Sorge, denn nur zu gerne bin ich mit dabei, wenn in Brungries auf die bewährte T-U-F-Methode ermittelt wird! So sehr ich Kalpensteins Einstieg in die Krimiwelt schon beim ersten Band bewundert habe, umso mehr steigert er sich und meine Freude mit jedem neuen Mord!
Dieses Mal will Tischler eigentlich nur Ruhe vor seiner penetranten Nachbarin Frau Kneidinger. Damit diese ihren Frieden hat, bringt er sie halt zu ihrer Freundin, die sie versetzt hat. Wie es aussieht, waren ihre Sorgen durchaus berechtigt, denn besagte Freundin Frau Zettlwieser liegt tot in ihrem Wohnzimmer. Wem ist die etwas steife und herrische Filialleiterin einer Bank so auf die Zehen getreten, dass sie dafür sterben musste?!
Schnell stoßen Tischler und Fink auf Ungereimtheiten in der Bank, während sie alle Hände voll zu tun haben, um Frau Kneidinger vom Ermitteln abzuhalten.
Wie gesagt, ich war bei fast jedem Fall in Brungries dabei und liebe diese Provinzkrimis. Sie haben genau den richtigen Mix aus humorvollen Szenen, Wiedersehen mit alten Bekannten und einem spannenden Fall – samt überraschender aber schlüssiger Auflösung. Auch die lose Rahmenhandlung, die für Quereinsteiger kein Problem darstellt, trägt zur Unterhaltung bei.
Was soll ich sagen? Beim nächsten Mal bin ich wieder mit dabei!
Fazit: Perfekter Provinzkrimi – spannend und unterhaltsam!

Bewertung vom 18.08.2023
Du hast da dieses Funkeln
Fulwiler, Jennifer

Du hast da dieses Funkeln


sehr gut

Autorin Jennifer Fulwiler schreibt locker von der Leber weg, nimmt uns mit auf ihren Lebensweg und zeigt uns auch den anderer, die sich aus ihrem Fahrwasser hinausbegeben haben und jetzt in völlig neuen Gewässern glücklich fischen.
Darauf habe ich mich gefreut, auf eine Suche in mir mit neuen Entdeckungen. Bereits in einem der ersten Kapitel lädt sie die Leser:innen ein, sich über die eigenen Fähigkeiten, Stärken und vermeintlichen Schwächen klarer zu werden um ein Bild zu bekommen, was noch so in einem schlummert.
Diesen Teil fand ich besonders spannend und interessant. Leider wurde dieser Weg für mich zu wenig weiterverfolgt. So unterhaltsam und aufschlussreich, ja auch bereichernd ich ihre Geschichten und Themen fand, wie es mir bei meinem Funkeln weiterhilft habe ich jetzt noch nicht gesehen.
Jennifer Fulwiler hat spät zum Glauben gefunden und ihre religiösen Überzeugungen spielen immer wieder eine Rolle in den Kapiteln, damit kann sicher nicht jede:r.
„Du hast da dieses Funkeln“ hat tolle Denkansätze, wie zB sich mit dem Scheitern anzufreunden, sein eigenes Tempo zu erkennen und anzuerkennen, oder auch, wie hilfreich genau diese ärgerlichen Störungen sein können, die einen selbst so ärgern. Es hat mich inspiriert, wenn auch nicht ganz so, wie es der Klappentext verspricht.
Fazit: Interessanter Lebensbericht mit tollen Denkansätzen.

Bewertung vom 18.08.2023
Steirerwald
Rossbacher, Claudia

Steirerwald


gut

An einem drückend schwülen Augusttag bringt der Jagdhund Bari ein ganz besonderes Fundstück: Eine halb verweste menschliche Hand! Schnell wird auch der Rest gefunden.
War es ein Jagdunfall? Oder ein Racheakt an einem immer verschrobener gewordenen Regisseur? Gemeinsam mit Sandra Mohr ermitteln wir im Jagdmilieu.
Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Cosy Crime mit Lokalkolorit! Entweder mit ganz viel Augenzwinkern und Humor, oder mit Spannung, gerne sowohl als auch.
So leid es mir tut, bei Steirerwald fehlte es mir ein wenig an beidem. Die Autorin hat gut recherchiert und bringt uns die Jagd mit all ihren Begriffen nahe. Und hier hatte ich das Gefühl, dass es ihr manchmal wichtiger war, diese Infos an die Leserschaft zu bringen als eine besondere Geschichte zu erzählen.
Ich kenne ein paar der Steirerkrimis und weiß, wie Claudia Rossbacher erzählen kann. Deshalb tut es mir besonders leid, dass hier der Funke einfach nicht überspringen wollte. Ermittlerin Sandra kämpft auch privat, mit den Folgen ihres letzten Einsatzes und mit ihrer losen Beziehung zu ihrem Nachbarn. Diese Elemente haben die Geschichte etwas aufgelockert und einen anderen Wind reingebracht.
Dennoch war es etwas zäh, auch wenn die Auflösung überraschend und das Motiv schlüssig war.
Fazit: Etwas zäher Lokalkrimi im Jagdmilieu.

Bewertung vom 04.08.2023
Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka
Portas, Jana

Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka


ausgezeichnet

„So sind wir Argentinier, schweigsam wie unser Land und die Rinderherden, die darüber ziehen. Nur der Wind erzählt Geschichten und du musst aufmerksam lauschen, um sie zu verstehen.“
Kapitel 12
Für Amy läuft es gerade nicht gut. Frisch getrennt und ohne Job kommt ihr der Brief ihrer Tante aus Argentinien gerade recht. Diese braucht Hilfe, denn sie möchte mehr Touristen auf ihre Alpaka-Farm locken. Kurzentschlossen packt Amy ihre Koffer. Auf der Farm hat sie es einerseits mit entzückenden Alpakas und ihrer liebenswerten Tante zu tun, aber auch mit einer biestigen Kollegin und Nicolás, einem Gaucho-Neuling, der gerade durch seine schweigsame und grimmige Art ihr Interesse weckt.
Der lustige Titel und das entzückenden Cover haben mich gleich angezogen! Auch die Kapitelüberschriften und die kleinen Schmuckzitate sind launig und unterhaltsam. Die Geschichte selbst ist ein großes argentinisches Drama mit vielen Elementen. Da wird nichts ausgelassen, Amy stolpert von einer schwierigen Situation in die nächste.
Manchmal hatte ich mit ihrer fast schon naiven Art zu kämpfen. Einerseits ist sie so feinfühlig, andererseits merkt sie gar nicht, was rund um sie herum vorgeht. Um die Estancia steht es finanziell wirklich sehr schlecht und Nicolás trägt eine schwere Last mit sich. Aber Amy beweist auch immer wieder, dass sie den Mut einer Löwin und das Herz am rechten Fleck hat und so ist sie auch mir ans Herz gewachsen! Gemeinsam mit ihr habe ich viel über ihre argentinischen Wurzeln und das Leben dort lernen dürfen, was wirklich interessant war!
So wurde „Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka“ eine interessante und spannende Lektüre!
Fazit: Unterhaltsame Geschichte über Argentinien, mit vielen dramatischen Elementen.

Bewertung vom 19.07.2023
Himmelhoch verliebt (MP3-Download)
Koenicke, Karin

Himmelhoch verliebt (MP3-Download)


sehr gut

„Emma, die Liebe ist wie das Meer. Wenn du rausfahren willst, gibt es immer das Risiko, in einen Sturm zu geraten. Aber die Alternative wäre, am sicheren Land zu bleiben. Und das willst du ganz bestimmt nicht.“

Emma hat einen entzückenden Laden in München. In „Schickes für Vierbeiner“ bekommt man alles, was man seiner Fellnase kaufen möchte. Als eine saftige Mieterhöhung ansteht, sieht sie das Ende ihres Geschäfts. Was soll nun aus ihr und ihrem Sohn Benni werden?
Da kommt überraschend die Einladung ihrer Tante Frauke nach Nortrum, und dort tut sich eine völlig neue Chance für sie auf. Ein kleines Haus mit Laden, in dem sie ihren Traum weiterleben kann. Beim Umbau hilft wiederwillig Jarick, der brummig gegen Touristen wettert. Dafür aber ganz entzückend mit ihrem Sohn umgeht und mit ihm gemeinsam die Vogelwelt auf Nortrum erkundet. Dabei bringt er auch Emmas Herz ins Wanken. Doch sie hat ihrem Sohn versprochen, dass es immer nur sie zwei gibt.
„Himmelhoch verliebt“ ist ein entzückender Inselroman mit viel Flair. Die besonders bildhafte Sprache der Autorin hat mich von Anfang an begeistert, da wird einem „kachelofenwarm ums Herz“. Emma ist taff, mit viel Engagement versucht sie, auch auf Nortrum Kunden zu gewinnen. Kreativ setzt sie die Wünsche ihrer Kunden um und lässt sich von Anfragen zu neuen Produkten inspirieren. Diese Teile fand ich besonders schön! Sie kämpft, um weiterhin unabhängig zu sein, beharrt aber nicht auf ihrem Konzept sondern geht auf ihre Zielgruppe ein.
Mit Jarick kommt eine andere Note in die Geschichte. Etwas grummelig ist er wenig begeistert davon, noch mehr Touristen mit Hunden anzulocken. Er widerspricht Emma viel, setzt sich manchmal bewusst über ihre Wünsche hinweg. Durch ihn erfahren wir von den Schattenseiten des Tourismus, von Spaziergängen in abgesperrten Bereichen, wo man die seltenen Vögel beim Nisten stört. Diesen Einblick fand ich sehr interessant und lehrreich! Sollte ich jemals dort Urlaub machen, versprochen, ich bleibe auf den markierten Wegen!
Entzückend auch Emmas Tante und Onkel, ebenso ihre Freundin Vroni aus München, mit ihren Klangschalen und Horoskopen.
Von Anfang an etwas befremdlich fand ich Emmas Umgang mit ihrem Sohn Benni. Er ist besonders, ruhiger als andere Kinder und kann mit Fußball nichts anfangen. Aber sie behütet ihn auch auf eine Art, die mir beim Zuhören in der Seele wehtat, weil sie ihn damit weiter abschottet und ihm das Gefühl gibt, ihm zu wenig zuzutrauen.
Dennoch, so ist Emma und auf der Insel blüht Benni auf und darf auch seine eigenen Wege gehen.
Etwas Punkteabzug gibt es für das Ende, mit dem hatte ich echt zu kämpfen.
Spoileralarm!
Die ganze Geschichte hindurch behauptet sich Emma, setzt sich durch und liegt damit auch meist richtig. Sie lässt sich nicht beirren, hat genaue Vorstellungen und steht ihre Frau. Doch um dem Schluss Dramatik zu geben, widerspricht sie Jarick aus Prinzip und dadurch entsteht eine lebensgefährliche Situation. Glücklicherweise wird sie dann von einem Mann eines Besseren belehrt, heldenhaft gerettet und nachdem sie minutenlang sagt, wie dumm sie ist und wie toll er, haucht sie noch: „Ich bin so froh, dass du nicht einer bist, der sich nach meinem Gebrabbel richtet.“ Da bekam ich Gänsehaut der unguten Art.
Fazit: Entzückender Inselroman mit viel Flair, leider ein für mich etwas befremdliches Ende.