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Benutzername: 
rewa
Wohnort: 
wien

Bewertungen

Insgesamt 392 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Donauweibchen küssen härter (eBook, ePUB)
Grager, Veronika A.

Donauweibchen küssen härter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder einmal hat sich gezeigt, warum ich ein Fan von Kurzgeschichten bin. In ,,Donauweibchen küssen härter“ lässt die Autorin Veronika A. Grager in zehn Short Storys ihre Protagonisten lieben, leiden und auch lachen.
Die bunte Mischung aus SF, Fantasy und Krimielementen machen die Geschichten nicht nur spannend, sondern auch abwechslungsreich, wenn man Eintauchen kann in die Weite des Weltalls oder auch unter Wasser auf Menschen trifft, die auf ein besseres Leben hoffen.
Die Autorin hat jeder Geschichte ihren eigenen Reiz auferlegt, wo man schmunzeln, staunen oder auch nachdenken kann und auch muss, wenn es darum geht, wie sich die Welt verändert kann, wenn man nicht beginnt sie zu schützen.
Der Schreibstil ist locker und man taucht dabei gerne in die vielen Kurzgeschichten ein wo die Autorin zeigt, dass sie in jedem Genre den Leser für sich und ihre Geschichte überzeugen kann.
Auch wenn es bei manchen Geschichten humorvoll zu geht, gibt es aber auch solche die berührend sind wie z.b ,, Wäre Gott ein Kind“, wo sie es auf wenigen Seiten schafft Themen wie Fremdenhass, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit drastisch und intensiv zu beschreiben und wo man merkt, dass ,,erfundene“ Geschichten oft sehr nahe an der Realität sind.
Wer also Kurzgeschichten unterschiedlicher Art und Weise mag wo man sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft reisen kann, der wird hier sicher gut unterhalten werden.

Bewertung vom 03.10.2023
Die Mutter des Kommissars und das doppelte Grab
Bertschik, Margarete

Die Mutter des Kommissars und das doppelte Grab


ausgezeichnet

Eigentlich wollte Hanna nur auf die Beerdigung ihrer alten Nachbarin gehen, als in deren Grab die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird. Ihr Sohn ,Kriminalhauptkommissar Thomas Morgenroth ahnt bereits, dass nicht nur er die Ermittlungen leiten wird, sondern dass auch seine Mutter ihre eigenen ,,Ermittlungen“ anstellen wird. Da das Opfer Ole Jansen, auch einmal ihr Schüler war ist es für sie selbstverständlich, dass sie bei der Tätersuche mithelfen will. Schnell stellt sich heraus, dass Ole etwas zu verbergen hatte. Als kurz darauf noch ein zweiter Mord passiert dauert es nicht lange, bis Hanna einen fürchterlichen Verdacht hat.
,, Das doppelte Grab“ ist bereits der 4.Teil aus der Reihe ,, Die Mutter des Kommissars“ von Margarete Bertschik, den man wieder problemlos ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Wie immer ist es die pensionierte Lehrerin, die maßgeblich an der Lösung der Mordfälle mitwirkt, nicht immer zur Freude ihres Sohnes. Dabei spürt man den feinen Humor, den die Autorin immer wieder einfließen lässt und man gerne den Dialogen der beiden folgt.
Hanna ist bei ihren ,,Ermittlungen“ zielstrebig, gewissenhaft und dabei auch sehr empathisch, wo ihr Menschengespür ihr oftmals den richtigen Weg zeigt.
Das Thema in dem Roman ist dieses Mal in zweifacher Hinsicht traurig, da beide Mordopfer eine Last mit sich herum geschleppt haben, wo ihr Leben sicher anders verlaufen wäre, wenn sie ihr Geheimnis mit jemanden geteilt hätten.
Ole war dabei noch eine Spur ärmer dran, da sein furchtbares Erlebnis in seiner Jugend ihn negativ geprägt hat und er in einen Strudel aus Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit gezogen wurde.
Ebenso hat es das zweite Mordopfer Maik versäumt zur richtigen Zeit sich zu öffnen und zu seinen Bedürfnissen zu stehen, dass dabei nicht nur die Gesellschaft ein Hindernis darstellt ist leider auch heute noch so.
Auch wenn man relativ schnell ahnt, was passiert sein könnte, gibt es doch ein paar Überraschungen gegen Ende hin.
Es ist ein eher ruhiger Krimi, wo mehr die Emotionen und tragischen Schicksalen der Menschen im Vordergrund stehen.
Es ist immer ein Vergnügen Hanna und die anderen bereits lieb gewordenen Protagonisten zu begleiten und ich bin sicher, dass es nicht der letzte Fall für die Familie Morgenroth war.

Bewertung vom 02.10.2023
Alle deine Monster
Rein-Hrubesch, Julia von

Alle deine Monster


weniger gut

Der eher ruhige und ängstliche Timothy und die mutige Bella sind seit jeher beste Freunde, bis zu dem Tag, als im Wald ein seltsames Wesen Bella einfach mitnimmt. Verzweifelt versucht Timothy sie wieder zu finden. Als sie plötzlich wieder auftaucht merkt er, dass sie sich verändert hat und nichts mehr mit seiner geliebten Freundin gemeinsam hat. Nun muss er mutig sein, wenn er die richtige Bella wieder zurück haben möchte.
In dem Roman ,,Alle deine Monster“ bekommt der Leser eine Geschichte präsentiert, wo es nicht immer leicht ist den Durchblick zu behalten. Die Autorin Julia von Rein- Hrubesch lässt dabei ihre jungen Protagonisten in eine Welt eintauchen, wo sich Fantasy und Wirklichkeit immer wieder vermischen.
Besonders anstrengend empfand ich dabei die verschiedenen inneren Stimmen, die mit Timothy gesprochen haben, wo es einmal seine eigene war, dann war es der Wind, dann wieder Bella.....
Es ist eine etwas verworrene Geschichte, wo mir nicht immer klar war, warum etwas passiert ist. Dass sich auch die jungen Protagonisten ,,verstümmeln“ müssen, damit sie sich gegenseitig retten können, hätte ich nicht gebraucht.
Gut gemeint in der Geschichte ist sicherlich, dass die tiefe Freundschaft zwischen Timothy und Bella durch nichts zu erschüttern ist.
Der Roman ist eine Mischung aus Horror und Fantasy wo zwar einiges passiert, aber für mich der rote Faden nicht immer zu finden ist, da Dinge passieren, wo selbst Timothy nicht weiß, warum.
Der Schreibstil ist eher kurz und einfach zu lesen, aber die Geschichte an sich ist leider auch sehr verwirrend.

Bewertung vom 01.10.2023
Die Rosen Edens
Schneeberger, Andrea

Die Rosen Edens


ausgezeichnet

In Eden herrscht bisher nur Frieden und Freude. Jeder ist einfach mit dem zufrieden was er hat und im Einklang mit der Natur zu leben steht dabei ein höchster Stelle. So wächst die 15 jährige Elin mit ihren königlichen Eltern unbeschwert und glücklich auf bis zu dem Tag, als aus einer fremden Welt plötzlich Menschen und Maschinen auftauchen, die so gar nichts mit ihnen gemeinsam haben. Doch der Junge Gideon fasziniert Elin von Beginn an. Er scheint auch anders zu sein als seine unfreundlichen Eltern. Schon bald wird den Menschen in Eden klar, dass die Fremden nicht wirklich in ihre friedliche Welt passen. Als auch noch eine seltsame Krankheit ausbricht scheint das Leben von Elin und ihrer Familie bedroht zu sein. Aber auch die beginnende Liebe zwischen Elin und Gideon wird auf eine harte Probe gestellt, der sich zwischen ihr und seiner Familie entscheiden muss.
In dem Roman ,, Die Rosen Edens“ bekommt man nicht nur eine märchenhafte Liebesgeschichte, sondern man taucht auch in eine Fantasy – Geschichte ein, wo man aber auch einen Hauch von Steampunk Elementen findet. Die Autorin Andrea Schneeberger lässt in ihrem Roman den Leser mit fiebern, mitleiden und zeigt dabei, dass man in einer erfundenen Geschichte durchaus Probleme der Gegenwart geschickt darin einbauen kann.
Zu Beginn wirkt die Rolle von Elin noch relativ naiv, wo ich ein wenig Zeit gebraucht habe, mit ihrem Charakter klar zu kommen. Ihr bisheriges Leben ist ohne Sorgen, Ängste und Probleme verlaufen, deshalb waren für sie die Erzählungen von Gideon, wie es in seiner Welt zu geht oftmals fremd. Dabei hat die Autorin immer wieder anklingen lassen, dass für manche Macht und Reichtum für viele wichtiger sind als Menschlichkeit oder Hilfsbereitschaft.Aber auch was passieren kann, wenn der Mensch denkt, dass er über die Natur herrschen kann und sie immer mehr vernichtet, bis sie eines Tages unbarmherzig zurückschlägt.
In der Geschichte kämpft immer wieder das Gute gegen das Böse, wo es nicht immer einen klaren Sieger oder Verlierer gibt. Es ist ein angenehm zu lesender Roman, wo die vielfältige Genre Mischung einen besonderen Reiz aus macht.
Die Spannung steigert sich im Laufe des Romans und es gibt dabei auch immer wieder sehr emotionale Momente. Das Ende hat mich doch ein wenig überrascht und auch etwas unzufrieden zurück gelassen, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung und man erfährt, wie es mit Elin und Gideon weiter geht.

Bewertung vom 16.09.2023
Zwielicht 17
Blackwood, Algernon

Zwielicht 17


sehr gut

In der Taschenbuchausgabe ,, Zwielicht 17“ entführen die Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt in gewohnter Weise ihre Leser in eine Welt, wo Horror, Science Fiction und Gänsehautgefühl vorprogrammiert sind.
15 Geschichten laden dazu ein, sich entführen zu lassen auf eine geheimnisvolle Insel oder Zeuge zu werden, wie sich eine verlassene Frau an ihrem Mann rächt.
Aber auch der Gedanke, dass Dinge nicht immer dem Menschen wohl gesonnen sind können schon ein mulmiges Gefühl beim Lesen auslösen, aber mehr noch, wenn man plötzlich einem Dämonen gegenüber steht.
Wie immer in einer Kurzgeschichtensammlung findet man als Leser seine Lieblingsgeschichten, die einen begeistern, wo vor allem wieder einmal der verstorbene Autor Algernon Blackwood zeigt, dass man nur mit Bildern, die im Kopf entstehen, den Leser unterhalten kann.
Am Ende findet man auch hier wieder spannende Artikel, die den Band gut ausklingen lassen.
Das Titelbild von Björn Ian Craig ist ebenfalls wieder einmal gut gelungen und man freut sich als Leser, wenn man in die Welt des Horrors eintauchen kann.

Bewertung vom 27.08.2023
Im Licht des vergessenen Zustands
Jan C. Behmann

Im Licht des vergessenen Zustands


gut

Seit 20 Jahren sind Sarah und Timotheus schon getrennt, aber ein Anruf in der Nacht, wo ihn Sarah mitteilt, dass ihr Baby tot ist, lässt ihn sofort handeln und ohne zu zögern fährt er los um sie zu sehen. Doch ob oder wie er ihr helfen kann weiß er selber nicht.
Der Autor Jan C. Behmann nimm in dem Buch ,, Im Licht des vergessenen Zustands“ den Leser auf eine psychologisch angehauchte Reise mit, wo der ICH Erzähler Timotheus eine Achterbahn der Gefühle erlebt. Es ist nicht immer leicht seine Gedankengänge mit zu verfolgen, da er dabei oftmals recht sprunghaft ist und von einem Thema gleich ins nächste wechselt.
Ich habe gedacht, dass man mehr über die Beziehung zwischen Sarah und Timotheus erfährt, oder dass man mehr miterlebt, was nach dem Tod von Sarahs Baby mit den beiden passiert, was aber nicht der Fall war.
So war es im Grunde mehr ein Aufarbeiten von Schuldgefühlen, Erinnerungen und Zweifeln, die den Protagonisten bis zum Schluss geplagt haben.
Mit seinen Gedankengängen über alles mögliche ob die Krankenschwester eine Männerhasserin ist oder ob er wirklich glücklich ist mit dem was er tut, bin ich nicht immer warm geworden.
Die Psychologin Lamerz hat dabei nicht nur Sarah, sondern im Grunde auch ihn betreut. Sie hat dabei recht resolut und für meinen Geschmack auch manchmal etwas über griffig gewirkt, was aber anscheinend Timotheus gebraucht hat, damit er sein Leben besser reflektieren konnte.
Das Ende ist doch etwas überraschend und wem es nichts ausmacht, dass viele Fragen in dem Roman offen bleiben, was vom Autor auch gewünscht ist, der wird mit dem kleinen Taschenbuch, das man bequem in eine Tasche stecken kann, sicher seine Freude haben.

Bewertung vom 24.08.2023
Die Reisen des Phil - Außergewöhnliche Begegnungen (eBook, ePUB)
Schmickerath, Marcel

Die Reisen des Phil - Außergewöhnliche Begegnungen (eBook, ePUB)


gut

Weya, die Göttin des Lichts leitet und begleitet den jungen Priester Phil auf seiner abenteuerlichen und gefährlichen Reise nach Tagalan, einem Land, das von Dämonen beherrscht wird. Nach und nach bekommt er Weggefährten, die ihm zwar immer wieder bei seiner Aufgabe helfen, die ihn aber auch auf die Probe stellen und auch dafür sorgen, dass sie in Situationen geraten, die nicht ungefährlich sind. Eine lange und beschwerliche Reise steht allen bevor, wo es viel an Leid und Schmerz zu erfahren gibt.
In dem Roman ,,Die Reisen des Phil- Außergewöhnliche Begegnungen“, lässt der Autor Marcel Schmickerath viele unterschiedliche Personen zusammen finden, zu eine besondere Reise. Der Auftaktband einer mehrteiligen Reihe bietet dabei Spannung, ungewöhnliche Monster und düstere Wesen und einen Schuss an Humor, der teilweise slapstick artige Szenen aufweist.
Da der Schreibstil einfach gehalten ist, kann man locker drauf los lesen und man wird ständig überrascht auf welche Ideen der Autor dabei kommt. Nicht nur die einzelnen Protagonisten wie Elfen, Gnome, Zwerge.... sind immer wieder für eine Überraschung gut, sondern auch die unheimlichen Wesen, die den 7 Helden, immer wieder das Leben schwer machen.
Es geht dabei auch manchmal recht ruppig zu wenn sie gegen eine gefräßige Spinne oder einen wütenden Kobold kämpfen müssen.
Die Mischung zwischen Spannung, gruselige Szenen und witzigen Humor macht die Geschichte interessant. Leider gibt es viele Rechtschreibfehler, die aber zum Glück vom Autor für eine neue Auflage ausgebessert werden.
Gerade zu Beginn hat man bei den ersten Kapiteln ein wenig das Gefühl, dass der Inhalt, nur mit anderen Ungeheuern und Monstern, immer wieder ähnlich abläuft, was sich aber im Laufe der Geschichte etwas geändert hat und man dabei auch überrascht wird.
Es zeigt sich im Roman, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann und dass Alleingänge nicht viel bringen, aber auch, dass viele nicht von Grund auf böse sind, sondern sie durch äußere Umstände sich zum negativen verändert haben. Es ist ein ständiger Kampf zwischen Gut und Böse , wo aber jeder eine zweite Chance bekommen sollte, was gerade Phil immer wieder bemerkt hat.
Es steckt noch sicherlich einiges an Potenzial im Autor, wo man gespannt sein darf, wie die Geschichte mit Phil, dem Wanderprediger, weiter geht.

Bewertung vom 14.08.2023
Zerrüttung
Loibelsberger, Gerhard

Zerrüttung


sehr gut

Auch wenn seine Frau Aurelia nicht mehr arbeiten müsste, genießt der pensionierte Ministerialrat und ehemaliger Oberinspector des k.k. Polizeiagenteninstituts Joseph Maria Nechyba seinen wohlverdienten Ruhestand am liebsten alleine in seinem Lieblingscafe Jelinek, wo er seine tägliche Arbeiter - Zeitung zu seiner Lektüre zählt. Bis zu dem Zeitpunkt als sich im Jahre 1933 die politische Entwicklung in Österreich in eine gefährliche Richtung entwickelt und auch dass Hitler in Deutschland an die Macht kommt lässt viele davor zittern, was noch auf sie zu kommen wird.
In dem Roman ,,Zerrüttung“ lässt der Autor Gerhard Loibelsberger eine Zeit aufleben, die geprägt ist von Angst, Verzweiflung, Wut und Hoffnungslosigkeit.Textpassagen, die er mit originalen Zeitungsausschnitten eingefügt hat, lassen die ganze Geschichte noch intensiver erleben und man wird Zeuge, wie die Menschen damals immer mehr ihrer Rechte und Freiheiten beraubt wurden.
Besonders an dem Roman ist auch, dass Protagonisten aus der Familie des Autors eine tragische Geschichte zu erzählen haben. Diese Szenen sind geprägt von Hilflosigkeit und Wutausbrüchen, wo besonders der kleine Erich zu leiden hat. Hier hat der Autor als Fußnote eine Übersetzung aus dem Wienerischen eingefügt. Da in dem Roman viele Dialoge im Dialekt gesprochen werden, gibt es auch noch am Ende ein Glossar mit den Wiener Ausdrücken.
Wer sich für die Originalen Zeitungsausschnitte interessiert die in der Geschichte vorkommen, kann am Ende mit vielen QR Codes diese nachlesen.
Es ist ein eher ,,ruhiger“ Roman wo man sich keine Action oder großartige Spannung erwarten darf. Es ist ein eintauchen in eine Zeit wo man miterleben kann, wie die erste Republik langsam, aber sicher unter zu gehen droht, sowohl von korrupten und skrupellosen Politikern innerhalb Österreichs, als auch von außen, mit der Machtübernahme Hitlers und deren Folgen.
Man begleitet gemütlich Nechyba bei seinen täglichen Ausflügen ins Cafe wo man das Gefühl hat, dass hier die Zeit stehen geblieben ist und man das Flair von damals spüren kann. Wie gewohnt entführt er auch dieses Mal seine Leser in seine Küche, wo er das eine oder andere kulinarische Schmankerl zubereitet.
Das Ende hat mehrere traurige und berührende Überraschungen parat, mit denen man sicherlich nicht gerechnet hätte.

Bewertung vom 10.08.2023
Overkill - Tod der Schwalben (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

Overkill - Tod der Schwalben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mo Celta nimmt an einem Austauschprogramm der EU Ermittlungsbehörde teil und wird dabei Polizeihauptmann Felix Bojko in der Ukraine zur Seite stehen. Dass sie dabei auch hofft, ihre verschwundene Schwester Elisa zu finden, kommt ihr dabei gerade recht. Eine grausam verstümmelte Leiche eines junge Mannes ist der Beginn einer brutalen Mordserie, der nicht nur die beiden Polizisten, sondern auch den russischen Kollegen Alexej Markow beinahe an ihre seelischen und auch körperlichen Grenzen bringt. Der Mörder spielt ein besonderes Katz- und Mausspiel mit allen und seine präparierten Schwalben am Tatort gibt jedem Rätsel auf, bis zu dem Zeitpunkt, wo die grausame Wahrheit für die Taten ans Licht kommt.
Im dritten Band aus der Thriller Reihe ,, Overkill- Tod der Schwalben“ bereitet die Autorin Astrid Korten dem Leser ein ,,grausames“ Lesevergnügen, wo man nicht nur einmal den Atem, ob der brutalen, erschütternden und berührenden Handlung, anhalten muss.
Auch wenn man die beiden vorherigen Bände nicht kennt, kann man problemlos in den dritten Teil einsteigen. Hauptkommissarin Mo Celta spielt in dem Roman kaum eine Rolle was zwar etwas schade ist, aber dafür ist die Geschichte ja so ergreifend, dass es kaum auffällt.
Wie gewohnt von der Autorin hat sie auch hier nicht nur gut und intensiv recherchiert, sondern hat ein Thema aufgegriffen, das aktueller nicht sein kann.
Angefangen von den Ängsten und Sorgen der Menschen in der Ukraine, die nicht nur Jahrzehntelang nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl unter Krankheiten, Verseuchung und Armut leben, sondern auch die Angst vor einem russischen Angriff auf ihre Heimat.
Eingebettet darin ist eine spannende Geschichte die zeigt, was aus Menschen werden kann, wenn ihnen nicht nur die Familie genommen wird, sondern auch jede Hoffnung auf Gerechtigkeit. Manche Szenen sind dabei recht brutal und grausam beschrieben und im Gegenzug findet man dann wieder erschütternde und berührende Momente.
Durch die Autorin erfährt man dabei auch immer wieder Dinge, die nicht nur unglaublich, sondern auch sehr interessant sind, so werden unter anderem Reisegruppen erwähnt, deren Ziel es ist einen Ausflug in die verseuchten Zonen zu machen, wo es eigentlich ein Hohn gegenüber den Menschen ist, die dort leben und noch immer unter den Spätfolgen zu leiden haben.
Astrid Korten ist es in dem Roman wieder einmal gelungen nicht nur einen spannenden Thriller zu schreiben, wo man immer wieder überrascht wird, sondern auch auch ein Thema aufzugreifen, wo man nicht die Augen davor verschließen sollte und man erkennt, dass Menschen in ihrem Streben nach Macht, Reichtum und Selbstüberschätzung den Tod von anderen ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nehmen.