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agnes.bookworld
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Heiligenhaus
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Ehefrau, Studentin und Bücherverrückt…

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2023
Sparks of Joy
Unsin, Verena

Sparks of Joy


sehr gut

Erneut nimmt Verena die Leser in eine gefühlvolle, lebensechte Geschichte mit. Man begegnet Protagonisten, Familie Seibert, die man aus Sparks of Hope kennt. Auch dieses Buch ist in zwei Zeitepochen geschrieben, dem Jetzt und vor ein paar Monaten, mit genauer Zeitangabe. Der christliche Aspekt ist in diesem Buch nicht vordergründig und doch präsent.

Nach einem abgebrochenen Studium ist Silia wieder zu ihren Eltern gezogen. Da sie nicht völlig finanziell von ihren Eltern abhängig sein möchte jobbt sie in einem Büro als Aushilfe. Sie hat mit Selbstzweifeln zu kämpfen und einen Minderwertigkeitskomplex. Sie hat das Gefühl um mit ihren sportlichen Geschwistern und Freunden mithalten zu können geht sie regelmäßig ins Fitnessstudio, achtet auf ihre Ernährung.

Endlich fühlt sie sich schön und liebenswürdig und hat einen gutaussehenden Freund. Somit hat sie das erreicht was ihre Freundinnen haben, jedoch fühlt sie keine Zufriedenheit. Dazu kommt, dass in ihrem Elternhaus ein Fremder eingezogen ist, dem es an nichts fehlt und der immer gut gelaunt ist.

Silias Zerrissenheit, ihre Unsicherheit und ihre Glaubenskrise konnte ich als Leserin sehr gut nachvollziehen. Die ein oder andere Situation hat mich, an mich selbst als junges Mädchen und junge Frau erinnert.

Phil ist das totale Gegenteil von Silia, selbstbewusst, wissend was er möchte. Aber auch Einfühlsam, Fürsorglich, Aufmerksam. Er hat ein starkes Glaubensleben. Was mich an seinem Charakter zusätzlich begeisterte war, dass er nicht auf sein Handicap reduziert werden wollte und dies auch erreicht hat.

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und kann es jedem empfehlen, die auf der Suche nach sich selbst sind.

Bewertung vom 06.11.2023
Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
Spratte, Annette

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind


ausgezeichnet

Was für ein starkes, emotional berührendes Buch! Es ist das erste Buch, das ich von Annette Spratte las. Wenn ihre Bücher alle so sind, dann muss ich diese umgeben von Taschentuch-Boxen lesen. 

Annette hat dem Hauptcharakter Karl einen schönen Charakterzug gegeben. Auch die Nebencharaktere waren für mich authentisch und realistisch beschrieben. Die Beschreibung des Lebens im 18. Minuten Jahrhundert konnte ich mir sehr gut vorstellen und es führte mir lebhafte Bilder vor Augen. Mehrmals musste ich innehalten, um meine Augen trocknen zu lassen, die beim Lesen nass geworden sind.

Direkt im Prolog liest der Leser von der tiefen Zuneigung zwischen Karl und seinem Großvater. Später im Buch offenbart es sich, warum es so war. Karl wird als ein sensibles Kind beschrieben. Das bleibt er auch als er zum Mann herangewachsen ist. Statt mit seinen Brüdern herumzutoben und sich mit ihnen zu raufen, zog er die Gesellschaft des Großvaters vor. Auch war ihm die Arbeit im Stall lieber, denn die Tiere quälten und ärgerten ihn nicht. Er erledigte seine Arbeiten immer zügig, um dann Zeit zum Schnitzen zu haben. Nach dem Tod des Großvaters verliert Karl seinen Beschützer und ist dem Spott und Gemeinheiten, seiner älteren Brüder schutzlos ausgeliefert. Es kommt sogar so weit, dass einer von ihnen ihm nach dem Leben trachtet. Was hat Karl getan?

Ich bewunderte Karl für seine Stärke, wie er alles still über sich ergehen ließ. Woher nahm Karl diese Kraft und Stärke?

Der Glaube in diesem Buch kommt in vielen Dingen zum Vorschein: Bibelzitate, das Leben im Kloster als Rückzugort, um zur Ruhe zu kommen und Frieden zu finden. Ebenso durch die Einstellung der   Hauptcharaktere zum Glauben. Dieses Buch zeigt auf, dass nicht vorschnell geurteilt werden sollte, dass jede Geschichte zwei Seiten hat. Es ist ein sehr gutes Buch, das ich gern und von Herzen weiterempfehle.

Bewertung vom 28.09.2023
Stark wie die Blumen der Prärie
Hedlund, Jody

Stark wie die Blumen der Prärie


sehr gut

Weiter geht es mit der Besiedlung Colorados. Als Leser begleitet man Flynn McQuaid auf dem Weg durch Kansas im Jahr 1863 zu seinem Bruder.
Der Weg nach Colorado ist gefährlich, es lauern Gefahren durch die Komantschen (Indianerstamm), die ihr Territorium verteidigen, wilden Tieren und durch Freischärlern (Deserteuren). Flynn wird als ein aufmerksamer und fürsorglicher junger Mann beschrieben, der seine Aufgaben ernst und pflichtbewusst erfüllt. Er treibt eine Herde Rinder zu seinem Bruder, der im Colorado-Gebirge sich eine Ranch aufbaut. Auf dem Weg dorthin rettet er eine junge Frau vor dem Ertrinken und wird kurzerhand von ihrem Großvater als Bewacher für sie angeheuert.

Linnea heißt die junge Frau, die Flynn aus dem reißenden Fluss gerettet hat. Sie begleitet ihren Großvater als erste Frau, die Botanik studiert hat, auf eine Expedition, um die Flora in Kansas zu erkunden, ein Handbuch darüber zu schreiben und veröffentlichen. Sie wird als verträumte junge Frau beschrieben, die sich oft unbewusst in Gefahren begibt. Aber auch als sehr gewissenhaft, die ihre Arbeit und Aufgaben ernst nimmt.

Beim Lesen dieses Buches hatte ich lebhafte Bilder vor Augen und konnte mir jede Szene sehr gut vorstellen. Ich fand den Schreibstil angenehm, fließend und leicht lesbar. Das Happy End ist wie im ersten Buch dieser Reihe vorprogrammiert. Der Glaube an Gott ist unaufdringlich für den Leser präsent.

Sehr gefallen hat mir die Umsetzung des Themas loslassen der Verbitterung und Verletzungen der Vergangenheit um in der Gegenwart und die Zukunft Frieden zu finden. Ebenso das man sich seinen Ängsten stellen muss und sie Gott überlassen soll, dann wird alles gut. Denn das Leben ist immer unvorhersehbar.

Genauso wie das erste Band endet dieses Buch mit einem Cliffhanger und lässt auf eine Fortsetzung blicken bzw. hoffen.

Bewertung vom 26.09.2023
Hinter dem Schleier
Ritter, Amy Jasmin

Hinter dem Schleier


ausgezeichnet

Elissa ist ein, wie man sie heute nennen würde, It-Girl – jung, schön, reich und so-gut wie verlobt. Ihre Mitmenschen, die nicht wie sie finanziell gut dastehen, auf sie schaute sie herab und verachtete sie.
Auf schmerzvolle Art lernte sie, dass auch Menschen, die unter ihrem Stand stehen, liebevolle und ehrliche Menschen sind. Bei einer Explosion wurde sie schwer verletzt und büßte etwas von ihrer Schönheit ein. Seitdem versteckte sie ihr Gesicht hinter einem Schleier. Sie befindet sich auf der Flucht, denn der Tod ihrer Eltern war nicht natürlich. Sie änderte ihren Namen, leugnete ihre Herkunft und zog von einem Dorf zum anderen im Norden Englands. So gingen einige Jahre ins Land und sie begegnet jemanden aus ihrem alten Leben. Statt zu fliehen, verspürt sie den Drang zu bleiben.

Raphael wird von Schuldgefühlen geplagt und verlor nach und nach sein Augenlicht. Seinen Beruf als Arzt musste er aufgeben. Seine Haushälterin stellt eine junge Frau als Dienstmädchen ein und diese ist niemand anderes als Elissa. Nach und nach erfährt er, warum sie sich einen anderen Namen gab und als Dienstmädchen arbeitet.

Beide sind vom Leben enttäuscht und verbittert. Was ändert ihre Meinung und lässt sie auf Gott schauen?

Auf eine wunderbare Art ist es Amy Jasmin Ritter gelungen, dem Leser unaufdringlich zu vermitteln, dass Gott in jeder Lebenssituation den Menschen liebt. Jeden gleich, ihm ist jeder Mensch wichtig, jeder einzelne und nicht nur die Gesamtheit. Die Protagonisten sind authentisch und glaubwürdig beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in beide hineinversetzten. Fühlte mit, konnte manche Gedankengänge sehr gut nachvollziehen und verstehen, warum sie mit Gott haderten und sich von ihm abwandten.

Dieses Buch liest sich von der ersten bis zur letzten Seite leicht, fließend und nimmt einen völlig ein. Die Geschichte lässt einen nach Beenden des Buches nicht los. Ein ganz tolles Buch, ich kann es von Herzen empfehlen.

Bewertung vom 11.09.2023
Eines Tages finden wir nach Hause
Austin, Lynn

Eines Tages finden wir nach Hause


sehr gut

Zwei junge Frauen und eine Gemeinsamkeit. Doch was verbindet sie? Die eine lebt in Europa und die andere in Amerika.

Es ist das Jahr 1939, Gisela befindet sich mit ihren Eltern auf einem Schiff, das aus Hamburg in Richtung Kuba ausgelaufen ist. Auf diesem Schiff lernt sie auch ihre große Liebe, Sam Schapiro kennen. Sie sind Juden. Sie streben nach Freiheit und einem angstfreien Leben. Es kommt anders, als sie es sich vorgestellt haben. Deutschland haben sie hinter sich gelassen und doch befinden sie sich in Europa. Wie wird die Geschichte für sie bloß enden?

Im Jahr 1946, ein Jahr nach Kriegsende begleitet der Leser Peggy in ihrem Leben in einer kleinen Stadt in Amerika. Jim ist der Sohn des Tierarztes, bei dem sie als Helferin eingestellt ist. Er ist ihr Freund aus Kindertagen. Es verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Körperlich unversehrt kehrte er aus dem Krieg zurück, doch seine Seele ist zutiefst erschüttert. Nachdem Jim einen Suizid versucht hat zu begehen, beginnt Peggy Nachforschungen anzustellen. Sie findet ein Foto einer jungen Frau im Rucksack von Jim. Sie und Jims Eltern fragen sich: wer ist die junge Frau? Was ist mit Jim passiert? Wo ist der Freund mit einem unerschütterlichen Glauben an Gott?

Beide Zeitepochen werden, fließend und leicht lesbar in einem fesselnden Schreibstil, in der Ich-Form erzählt. Lange bleibt es dem Leser verborgen, wie diese zwei Zeitepochen verbunden sind und welche Verbindung zwischen Gisela und Peggy besteht. Bis ich an die Stelle kam, in der Lynn Austin beiden Zeitsträngen eine Gemeinsamkeit gab, lasen sich beide wie getrennte Geschichten. Was mich etwas störte und lange fragen ließ welche Verbindung zwischen ihnen besteht. Trotzdem kann ich dieses Buch von Herzen weiterempfehlen.

Bewertung vom 01.09.2023
Entscheidungen an der Schwelle des Todes
Warren, W. Lee

Entscheidungen an der Schwelle des Todes


sehr gut

Dr. Lee Warren ist Neurochirurg. Alleine ein Blick auf das MRT-Bild eines Menschen reicht, und er spürt, dass die Veränderung des Gehirns bösartig ist. Er weiß, dass sich nach dem öffnen der Schädeldecke seine Vermutung bestätigen wird. Die Bestätigung vom Pathologen nach der Biopsie ist nur noch pro forma. Dr. Warren erkennt sofort und weiß, dass der betroffene Mensch nur noch eine begrenzte Lebenszeit hat.

Einfühlsam und sympathisch beschreibt Dr. Warren einige seiner Patienten, die er von Anfang an, noch aus der Notfallambulanz heraus, begleitet hat. Jeder/Jede von ihnen geht anders mit der Diagnose um. Jemand sieht etwas Gutes in all dem Ganzen, der andere versucht alles, um am Leben zu bleiben, und wieder ein anderer gibt direkt auf.
Dr. Warren ist ein Arzt, dem seine Patienten nicht egal sind. Vor jeder OP legt er seine Hände auf deren Brust und betet für sie. Aber hier öffnen sich seine Glaubenszweifel: Wie kann ich für dessen Genesung beten, obwohl ich weiß, dass sein Leben innerhalb eines Jahres vorbei sein wird? Er fragt nicht nach dem warum…
Ein zweites Mal stürzt er in Glaubenszweifel, als er einen seiner Söhne auf tragische Weise verliert. Trotz seiner Zweifel hält er am Glauben fest und kann irgendwann wieder vertrauen. Er kommt zurück an den Punkt, wo er für seine Patienten betet…

Dieses Buch zeigt auf, dass man als Christ mit Gott hadern kann, den Glauben an ihn in Frage stellen kann und vermittelt, trotzdem am Glauben festzuhalten. Ebenso zeigt es auf das es gut wäre sich noch im gesunden Zustand mit Fragen zu beschäftigen, für den Fall, wenn man seinen Willen nicht mehr äußern kann.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, berührend, oft hatte Tränen in den Augen und ich kann es jedem empfehlen der nach Auswegen aus seinen Zweifeln sucht.

Bewertung vom 10.08.2023
Die verschwiegenen Jahre
Gohlke, Cathy

Die verschwiegenen Jahre


ausgezeichnet

Welches Buch hat dich zuletzt so berührt das du beim lesen weinen musstest?

Es ist das Jahr 1973. Hannah ist genötigt, eine Pause von ihrer geliebten Arbeit als Lehrerin zu machen. Vor einigen Monaten hat sie ihre Mutter zu Grabe getragen. Sie hatte kein enges Verhältnis zu ihr. Die Anrufe ihres Anwaltes ignoriert sie. Als sie ihre genötigte Auszeit bei ihrer Tante verbringt, belauscht sie ein Gespräch von ihr und ihrer Freundin. Das ist für sie aufwühlend und fordert sie heraus, mehr über ihre Mutter zu erfahren. Sie begibt sich auf die Suche nach Antworten und findet zuerst heraus, dass ihre Mutter eine Deutsche ist und nicht wie angenommen eine Österreicherin. Hannah erfährt, dass sie einen Großvater hat der in Berlin lebt.
 
28 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg kommt sie nach Deutschland. Zuerst erfährt sie wenig über ihre Mutter, dafür umso mehr über die Vergangenheit ihres hochbetagten Großvaters. Eingetaucht in diese Geschichte flog ich nur so durch die Seiten. Die Geschichte wird in zwei Zeitepochen erzählt. 1972/73 in der dritten Person über Hannah und ihrer Suche nach Antworten. In der Ich-Form erzählt Lieselotte, Hannahs Mutter, ihre Erlebnisse während des Krieges.
 
Ich habe schon einige Bücher aus der Zeit des zweiten Weltkrieges und über den Nationalismus gelesen. Doch keines davon hat mich so berührt wie dieses Buch von Cathy Gohlke. Bei mir flossen die Tränen und ich fühlte mit. Alles ist sehr anschaulich und glaubwürdig beschrieben. Die Protagonisten sind authentisch und mir sympathisch gewesen. Auf einen Nebenprotagonisten hätte ich allerdings gerne verzichtet. Die Schrecken und die Grausamkeiten dem hebräischen Volk gegenüber waren nicht beschönigt und nicht heruntergespielt. Die Denkweise so mancher Nazibefürworter nach dem zweiten Weltkrieg sind sehr glaubwürdig rübergekommen. Aber auch, dass Überlebende der Konzentrationslager anschließend ihre Herkunft verleugneten und weiterhin in Angst lebten.
 
Dieses Buch kann ich von Herzen weiterempfehlen. Auch wenn mittlerweile fast Jahre nach dem 2. WK vergangen sind, diese Grausamkeiten – Antisemitismus und der Hass andern Nationalitäten gegenüber – dürfen sich nicht wiederholen.

Bewertung vom 08.08.2023
Die geheimnisvolle Miss Serena
Miller, Carolyn

Die geheimnisvolle Miss Serena


gut

Genau wie die ersten vier Bücher von Carolyn Miller ist auch dieses leicht lesbar, fesselnd und lose mit ihnen verbunden. Für mich vereinten sich in diesem Buch mehrere historische Filme und Serien in einem. Es gab Szenen, die erinnerten mich etwas an Stolz und Vorurteil, andere an Downtown Abby und die ein oder andere sogar an Bridgerton.

In diesem Buch geht es um Serena, die jüngere Schwester von Catherine aus „Die wunderbare Miss Winthrop“. Sie ist künstlerisch sehr begabt. Auf der Schule, in die sie als eine adliges, junges, talentiertes und wohlhabendes Mädchen hing, wurde sie von ihrem Kunstlehrer sexuell bedrängt und entwickelte daraus Männern gegenüber eine gewisse Scheu.

Sie wird als zurückhaltend, sagar distanziert, beschrieben, aber auch als fürsorglich, aufmerksam und keck. Irgendwo konnte ich ihre Schüchternheit und Distanziertheit den Männern gegenüber verstehen und nachvollziehen. Und doch habe ich mir gewünscht, dass sie mehr aus ihrer Reserviertheit gekommen wäre.

Henry ist ein guter Freund von Jon, Jonathan, Serenas Schwager. Er ist der Titelerbe eines Grafen, ein richtiger Lebemann, der das Leben nicht wirklich ernst nimmt. Lebt ausschweifend, flirtet was das Zeug hält und zu einem Glücksspiel sagt er nicht nein. Doch das ist nur Schein, denn tief in sich sehnt er sich nach mehr. Er möchte anders wahrgenommen werden als das, was er vorgibt, zu sein.

Als Serena Henry kennenlernt, hat sie ihm gegenüber sofort ein Vorurteil. Im Verlauf der Geschichte lernt sie ihn besser kennen und erkennt, dass er anders ist, als er sich gibt. Aber auch Henry kommt dahinter, weshalb Serena Männern gegenüber distanziert ist und geht sehr sorgsam mit ihr um.

Die Liebesgeschichte zwischen ihnen zieht sich hin, was das Lesen aber nicht beeinträchtigte. In diesen historischen Roman hat Carolyn moderne, frauliche Themen eingebaut. Auch in diesem Buch ist der Glaube an Gott präsent, wie dem Leser aus den vorherigen Büchern schon bekannt, glaubt die Frau an Gott und hat eine innige Beziehung zu ihm. Der Mann hingegen weniger bis gar nicht, erst im Verlauf des Buches entwickeln er eine Beziehung zu Gott.

Auch wenn mich die Geschichte von Serena und Henry nicht so in den Bann zog wie das erste Buch, das ich von Carolyn Miller gelesen habe, so kann ich es trotzdem weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.07.2023
Der Laden der unerfüllten Träume
Cox, Amanda

Der Laden der unerfüllten Träume


ausgezeichnet

Kennt ihr die Filme von Katie Fjorde?
Als ich das Buch anfing zu lesen, erinnerte mich der Anfang des Buches an diese Filme. Die Landschaft, das Kleinstadtleben, wo jeder jeden kennt. Eingetaucht in die Geschichte packte sie mich und ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht. Geschrieben ist das Buch in der Gegenwart und der Vergangenheit. Im Wechsel geht es im Heute um Sarah und in der Vergangenheit um Rosemary und Glory Ann.

Wer sind diese drei Frauen?
Glory Ann ist die Mutter von Rosemary und die Großmutter von Sarah. Alle drei sind mir sehr sympathisch gewesen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, vor allem Glory Ann ist mir ans Herz gewachsen. Sie war nicht verbittert, sondern machte aus der Situation das Beste und wurde reich beschenkt.

Das Buch beginnt im Heute mit Sarahs Geschichte. Sie kam in ihre Heimatstadt, um den tragischen Unfalltod ihres Mannes zu verarbeiten und für einen Neuanfang. Sie sehnt sich nach der Arbeit in dem kleinen „Tante Emma Laden“, den ihre Großmutter und Mutter ihr ganzes Leben lang betreiben. Es ist ihr Zufluchtsort und diesen möchte ihre Mutter verkaufen.

In der Vergangenheit erfährt der Leser mehr über Glory Ann und Rosemary. Glory Ann ist die Tochter eines Pastors. Sie wurde nach einem, in den Augen ihrer Eltern, Fehltritt jung zwangsverheiratet. Der Leser erfährt, weshalb es dazu kam.
Rosemary verliert früh ihren Vater und meint, ihn ehren zu müssen, indem sie bei ihrer Mutter bleibt und ihr im Laden hilft. Da sie ihre Träume aufgab, möchte sie, dass ihre Tochter Sarah ein Leben lebt, das sie selbst nicht haben konnte.

In manche Szenen, die beschrieben wurden, konnte ich mich richtig hineinversetzen, da sie mir aus meinem eigenen Leben allzu vertraut sind. Auch trieb mir die eine oder andere Szene die Tränen in die Augen. Es geht in diesem Buch nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um Aufdecken von Familiengeheimnissen, die befreiend wirken, sobald die Wahrheit ans Licht kommt. Die Vergangenheit loslassen und sich der Zukunft öffnen.

Der Glaube an Gott kommt nicht bei den drei Frauen in der Geschichte zum Vorschein, sondern durch die männlichen Nebendarsteller, die sie unterstützen und ihnen zur Seite stehen. Sie haben eine tiefe Beziehung zu ihm und ein unerschütterliches Gottvertrauen.

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es berührte mich und ich kann es wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.07.2023
Die Schatten von Swanford Abbey
Klassen, Julie

Die Schatten von Swanford Abbey


ausgezeichnet

Dieses Buch von Julie Klassen ist so anders als die Bücher, die ich schon von ihr kannte. Es ist, genauso wie die Bücher vorher auch, spannend und einen in seinen Bann ziehend geschrieben. Als Leser begleitet man die Protagonisten in der Zeit um 1820. Das Zeitalter und die damaligen Begebenheiten sind lebhaft beschrieben. Ich konnte mir sehr gut alles vorstellen, die Landschaft, die Protagonisten und ein altes Haus mit Geheimgängen, in denen die Geister längst verstorbener Menschen spuken…

Rebekka, die als Gesellschafterin arbeitet, kümmert sich liebevoll und sanftmütig um ihre Arbeitgeberin. Sie wird als selbstbewusst und doch zurückhaltend beschrieben. Aber auch um ihren jüngeren Bruder, der gern ein Schriftsteller werden möchte. Sie kam in ihr Heimatdorf zurück, um ihn zu unterstützen, aber er wollte seine Ruhe haben und schickt sie in ein Hotel.

Im Hotel begegnet Rebekka unerwartet einem Kindheitsfreund. Als er heiratete, verloren er und Rebekka sich aus den Augen. Bei ihrem Wiedersehen ist er verwitwet.

Fredericks Charakterbeschreibung hat mir sehr gut gefallen. Passend auf einen Adligen der damaligen Zeit: verantwortungsbewusst, auf seine Mitmenschen achtend. In alledem trotzdem zurückhaltend und gerecht.

Frederick und Rebekka beleben ihre Freundschaft aus Kindertagen erneut. Wobei der Fokus in diesem Buch nicht auf einer Liebesgeschichte liegt. Ihnen wird eine Verliebtheit zugeschrieben, aber eher nebensächlich. Als im Hotel ein berühmter Gast zu Tode kommt, begeben sich Frederick und Rebekka auf die Suche nach dem Mörder und werden zu Detektiven, um den Mord aufzuklären. Jeder von ihnen hat ein anders Motiv, um den wahren Mörder zu entlarven.

Julie erhält bis zu den letzten Kapiteln die Spannung aufrecht und gibt keinen Einblick darauf, wer Schuld am Tod des Gastes im Hotels trägt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und wer spannende historische Romane mag, liegt bei diesem Buch goldrichtig.