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Meli
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Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2024
Liars / Belladaire Academy Bd.1 (MP3-Download)
Haase, Maren Vivien

Liars / Belladaire Academy Bd.1 (MP3-Download)


gut

Schlechte Lügner und zielstrebige Athleten

Für Nika ist es sehr wichtig, an der Belladaire Academy of Athletes dazuzugehören, aber beinahe alle anderen sind ziemlich wohlhabend und es gehört für sie dazu, einen Sportwagen in der Garage stehen zu haben und regelmäßig Luxusmarken zu shoppen. Also behauptet Nika spontan, dass sie natürlich auch reich ist. Doch Ambrose kommt ihrem Geheimnis auf die Spur und nutzt sein Wissen, um von Nika einen Gefallen einzufordern.

Nika fand ich schon anstrengend. Es ist schnell ersichtlich, dass sie von ihren neuen Freunden unbedingt akzeptiert werden will und sie sieht keine andere Möglichkeit, als vorzugeben, dass sie ebenfalls reich ist, obwohl sie eigentlich mit einem Stipendium an die Belladaire Academy gekommen ist. Was mich daran gestört hat war nicht nur, dass sie ständig neue Lügen erzählt, sondern auch, wie schlecht sie damit umgeht. Zwar plant sie nicht wirklich, immer mehr Lügen zu erzählen, aber sie steckt schon viel zu tief drin und sollte sich mal Gedanken über die Konsequenzen machen. Wenn man so viel lügt, dann sollte man vielleicht irgendwie auf die Idee kommen, etwas mehr darauf zu achten, dass sie nicht sofort auffliegen.

Also kurz: Sie ist auch einfach zu blöd zum Lügen. Aber anscheinend sind die reichen jungen Sportler zu leichtgläubig und zweifeln nie an ihren Aussagen. Dabei hat mich dann schon etwas gewundert, dass sie weder widersprüchliche Dinge erzählt noch sonst etwas, bei dem ihre Freunde stutzig werden. Und das, obwohl sie kaum nachdenkt, bevor sie den Mund aufmacht.

Ihre Beziehung zu Ambrose ist kompliziert. Er ist ihrem Geheimnis auf die Schliche gekommen und ist normalerweise zu nett, um sie bloßzustellen oder zu erpressen, aber er steht unter sehr viel Druck und weiß sich nicht anders zu helfen. Sein Handlungsstrang hat mir schon ein wenig besser gefallen als der von Nika, denn obwohl ich auch seine Aktionen nicht immer in Ordnung fand, konnte ich seine Ängste besser nachvollziehen und auch das Gewicht der Erwartungen seiner Eltern auf seinen Schultern fühlen. Er steht im Schatten seines Bruders und ganz egal, wie gut er ist und wie viel er trainiert, für seine Eltern ist es nie genug und es bedrückt ihn auch sehr, wie auch alle anderen sie ständig vergleichen - und Ambrose schneidet bei diesen Vergleichen immer schlecht ab.

Trotzdem kommen die beiden sich näher, denn Ambrose erpresst Nika zwar, aber er will sie gleichzeitig auch beschützen. Und da er Nikas Geheimnis ja kennt, kann sie ihm auch ihre Gefühle anvertrauen. Ich fand ihre Geschichte nicht ganz überzeugend, obwohl ich sie zusammen eigentlich auch ganz süß fand.

Bei Nika fand ich es außerdem schade, dass neben all ihren Lügen auch ihr Sport gar keine Rolle mehr gespielt hat. Während Ambrose wirklich alles gibt, ist in Nikas Kopf kein Platz für irgendwas außer ihrer Lügen und ihrer Gefühle für Ambrose, sogar ihre Freundschaften kann sie nicht wirklich genießen, weil sie so ein schlechtes Gewissen hat und auch Angst, aufzufliegen.

Bewertung vom 29.01.2024
Stolen Crown - Die Magie des dunklen Zwillings
Fast, Valentina

Stolen Crown - Die Magie des dunklen Zwillings


gut

Verbotene Fähigkeiten, komplizierte Gefühle und gefährliche Existenzen

In einer dystopischen Welt sind Zwillinge streng verboten, weil sie dunkle und gefährliche magische Kräfte entwickeln. Avi ist so ein Zwilling und teilt ihr Leben heimlich mit ihrer Schwester Ana, doch es ist höchstens ein halbes Leben. Sie sehnt sich nach mehr, sowohl für sich selbst als auch für ihre Schwester. Als Ana erkrankt, bleibt Avi keine andere Wahl und sie geht ein großes Risiko ein, woraus unerwartete Konsequenzen folgen.

Avis Gefühle zu ihrem geteilten Leben haben mir am besten gefallen: Sie hat Schuldgefühle, weil das Leben ihrer Schwester eingeschränkt ist, sie ist ein bisschen neidisch und auch die Beziehung zu Anas Freund Henri ist kompliziert. Avi muss auch ihm gegenüber so tun, als wäre sie Ana, aber sie weiß auch, dass Henri eigentlich zu ihrer Schwester gehört und ihre Gefühle nicht erwidert werden. Gleichzeitig liebt sie Ana natürlich und würde alles für sie tun.

Als sie sich auf einen riskanten Deal einlässt, um an das Geld für Anas Behandlung zu kommen, eröffnen sich ihr ganz neue Möglichkeiten und sie beginnt zu hoffen, dass sie bald auch frei sein kann. Doch davor macht ihr ruhiges Leben im Verborgenen eine große Wende und sie steht plötzlich im Rampenlicht und muss sich Vorurteilen und Hass stellen.

Aber sie findet auch zum ersten Mal in ihrem Leben eigene Freunde und Verbündete. Sie arbeitet für Fürst Nevan, dessen erster Soldat Ren sich unerwartet in ihr Herz schleicht. Er fordert sie heraus und gibt ihr außerdem das Gefühl, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten kein Monster ist, sondern auch etwas Besonderes. Ren hat außerdem eine eigene Perspektive, die ich auch ganz interessant fand, aber ich fand auch, dass man die Geschichte auch ohne seine Kapitel hätte erzählen können, oder man hätte mehr rausholen sollen, weil Rens Perspektive nichts Eigenes erzählt: Es geht da selten um Ren, sondern wieder nur um Avi.

Die Mischung aus Dystopie und Magie, um die Existenz der Fae zu begründen, fand ich eher seltsam und leider konnte mich das Worldbuilding insgesamt nicht überzeugen. Ich fand es schon gut, dass die Geschichte auf einen Einzelband ausgelegt ist, aber ich fand, dafür wollte man zu viel auf einmal erzählen, was die Handlung etwas chaotisch gemacht hat. Es war anders, als ich bei der Inhaltsbeschreibung erwartet hätte, was nicht unbedingt etwas Schlechtes ist, aber jedes Mal, wenn die Handlung wieder eine andere Richtung einschlug, hat es mir nicht wirklich gefallen. Training, Reisen, magische Spiele und fantastische Gefahren, Intrigen und Politik, dazu noch komplizierte Gefühle. Ich kann aber auch nicht genau sagen, warum mir diese Mischung nicht so gut gefallen hat, obwohl die einzelnen Abschnitte teilweise schon spannend fand.

Bewertung vom 28.01.2024
Cast in Firelight / Magie der Farben Bd.1
Swift, Dana

Cast in Firelight / Magie der Farben Bd.1


sehr gut

Adraa und Jatin sind Thronerben benachbarter Länder und schon seit Jahren verlobt, doch sie haben sich seitdem nicht mehr gesehen. Als sie unter falschen Namen versuchen, mehr über eine kriminelle Organisation herauszufinden, erkennen sie einander nicht von früher wieder, schließen sich aber zusammen, um gemeinsam zu ermitteln.

Keiner von beiden ist besonders glücklich über die Verlobung und sie haben Vorbehalte gegenüber der Person, die sie schon seit Jahren nicht gesehen haben und zu der sie nur Kontakt über Briefe hatten. Adraa hat zwar eine gute Beziehung zu ihrem zukünftigen Schwiegervater, doch Jatin hält sie für einen arroganten Prinzen, der immer mit seiner überwältigenden magischen Kraft angibt, während sie selbst noch keinen Zugang zu einigen Teilen ihrer Magie hat. Sie hat zwar eine eigene, wertvolle Magie entwickelt, hat aber selbst das Gefühl, dass es noch nicht genug ist.

Jatin ist aufgrund seiner Fähigkeiten tatsächlich etwas arrogant, doch als er von der Akademie zurückkehrt, merkt er, dass er noch längst nicht alles weiß und ist fasziniert von den Dingen, die er noch lernen kann. Er ist auch beeindruckt von den Leistungen seiner größten Rivalin.

Sie sind Verlobte, sehen in einander aber auch ihre größten Rivalen und versuchen immerzu, den anderen zu übertreffen. Man merkt natürlich, dass sie sich nicht gerade über ihre gemeinsame Zukunft freuen und jede Menge Zweifel haben, aber man fühlt auch, dass sie einander irgendwie respektieren. Umso unterhaltsamer ist es dann auch, als sie sich unter falschen Namen kennenlernen und schnell Gefühle füreinander entwickeln.

Auch ihr gemeinsames Abenteuer hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich nicht so schnell an die verschiedenen Arten und Farben der Magie gewöhnen, aber trotzdem fand ich sie faszinierend und auch, welche magischen Herausforderungen sich ergeben. Es gibt nicht nur die Spannungen aufgrund ihrer Verlobung, dazu kommen noch die Ermittlungen - Spionage und gefährliche Kämpfe gehören auch dazu –, die alltäglichen Probleme des Volkes, denen man sich als (zukünftige) Herrscher stellen muss, und man merkt auch, dass noch andere Mächte mitwirken. So bleibt es auf jeden Fall immer spannend.

Fazit
Insgesamt fand ich das Abenteuer von Adraa und Jatin spannend und unterhaltsam und mir gefielen nicht nur die Magie und ihre Zusammenarbeit, auch ihre Charakterentwicklung und die Entwicklung ihrer komplizierten Beziehung hat mir sehr gut gefallen. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 21.01.2024
King of Pride / Kings of Sin Bd.2
Huang, Ana

King of Pride / Kings of Sin Bd.2


sehr gut

Durch ihre Unterschiede perfekt füreinander

Isabella und Kai sind grundverschieden, doch zwischen der Barkeeperin und dem Beinahe-CEO fliegen die Funken, dabei ist im Valhalla-Club eine Beziehung zwischen Mitgliedern und Angestellten streng verboten. Da bald ein neuer CEO für das Familienunternehmen gewählt werden soll, kann auch Kai sich gerade absolut keine Skandale leisten.

Isabella versucht noch herauszufinden, worin wirklich ihre Leidenschaft liegt, denn inzwischen ist sie fast dreißig Jahre alt und hat noch nicht wirklich etwas erreicht. Aktuell versucht sie sich an ihrem ersten eigenen Roman, aber kommt viel langsamer voran als erhofft – winkt da schon der nächste Fehlschlag? Insgesamt ist sie unsicher und hat daher auch oft das Bedürfnis, ihren Wert zu beweisen. Kai hingegen weiß genau, wo sein Weg ihn hinführen soll, aber nun muss er darum kämpfen. Er ist schon sehr zielorientiert, arbeitet hart, dazu ist er bodenständig und auch einfach ein ehrlicher und freundlicher Mann, der bei Isabella eine entspanntere Seite an sich selbst entdeckt.

Isabella und Kai sind einfach ein tolles Paar, denn durch ihre Unterschiede geraten sie auch mal aneinander, aber trotzdem sind sie auf einer Wellenlänge und ergänzen sich sehr gut, dadurch sind sie sowohl unterhaltsam als auch ein Liebespaar, das man gerne durch die Hürden ihres Lebens begleitet.

Das Drama ist meistens nicht zwischen ihnen, sondern eher um sie herum und das fand ich schon schön, aber dadurch zieht sich der Mittelteil auch ein kleines bisschen in die Länge. Zum Ende hin passiert etwas mehr, aber ohne große Überraschungen, was mich aber nicht gestört hat, denn mit diesem Paar fühlt man sich einfach wohl und man muss sie auch einfach ins Herz schließen.

Bewertung vom 14.01.2024
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


gut

Ein holpriger Start für eine chaotische Crew

Eben noch hat Prinzessin Kali sich gefreut, dass sie in offizieller Funktion ihren Heimatplaneten verlässt, um sich den Stand der Forschung zur sterbenden Sonne anzusehen. Doch dann wird die Raumstation angegriffen und sie landet mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe auf einem ungewöhnlichen Raumschiff. Plötzlich sind sie auf der Flucht und kämpfen ums Überleben, dabei gibt es auch in dieser chaotischen Crew einige Uneinigkeiten …

Einige der Charaktere an Bord haben ihre eigenen Perspektiven: Prinzessin Kali, die junge Hohepriesterin Rain, Söldner Ian und die frisch entflohene Gefangene Beckett.

Obwohl sie nun unerklärlicherweise als Hochstaplerin gesucht wird, ist Kali als Prinzessin ein Symbol für die Regierung und alles Schlechte, was ihren Reisegefährten zugestoßen ist. Auch wenn sie sich wirklich viel Mühe gibt, mit den ungewöhnlichen Umständen zurechtzukommen, zu allen freundlich ist und über die meisten Ungerechtigkeiten gar nicht Bescheid wusste, fällt es ihr nicht leicht, von allen akzeptiert zu werden. Niemals hätte Ian gedacht, dass er sich ausgerechnet für die Kronprinzessin interessieren würde, schließlich kann er die Herrscherfamilien nicht ausstehen und Kali ist auch noch so verklemmt. Außerdem hat Ian eine Mission, die für ihn an erster Stelle steht und kann sich daher keine Ablenkungen leisten.

Rain ist Kali schon ähnlich und hat ein paar Unsicherheiten, ansonsten ist sie ein eher blasser Charakter, der sich auch besonders durch ihre Beziehung zu Beckett auszeichnet. Diese ist natürlich knallhart, aber wird weicher, wenn es um Rain geht. Ich fand beide sowohl einzeln als auch zusammen nicht besonders interessant, es gab stattdessen Nebencharaktere ohne Perspektive, über die ich gerne mehr erfahren hätte.

Schon der Klappentext erinnert ein wenig an ein andere SciFi-Jugendbuch-Reihe, doch ich hatte gehofft, dass es sich im Buch noch anders entwickelt. Auch wenn es viele Unterschiede gibt, fallen auch viele Parallelen auf, das beginnt mit der Gruppe aus jungen Erwachsenen, die etwas sexuell aufgeladen sind, dem Humor im Schreibstil und auch Ähnlichkeiten in der Handlung: Flucht, Aliens, Auserwählte … Da will ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber da kann man sich auch gern selbst eine Meinung bilden, ob das zu viel ist oder vielleicht liest man auch gerne eine ähnliche Handlung nochmal.

Ansonsten fand ich das Abenteuer ganz nett, aber ich fand es insgesamt einfach sehr durchschnittlich. Die Charaktere fand ich ganz okay, aber das Abenteuer zwischen den Welten war vorhersehbar und es gibt eher wenig Worldbuilding, wenn auch mit dem Versprechen auf mehr. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, aber es war kein besonders starker Start in die Reihe.

Bewertung vom 13.01.2024
Weit über der smaragdgrünen See
Sanderson, Brandon

Weit über der smaragdgrünen See


ausgezeichnet

Unfreiwillige Piratin auf Rettungsmission - überzeugt auf jeder Seite!

Tress hat ihre Heimatinsel noch nie verlassen, aber als ihr Freund Charlie nicht von seiner Reise zurückkehrt, ist sie entschlossen, ihn zu retten und macht sich auf den Weg ...

Ich habe mich schon lange auf das Erste der „Secret Projects“ von Brandon Sanderson gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. „Weit über der smaragdgrünen See“ ist ein Einzelband, der im Kosmeer spielt. Diese Verbindung spürt man besonders durch Hoid, der zwar nicht der Protagonist, aber der Erzähler der Geschichte ist und auch eine wichtige Rolle spielt. Man kann dieses Buch definitiv auch ohne Vorwissen lesen, aber es gibt so einige Anspielungen und es wird deutlich, wie viele Facetten das Kosmeer hat und außerdem macht es neugierig auf mehr. Auf jeden Fall fand ich Hoid als Erzähler absolut genial, denn die cleveren und witzigen Kommentare machen es zu einem sehr unterhaltsamen Abenteuer.

Aber spannend ist es auch! Wie so oft bei Brandon Sanderson Büchern war ich fasziniert von der kreativen neuen magischen Welt. Dieses Mal ist die Welt geprägt von vielen bunten Meeren, die allerdings mit Sporen gefüllt sind, statt mit Wasser. Wenn diese Sporen mit Wasser in Berührung kommen, zeigen sie verschiedene (magische) Eigenschaften; schon ein wenig Schweiß kann die Sporen aus dem Smaragdmeer um Tress‘ Heimatinsel zum Explodieren bringen.

Trotzdem macht Tress sich auf den Weg in noch gefährlichere “Gewässer”, obwohl sie fast nichts über die Welt außerhalb ihrer Insel weiß und auch ganz auf sich allein gestellt ist. Natürlich trifft sie auf unerwartete Komplikation und findet sich in einem perfekten Chaos wieder, bei dem die anderen auf ihre Hilfe angewiesen sind. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie während ihrer Reise über sich selbst hinauswächst und mit Mut, Freundlichkeit und Cleverness die unerwarteten Abenteuer meistert.

Fazit
Insgesamt bin ich wieder begeistert von der fantastischen Welt und den vielschichtigen Charakteren und fand auch schön, was “Weit über der smaragdgrünen See” zum geliebten Kosmeer beigetragen hat. Von Brandon Sanderson kriege ich nie genug!

Bewertung vom 13.01.2024
Die Verschollene / Glimmer Bd.1
Harris, Heather G.

Die Verschollene / Glimmer Bd.1


sehr gut

Spannende Ermittlungen in einer unbekannten Welt

Jessica alias Jinx hat die Gabe, Lügen zu spüren, aber sie hatte keine Ahnung, dass es eine ganze Welt voller Übernatürlicher gibt! Plötzlich entdeckt sie die Existenz von Vampiren, Gestaltwandlern, Zauberern und vielen anderen Wesen. Und inmitten all dieser neuen Entdeckungen soll sie eine verschollene Studentin wiederfinden, die sich womöglich mit den falschen Personen abgegeben hat.

Da alles neu für Jinx ist, entdeckt man die Welt gemeinsam mit ihr und kommt besonders am Anfang sehr gut mit, aber es kommt auch sehr viel auf einmal und das war mir an manchen Stellen schon ein bisschen zu viel. Jinx scheint zunächst ein wenig überfordert, aber dann kommt sie doch ausgezeichnet mit den neuen Regeln klar. Genug, um einen Fall zu lösen, der durch verschiedene Zeiten führt.

Viele der Kreaturen und Fähigkeiten sind schon bekannt, aber trotzdem hat die Welt auch etwas originelles und bietet neue Ideen, die auch clever kombiniert sind. Bei den wenigen Seiten des Buches ist immer etwas los und die Zeit ist gut aufgeteilt zwischen den verschiedenen Themen: Es gibt magische Ermittlungen, ganz neue Erfahrungen und neue Beziehungen, und manche Charaktere sieht man mit ganz anderen Augen, wenn man plötzlich neuen Geheimnissen auf die Schliche kommt. Auch Jinx‘ eigener Magie, Lügen zu erspüren, bin ich schon in anderen Büchern begegnet, aber ich finde sie immer wieder faszinierend und auch hier sehr gut gelungen.

Fazit
Insgesamt fand ich Jinx‘ erstes Abenteuer in der Welt des Übernatürlichen sehr spannend. Es gab gelungene Wendungen und unerwartete Entwicklungen, weil auch immer wieder etwas Neues dazukam. Ich freue mich auf mehr!

Bewertung vom 13.01.2024
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


sehr gut

Gedächtnisverlust und der Mut, sich auf das Leben und die Liebe einzulassen

In regelmäßigen Abständen verliert Robert sein Gedächtnis, dazwischen hat er knapp ein halbes Jahr Zeit, um sein Leben zu leben und sich auf das nächste Mal vorzubereiten. Unter diesen Umständen kann er weder das Haus verlassen noch Bekanntschaften pflegen, doch als er Julie kennenlernt, bricht er seine strengen Regeln.

Robert führt das Leben fort, das ihm sein früheres Ich hinterlassen hat und ist ganz zufrieden damit, die Dominosteine aufzubauen, aber es gibt auch immer ein paar kleine Details, die ihn ein wenig irritieren - warum passen ihm seine Schuhe eigentlich nicht? Solche Unstimmigkeiten machen schon klar, dass es in seiner Vergangenheit noch Geheimnisse gibt, doch auf wen kann er sich verlassen, wenn nicht auf sich selbst?

Ich fand die Fragen, die diese komplexe Liebesgeschichte aufgeworfen hat, wirklich sehr interessant: Wie viel von uns ist Produkt unserer Erfahrungen und Erinnerungen? Wie sehr kann man sich selbst vertrauen? Sollte man an der Vergangenheit und früheren Entscheidungen festhalten oder neue Wege gehen? Und andere Probleme, die Robert aufgrund seiner regelmäßigen Amnesie bewältigen muss.

Ich mochte die Themen, die hier angeschnitten wurden und auch die unerwarteten Wendungen und Enthüllungen haben mir gut gefallen, nur die Charaktere fand ich manchmal auch etwas schwierig, obwohl ich ihre Gefühle und Entscheidungen meistens schon nachvollziehen konnte.

Robert ist in einer sehr schwierigen Lage und weiß nicht, wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll. Zu Beginn des Buches bleibt ihm nicht mehr viel Zeit bis zum nächsten Gedächtnisverlust und die letzten Monate - und gleichzeitig auch die einzigen Monate, an die er sich erinnern kann - hat er ohne besonders viel menschlichen Kontakt verbracht und er weiß ja auch ungefähr, was auf ihn zukommt und hat seinen Frieden damit gemacht. Sein Leben ist schon kompliziert genug, auch ohne Julie, die alles auf den Kopf stellt. Der Umgang mit Julie ist eine Herausforderung für ihn, aber sie lässt sich auch nicht so leicht aus seine Leben vertreiben. Zusammen sind sie schon ein verrücktes Paar, das auch für viele unterhaltsame Momente sorgt, aber ihre Beziehung war für mich irgendwie trotzdem einer der schwächsten Teile des Buches.

Fazit
Insgesamt bin ich schon sehr zufrieden mit dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte und auch Roberts Weg zu seinem eigenen Glück, aber ich fand auch, dass man aus dieser Idee noch mehr hätte herausholen können.

Bewertung vom 01.01.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Schöne RomCom mit mehr als nur Bücherliebe

Literaturagentin Nora Stephens ist sehr gut in ihrer Arbeit und stolz auf die Bücher der Autoren, die sie vertritt. Besonders „Einmal im Leben“ liegt ihr sehr am Herzen, darum reist sie gemeinsam mit ihrer Schwester Libby zum Schauplatz des Kleinstadt-Romans. Außerdem hat Libby eine Liste mit albernen und klischeehaften Aufgaben erstellt, damit ihre arbeitswütige Schwester etwas lockerer wird. Für ihre Schwester würde Nora alles tun, auch wenn es nicht zu ihren aktuellen Zielen passt. Familie steht an erster Stelle, doch Träume können sich ändern.

In Sunshine Falls trifft sie unerwartet auf den Lektor Charlie Lastra, der ihr bei dem Buch damals im Weg stand und den sie seitdem nicht besonders gut leiden kann, doch in seiner Heimat zeigt er eine andere Seite von sich und sie erkennt ihre wichtigste Gemeinsamkeit: Sie beide lieben Bücher und Autoren dabei zu unterstützen, ihre Arbeit so gut wie möglich zu machen. Während sie versucht, Freizeit und ein bisschen Arbeit unter einen Hut zu bringen, läuft Charlie ihr immer wieder über den Weg und sie gewöhnt sich immer mehr an seine Gegenwart und seine konstruktive Kritik.

Die Geschichte war meistens schon vorhersehbar, aber das hat sie nicht weniger unterhaltsam gemacht. Ich kenne schon zwei andere romantische Komödien der Autorin, die mir zu melodramatisch und nicht humorvoll genug waren, aber Book Lovers war da ganz anders und konnte meine Erwartungen an eine Rom-Com absolut erfüllen. Charlie und Nora sind ein tolles Paar und ihre Enemies-to-Lovers-Romance überzeugt mit kleinen Wortgefechten und guter Zusammenarbeit. Aber es fehlt auch nicht an gefühlvollen Momenten zwischen zwei Schwestern, die sich aufeinander verlassen, und Noras kleinen Schritten aus ihrem Schneckenhaus hinaus. Dazu noch der versprochene Kleinstadt-Charme und die Klischees, die nicht nur Nora als Liebesroman-Connaisseurin erwartet hat, und schon hat man eine wunderbare romantische Komödie für Buchliebhaber.

Bewertung vom 01.01.2024
Der Verrat der Königin / Bridge Kingdom Bd.2
Jensen, Danielle L.

Der Verrat der Königin / Bridge Kingdom Bd.2


ausgezeichnet

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Nach den katastrophalen Entwicklungen am Ende des Vorgängers ist Ithicana in großer Gefahr. Der König wurde gefangen genommen und ein Krieg steht vor der Tür. Lara könnte ihnen helfen, schließlich wurde Ithicana auch zu ihrer Heimat und König Aren hat ihr Herz erobert, aber sie ist nun eine Verräterin und damit unbeliebter als jemals zuvor.

Die oberste Priorität haben die Pläne zur Rettung des Königs, doch Aren sieht nur die gescheiterten Versuche, die ihm präsentiert werden, um ihn zu verspotten. Er ist verzweifelt und macht sich große Sorgen um sein Reich, gleichzeitig ist er auch noch verletzt, weil er Lara wirklich vertraut hat und von ihr so schlimm verraten wurde. Als seine Gefühle auf die Probe gestellt werden muss er aber feststellen, dass Lara noch einen Platz in seinem Herzen hat, auch wenn er ihr nicht vergeben kann – und ob sein Volk, dem sie den Krieg gebracht hat, ihren Verrat vergessen kann, ist eine ganz andere Frage.

Ich habe mich gefreut, dass wir auch mehr von Maridrina sehen, von Laras Schwestern, die auch ein schweres Leben hatten, und den manipulativen und grausamen König Maridrinas, der nur an sich selbst denkt – weder seine Familie noch sein Volk bedeuten ihm etwas, er will nur seine Macht vergrößern und ist damit ein großer Gegensatz zu Lara und Aren, die immer an das Wohl Menschen denken, deren Leben sie mit ihren Entscheidungen beeinflussen.

Auch der zweite Band der Bridge-Kingdom-Reihe hat mir sehr gut gefallen und damit ist die Geschichte von Lara und Aren auch schon vorbei. Falls die Reihe weiter übersetzt wird, geht es in den nächsten Büchern um andere bekannte Charaktere, also kann man "Bridge Kingdom – Der Verrat der Königin" auch als Abschluss der Dilogie ansehen.

Die Geschichte war wieder voller Spannung und Intrigen, ein bisschen Spionage gibt es auch, und auch die Beziehungen zwischen den Charakteren nehmen wieder viel Raum ein. Die Zeit nach Laras Verrat fand ich sehr gut umgesetzt und ich war sehr gespannt, ob und wie sie es schaffen würde, sich wieder mit den Menschen zu vertragen, die sie als ihre Familie ansieht. Ich habe wieder ordentlich mitgefiebert und fand das Finale ihres Abenteuers sehr gelungen!