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gaby2707

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Insgesamt 2042 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2021
Das Inselweihnachtswunder
Mommsen, Janne

Das Inselweihnachtswunder


ausgezeichnet

Weihnachten auf Föhr

Es weihnachtet auf der kleinen Nordseeinsel Föhr. Die Inselpastorin vom Friesendom Carola Schmidt, 35, hat nur einen einzigen Wunsch: nach der Christmesse nicht alleine zu sein. Ihr ist der Richtige noch nicht begegnet und so versucht sie den Inselgeist Nis Puk mit Antipasti zu einem Weihnachtswunder für sie zu bestechen. Als sie auf der Nachbarhallig ihren Pfarrerskollegen Benedikt Blüthgen vertritt, trifft sie den dortigen Organisten Torin Hansen, der sie um einen Gefallen bittet. Seiner Großmutter geht es gesundheitlich gar nicht gut und sie wünscht sich, noch einmal Weihnachten und ihren Geburtstag zu feiern. Also wird das Fest einfach um eine Woche vorverlegt und Carola erlebt seit langem mal wieder, was es heißt, das Fest der Liebe in einer Familie zu feiern. Bei ihrer Rückfahrt mit ihrem Boot nach Föhr kommt sie gerade noch rechtzeitig um den Immobilienmakler Jan Rickleffs zu retten, dessen Rennboot gerade sinkt. Dabei verliert er seinen Geldkoffer…

Carola Schmidt ist eine Pastorin, wie sie sich wohl jede Kirchengemeinde wünscht: sympathisch, zugewandt mit einem offenen Ohr und einer helfenden Hand für jedes ihrer Schäfchen. Ihr Beruf ist für sie eine Berufung. Ich habe mich so über ihre Zwiesprache mit ihrem obersten Chef amüsiert, dessen Antworten sie sich so hinbiegt, wie sie sie gerade gebrauchen kann. Aber es ist ja für´s Allgemeinwohl. Nur sie selbst geht sich dabei manchmal etwas verloren. Aber das soll nun Nis Puk, der Geist der Inseln, ändern.

Es war mir von Anfang an klar, in welche Richtung diese liebevolle Weihnachtsgeschichte von Janne Mommsen gehen würde. Aber es passiert so viel; die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, sind so sympathisch oder wandeln sich zum sympathischen. Als die 15-jährige Swantje mit voller Inbrunst in der Kirche „Child in Time“ von Deep Purple schmettert, hatte ich das Lied direkt in den Ohren. Genauso wie die Blockflötengruppe. Die kreativen Ideen, die Carola zum Wohle ihrer Gemeindemitglieder entwickelt, finde ich so klasse. Und plötzlich ist Torin an ihrer Seite und hilft überall tatkräftig mit. Und sogar Makler Rickleffs mag ich am Ende gut leiden.
Das Ende, ja, das ist einfach nur „Hach – wie schön“. Für alle Beteiligten.

Eine berührende, herzerwärmende Geschichte mit weihnachtlicher Inselatmosphäre, die mich ausgezeichnet unterhalten hat.

Bewertung vom 19.12.2021
Die Rotte
Gronover, Sabine

Die Rotte


ausgezeichnet

Ich möchte keinem Wildschwein begegnen

In einem Waldgebiet in den Klatenbergen bei Telgte findet ein Jäger eine junge Frau tot auf. Ist sie das Opfer einer Wildschweinrotte geworden, die sich hier herum treibt? Dann verschwindet eine andere Frau, bei der es sich bald herausstellt, dass die Tote ihre jüngere Schwester ist.
Kommissar Schmitt, der unter einer Tierphobie leidet und sein junger Kollege Dirk Kemper tun sich nicht leicht bei ihren Ermittlungen. Schnell kristallisiert sich aber heraus, dass der Tod bzw. das Verschwinden der beiden Frau mit seinen Auswirkungen weit in die Vergangenheit und in ihr Leben in der DDR reicht.


Dies ist das erste Buch, das ich von Sabine Gronover gelesen habe. Aber ich werde mich nun mal näher mit der Autorin beschäftigen, die einen so lebendigen und mitreißenden Schreibstil hat, das ich ab der ersten Seite nicht mehr von dem Buch los gekommen bin.

Ich hätte nicht in Lutz Fröhlichs Haut stecken mögen, als er nach seinen drei Schüssen, die den Wildschweinen gegolten haben, eine Frauenleiche vor sich im Gehölz entdeckt.
Ich habe einiges über Wildschweine gelernt, was ich noch nicht wusste und bin froh, bisher keinem in der freien Natur begegnet zu sein.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, da nicht nur die beiden Ermittler versuchen den Fall zu lösen. Auch eine ambitionierte Krimiautorin schaltet sich ein und wittert einen spannenden Plot für ihr nächstes Buch. Leider bringt der Fall noch weitere Tote mit sich.

Ich tauche ein in die Vergangenheit der beiden Frauen, die in der DDR lebten. Die eine wurde als kleines Mädchen adoptiert, die andere ist jetzt schwer erkrankt. Die Zusammenhänge klären sich ganz langsam und ich bin erschüttert, was der einen Frau als Kind damals passiert ist.
Alles passt sich sehr gut in die Handlung ein und alle losen Fäden verbindenn sich schlussendlich zu einem nachvollziehbaren Strick.

Mich haben auch die Menschen, denen ich hier begegne sehr angesprochen. Sei es Kommissar Schmitt mit seiner Tierphobie, der es gerade im Wald in der Nähe der Wildschweine nicht leicht hat. Oder Dirk Kemper, der sich in seinem Job erst noch beweisen muss. Auch seine Freundin Ella finde ich eine sehr taffe junge Frau, die sich einsetzt. Oder die Nachbarin von Heidi Klostermann, Irina Winschinska, die sich rührend kümmert. Es gibt hier bis auf wenige Ausnahmen aus dem Umfeld der beiden Frauen keinen Menschen, mit dem ich nicht gerne befreundet wäre. Alle haben ihre Ecken und Kanten und vor allem ihre Vergangenheit, mit der es nicht immer leicht ist umzugehen.

Mir hat dieser Krimi richtig gut gefallen. Eine spannende Geschichte mit vielen Informationen und interessanten Menschen und ihren Hintergründen.
Ich hoffe, Schmitt und Kemper bald wiederzulesen.

Bewertung vom 18.12.2021
Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1
Hector, Wolf

Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1


ausgezeichnet

„Die Brücke ist schuld...“

Nachdem ich Prag, die "Stadt der hundert Türme", schon mehrere Mal besucht habe und schon einige Male über die Moldau marschiert bin, musste ich das Buch über die Entstehung der Karlsbrücke einfach lesen. Allein das Cover mit der Stadtansicht macht schon Lust auf das Buch.

Im Jahr 1342 in Prag, da ist Jan Otlin gerade mal 12 Jahre alt, halten die Brückenpfeiler der über die Moldau gespannten Judithbrücke dem Treibgut und den Eisschollen eines Unwetter nicht stand. Seine Mutter, die einen Ziegendieb verfolgt und er selbst, kommen fast in den Fluten um. In seiner Not verspricht er Gott eine neue Brücke zu bauen, wenn er und seine Mutter gerettet werden. Jahre später bietet sich ihm die Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Aber er ist nicht der Einzige, der diese Brücke bauen will.

Gleich, wenn ich das Buch aufschlage, sehe ich einen Lageplan von Prag aus dem Jahr 1400. Somit kann ich mich orientieren, wenn Jan z.B. von der Kleinseite der Stadt spricht. Was mir auch sehr zusagt, sind das anschließende Personenregister und eine Zeittafel ab dem Jahr 1316. Abgerundet wird das Ganze mit einem Glossar am Ende des Buches.

Mit dem Ende beginnt dann auch die Geschichte um Jan Otlin und seiner kleinen Familie, der hier zusammen mit Rudolph von Straßburg, ebenfalls Steinmetz wie Jan, die Hauptrolle spielen. Er erzählt seine Lebensgeschichte seinem „Schwiegervater“.

Durch die bildhafte und sprachgewaltige Erzählweise des Autors Wolf Hector (ich bin bis jetzt nicht dahinter gekommen, wessen Pseudonym das ist) war ich ab den ersten Seiten an das Buch gefesselt. Lange hat mich ein historischer Roman nicht mehr so in Atem gehalten. Es passiert so viel und alles so schnell, ist teilweise spannend wie ein Krimi, dass es schwer war, mal eine Lesepause einzulegen. Mein Kopfkino hatte mit der Verarbeitung der Geschichte wirklich sehr viel zu tun.
Die Personen, die ich hier kennenlerne, sind teils fiktiv, teils haben sie wirklich gelebt. Jan Otlin und den kleinen Max bzw. Maria-Magdalena habe ich schnell ins Herz geschlossen. Die Heilerin und Sterndeuterin Ricarda Scorpio finde ich eine sehr interessante Persönlichkeit. Genau so wie Militsch, ein Freund aus Kinder- und Jugendtagen von Jan, der sich zum Asketen und Prediger gewandelt hat oder Rübelrap, Ricardas Sekretär, Kutscher, Beichtvater und vieles mehr mit seiner Maultrommel. Aber auch die anderen Personen haben ihre ganz eigenen Wesenszüge, mit denen sie untereinander sehr gut zu unterscheiden sind.
Durch die sehr detaillierten Beschreibungen der Kleidung und der damaligen Lebensumstände der verschiedenen Personengruppen war ich schnell mittendrin im Geschehen. Ich habe mich als Mäuschen ab dem Jahr 1342 an Jans Fersen geheftet um ja nichts zu verpassen. Und es hat sich absolut gelohnt.

Eine, wie ich finde, sehr gut recherchierte Geschichte mit interessanten Personen und Persönlichkeiten in einer Stadt, die ich sehr mag. Ein absolut gelungener historischer Roman zu dem ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.

Bewertung vom 15.12.2021
Dinosaurier in der Flugschule / Dinosaurier Bd.3
Hochwald, Dominik;Ihle, Jörg

Dinosaurier in der Flugschule / Dinosaurier Bd.3


ausgezeichnet

Wir lieben Oma und ihre Dinos
Nachdem schon Band 1 "Dinosaurier in Omas Garten" und Band 2 "Dinosaurier im Freibad" in unserem Kinder-Bücherregal stehen, darf natürlich auch Band 3 "Dinosaurier in der Flugschule" nicht fehlen.
In dieser Geschichte geht es um Omas Flugsaurier, die auf einer abgelegenen Burg leben, die sie beim wandern zufällig mal entdeckt hat und wo sonst niemand hin kommt. Hier lernen die kleinen Flugechsen auch das Fliegen. Alle, bis auf den kleinen Dimorphodon, der wie seine Mama Flugangst hat. Aber auch dem bringen Leon und Sophie, die ihre Ferien wieder bei Oma verbringen, das Fliegen schließlich noch bei. Doch dann verschwinden von einer nahen Weide einige Schafe und der Schäfer, der die Dinos bei ihren Flügen beobachtet hat, vermutet natürlich sie dahinter. Aber Leon und Sophie schaffen es mit Hilfe der Flugdinos die Schafe zu finden und wohlbehalten zu ihrem Schäfer zurück zu bringen.

Es ist nicht nur die Geschichte ansich, die unserem Kleinen so gut gefällt. Auf den großen, bunten Illustrationen gibt es so viel zu sehen und zu entdecken. Und spannend ist die Suche nach den verschwundenen Schafen auch noch.

Auch dieses Abenteuer hat unserem Enkel, der ein großer Dino-Fan ist, wieder sehr gut gefallen. Wir werden uns Oma und ihre Dinos beim nächsten Besuch bestimmt wieder anschauen.

Bewertung vom 15.12.2021
Weihnachtsträume am See
Hohlfeld, Kerstin

Weihnachtsträume am See


ausgezeichnet

Pläne sind zum umwerfen da

Markthändlerin Ina verkauft ihre Müslimischungen, ihr frisches Obst und Gemüse auf den verschiedenen Wochenmärkten in Berlin. Es ist Ende November und sie freut sich auf 5 Wochen Freizeit in der kleinen Hüttenanlage am See in der Mark Brandenburg, wo sie seit ihrer Kindheit die Ferien mit ihrer Mutter zusammen verbringt. Früher im Sommer, in den letzten Jahren den ganzen Dezember über. Als sie von Egon, dem diese kleinen Häuschen gehören, erfährt, dass sein gesamten Besitz ab Januar verkauft ist, ahnt sie noch nicht, was der neue Besitzer mit dieser Idylle alles vor hat.

Ich liebe den leichten, tiefgründigen und einfühlsamen Schreibstil von Autorin Kerstin Hohlfeld. Sie schafft es immer ziemlich schnell mich in ihre Geschichten hinein zu ziehen. Und vor allem fühle ich mich da auch immer sehr wohl.
So wie hier in der Gemeinschaft von Ina und ihrer Mutter Margarete, auf die sich Egon schon so gefreut hat. Außerdem sind da noch Inas Freundin Klara mit ihren Kindern Max, Natalie und Baby Ella und das Ehepaar Walther und Elisabeth. Alle zusammen haben Weihnachten in den letzten Jahren immer zusammen verbracht. So auch in diesem Jahr, wo auch noch Inas Marktfreund Alex zu ihnen stößt, der eigentlich in diesem Jahr Weihnachten in Florida feiern wollte. Aber nach Inas Erzählungen hat er sich kurzfristig umentschieden. Eine tolle Clique, die alles zusammen machen, die viel gemeinsam unternehmen und in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten.
Und da wäre dann noch Benjamin Schwarz. Der Mann, der dieses ganze Areal gekauft hat und der hier den alten Baumbestand abholzen und eine super schicke neue Hotelanlage bauen will. Aber Pläne sind ja bekanntlich zum umwerfen da.

Ich habe mich zwischen den Menschen, die ich hier kennenlerne sofort heimisch und wohl gefühlt. Und obwohl mir recht schnell klar war, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, fand ich es toll, wie sich Ina für dieses kleine Paradies und den Zauber des Ortes einsetzt. Es macht solchen Spaß die Kinder mit Klara und Ina zum Schlittschuhlaufen zu begleiten, mit ihnen abends am Feuer zu sitzen, eine Weihnachtsralley mitzumachen und Stockbrot zu essen oder einfach nur mit den Erwachsenen einen Glühwein zu trinken.

Eine absolute Winter-Weihnachts-Wohlfühlgeschichte, die zeigt, dass die Liebe nicht nur die persönlichen Pläne ändern kann.

Bewertung vom 13.12.2021
Schniefi Schneemann
Cordshagen, Anika

Schniefi Schneemann


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte
Es hat geschneit. Zusammen mit Papa und seinem jüngeren Bruder Oskar rollt Theo große Schneerollen zusammen und gemeinsam bauen sie einem Schneemann. Noch zwei Äste als Arme, eine Karotte als Nase, eine Mütze auf den Kopf, Knopfaugen und schon ist er fertig. Papa und Oskar sind schon wieder im Haus, da ist Theo total überrascht, als der Schneemann ihn anspricht. Er heißt Jack und freut sich, dass er nun einen so tollen Freund wie Theo hat. Aber oh weh, am nächsten Tag beginnt es zu tauen und Jack, den Theo und seine Freunde Milan und Henri wegen seiner Schnupfennase nun Schniefi nennen, ist krank. Die Jungs versuchen alles um ihren neuen Freund wieder gesund zu bekommen. Ob sie das schaffen werden?

Anika Cordshagen hat mit diesem Buch eine so wunderschöne Weihnachtsgeschichte über einen Jungen, Theo, und seine Freunde geschrieben, die alles dafür tun um ihren Freund den Schneemann Jack zu retten.
Der Schreibstil ist angenehm leicht und für die Kinder der Altersgruppe von 5 – 8 Jahren genau richtig. Da die Geschichte in einzelne Tage unterteilt ist, kann man sie auch gut als Gute-Nacht-Geschichte an verschiedenen Abenden vorlesen oder die älteren Kindern lesen selbst. Was bei den großen Buchstaben nicht schwer sein sollte.
Dazu gibt es verschiedene Illustrationen, die nur skizziert sind und die wir nun nach unserem Belieben ausmalen werden. Da können sich die Kinder nach dem Zuhören auch noch kreativ betätigen.
Ein tolles Buch, das mit seinen verschiedenen Einfällen und Ideen zur Rettung des Schneemannes nicht nur den Kindern gefallen, sondern auch mir Spaß gemacht hat es vorzulesen.

Bewertung vom 13.12.2021
Wellenwinter
Römer, Lotte

Wellenwinter


ausgezeichnet

Winterfeeling auf der Insel Norderney

Maria Ablinger, 25, ist geschockt. Ihren Lebenspartner Chris, der sie vor Jahren von der Insel Murano, wo sie als Glasbläserin gearbeitet hatte, zurück in den Chiemgau geholt hat, erwischt sie in Flagranti mit einer Frau aus seinem Sportverein. Dann stirbt auch noch ihr geliebter schokobrauner Labrador King Lui, der sie all die Jahre treu begleitet hat. Sie nimmt den Kontakt zu ihrer Mutter, der nach dem Tod des Vaters und ihrem Umzug nach Norderney abgerissen war, wieder auf. Hier trifft sie zum einen eine alte Dame, die in ihrer kleinen Glasbläserei wunderschöne Kugeln bläst. Zum anderen geht sie auf die Suche nach einer Liebesromanautorin, deren Bücher sie alle verschlungen hat und die auf Norderney leben soll…

Jetzt weiß ich auch warum ich dieses Buch erst jetzt aus meinem SuB befreit habe. Gleich auf den ersten Seiten werde ich in ein winterliches Flair hinein gezogen, genau so, wie es gerade vor meiner Haustür ist. Weiß, kalt, vorweihnachtlich. Besser geht’s doch nicht.

Lotte Römer nimmt mich mit in das Leben von Marie, die auf Norderney Abstand von ihrem bisherigen Leben gewinnen will. Ich kann ihre Aufbruchsstimmung direkt spüren, als das Fährschiff Frisia an der Längsseite von Norderney vorbei fährt und sie ihren Koffer im Hafen von Bord trägt. Für sie, die aus dem bergigen Chiemgau auf die flache Insel kommt, ist hier alles neu. Ihr Erstaunen, dass es ihr hier doch nach ein paar Tagen sehr gut gefällt, bringt die Autorin sehr gut rüber. Genau wie das vorweihnachtliche Flair, die Kälte am Strand mit dem Schnee, der hier absolut nicht üblich ist. Mich hat´s selbst gefroren, als ich von den Menschen gelesen habe, die am 1. Januar in Badekleidung in die Nordsee laufen, aber auch ganz schnell wieder zurück. Da wäre ich definitiv nur als Zuschauer dabei, genau wie Marie. Ich tauche ein in das Funkeln der Lichter des Marktes, der hier erst nach Weihnachten aufgebaut wird und bei dem ich absolute Genussmomente mit Kaffee und leckerem Kuchen erlebe.
Auch die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben ihren ganz eigenen Charme. Ob es der anfangs etwas bärbeißige Arne Jakobsen ist, seine Tante, die Glasbläserin Deetje oder sein Onkel Eick, der Marie auf die Spuren der von ihr gesuchten Schriftstellerin schickt. Ich habe sie alle schnell ins Herz geschlossen. Genau wie Maries Mutter Edeltraud, die Marie hier von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Norderney erscheint mir wie ein großes Dorf, in dem fast jeder jeden kennt.

Trotz der sehr vorhersehbaren Liebesgeschichte habe ich die Lektüre genossen. Ich bin mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, genau so wie mit der Planung von z.B. Maries Zukunft und der der alten Frau Deetje. Und ich liebe die herzigen Szenen mit Labradorhündin Smilla und ihren Welpen, die bei Arne im Haus leben. Einfach lebensnah und lebensecht. Einfach nur schön.

Ein einfühlsamer, sehr unterhaltsamer Roman aus der Feder von Lotte Römer, die ab sofort einen Platz auf meiner Autorinnenliste bekommt und von der ich mehr lesen möchte.

Bewertung vom 12.12.2021
Kitzel den Kakadu - Ein Mitmachbuch zum Schütteln, Schaukeln, Pusten, Klopfen und sehen, was dann passiert. Von 2 bis 4 Jahren. Vom Bestsellerautoren (Schüttel den Apfelbaum)
Sternbaum, Nico

Kitzel den Kakadu - Ein Mitmachbuch zum Schütteln, Schaukeln, Pusten, Klopfen und sehen, was dann passiert. Von 2 bis 4 Jahren. Vom Bestsellerautoren (Schüttel den Apfelbaum)


ausgezeichnet

Spielen mit dem Kakadu Kitzel den Kakadu
Unsere beiden Enkel lieben Mitmachbücher, wo sie ein Teil einer Geschichte sein bzw. mitspielen können. So bin ich auf „Kitzel den Kakadu – ein Mitmachbuch“ von Nico Sternbaum aus dem Bassermann Verlag für Kinder von 2 – 4 Jahren gestoßen.
Zwischen den beiden sehr dicken Pappcoverdeckeln finden sich 14 Mini-Geschichten, bei denen unsere Kleinen selbst mitmachen können. Leider sind lediglich die Coverseiten aus dicker Pappe und die Seiten nur aus normalem Papier. Da muss man bei den Kleinen schon gut aufpassen, dass nichts zerreißt.
Wir treffen den traurigen Kakadu, der, wenn er gekitzelt wird, wieder fröhlich ist. Einen Pinguin, bei dem man das Konfetti vom Körper pusten muss; einen kleinen Waschbären, bei dessen Rettung man helfen kann. Einen Pfau kann man von einer Kletterpflanze befreien, drei Fröschen zu einem Teich verhelfen, einem kleinen Tintenfisch seine verhedderten Arme befreien und noch einiges mehr. Allen kann man mit kitzeln, pusten, schütteln, antippen, rufen, streicheln, klopfen, klatschen, indem man einen Reim aufsagt oder das Buch schüttelt, helfen aus ihrer misslichen Lage zu kommen.
Die großen bunten Zeichnungen lassen sofort erkennen, worum es geht und die kurzen Texte sind für unsere beiden Kleinen sehr gut verständlich und sie können gleich mitmachen – wie es der Titel schon sagt.
Da es aus dieser Reihe schon „Schüttel den Apfelbaum“ und „Schaukel das Schaf“ gibt, werden auch die beiden Bücher ebenfalls bald Einzug in unser Bücherregal halten.
Wir finden dieses Mitmachbuch einfach klasse.

Bewertung vom 04.12.2021
Die Täuschung (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

Die Täuschung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nichts ist wie es scheint

Als Viktor Adams, der als der Illusionist Horus internationale Bekanntheit und Erfolg erlangt, nach einer Zahnwurzelbehandlung mit Lachgas in die falsche Straßenbahn einsteigt, beginnen seine Albträume und sein Leben nimmt eine dramatische Wendung. Bei einer Show verschwindet seine Assistentin Julia Willow – und taucht nicht wieder auf. Inspektor Percy Banks von der Kripo Canterbury verdächtigt Viktor mit ihrem Verschwinden in Verbindung zu stehen. Viktor aber treibt nur ein Gedanke um: wo ist Julia, was ist mit ihr geschehen, wie konnte sie seine so genial ausgetüftelte Illusion überlisten?

Der Autorin Astrid Korten ist auch diesmal ein so packender und aufregender Thriller gelungen, der mich ab der ersten Seite fasziniert hat. Daran ist nicht allein das Thema schuld. Klar, Zauberei und Illusionen fesseln auch mich. Hier aber ist es auch der Mensch, der Mann Viktor Adams, der hinter diesen Shows steckt, für dessen Leben ich mich interessiere.
Schon früh interessiert sich Victor Adams für Zauberei und Illusionen. Noah, der Bruder seines Vaters, unterstützt ihn dabei, wo er kann. Mit 18 Jahren, nach langjährigem Üben, nimmt er das erste Mal an den britischen Magiermeisterschaften teil und überzeugt mit seinem Können. Während dieser Zeit, in der er ohne Freunde lebt, nur für seinen Traum arbeitet um berühmt zu werden, scheint er sich selbst zu vergessen und zu verlieren. Seinen Werdegang, sein Leben, wie es die Autorin darstellt und sein „erwachen“ finde ich so mitreißend, dass es mir sehr schwer gefallen ist, das Buch doch immer wieder mal zur Seite zu legen.

Astrid Korten hat einen so großartigen Schreib- und Erzählstil und dirigiert mich locker und leicht durch das Leben der Protagonisten in der Glamourwelt der Illusionen. Sie führt mich mit ihren sprachlichen Finessen und ihren ausgeklügelten Fantasien mal wieder gehörig an der Nase herum. Lange hatte ich keine Ahnung, was mit Julia passiert sein könnte. Meine Vermutungen wurden immer schnell widerlegt. Und am Schluss war ich von dem tatsächlichen Geschehen doch sehr überrascht. Aber alles wurde schlüssig aufgeklärt und es hat mir auch sehr gut gefallen, dass „die Täuschung“ ein so lebensbejahendes Ende gefunden hat.

Der Thriller lebt aber nicht nur von den Zaubereien und Illusionen oder vom Verschwinden von Julia. Auch die verschiedenen Personen, Viktors Vater John, seine Mutter Ann, sein Onkel Noah, die ich hier kennenlerne, mit ihren markanten Persönlichkeiten tragen einen Großteil zur Spannung in diesem Thriller bei.

Ein Psychothriller der ganz besonderen Art, der mich sehr gut unterhalten und absolut begeistert hat.

Bewertung vom 01.12.2021
Kleiner Eisbär
Beer, Hans de

Kleiner Eisbär


ausgezeichnet

Die fünf schönsten Abenteuer mit Lars
Lars, der kleine Eisbär lebt mit seinen Eltern am Nordpol mitten in Eis und Schnee.
In diesem 144 Seiten starken Sammelband erlebt er fünf spannende Abenteuer:
Wohn fährst du, Lars?
Kennst du den Weg, Lars?
Lass mich nicht allein Lars!
Lars rettet die Rentiere
Lars in der Walbucht
Neben den Geschichten von Hans de Beer, in denen der kleine Eisbär die Hauptrolle spielt, beeindrucken mich ganz besonders die beeindruckenden Illustrationen, die die Geschichten wunderbar ergänzen und das Gelesene bildhaft unterstreichen. Alleinn aus dem Gesichtsausdruck des kleinen Lars kann man so viel heraus lesen.
Die Geschichten sind vom Text her sehr gut für ab Vierjährige geeignet. Sie können, denke ich, dem Text gut folgen und er hat genau die richtige Länge, die sie nicht überfordert.
Ein absolut gelungener Sammelband, den unser Enkel immer wieder aus seinem Bücherregal holt.

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