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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 921 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2014
Teufelsgrinsen / Anna Kronberg & Sherlock Holmes Bd.1
Wendeberg, Annelie

Teufelsgrinsen / Anna Kronberg & Sherlock Holmes Bd.1


ausgezeichnet

Sherlock Holmes und Dr. Kronberg – ein neues Ermittler-Dream-Team

Zum Inhalt:
Das viktorianische London, zur Zeit von Jack the Ripper. Dr. Anton Kronberg ist eine Koryphäe in seinem noch jungen Fachgebiet der Bakteriologie und verbirgt zugleich ein wohlgehütetes Geheimnis: Sie ist eine Frau in einer Männerwelt, in der die Gesellschaft keine Frauen zulässt. Würde ihre Maskerade bekannt, verlöre sie ihren Beruf, ihren Titel und ihre Heimat.
Als Dr. Kronberg per Telegramm zum Fundort einer Cholera-Leiche außerhalb Londons gerufen wird, findet dort eine denkwürdige Begegnung statt, mit keinem geringeren als Sherlock Holmes! Analytisch auf Augenhöhe ergänzen sich die beiden perfekt, ermitteln in diesem mysteriösen Fall zusammen und kommen einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur…

Meine Meinung:
Eine Adaption des wohl berühmtesten Detektives der Literatur-Geschichte ist immer mit Risiken verbunden. Annelie Wendeberg hat diese Adaption aber ganz souverän und mit einer eigenen Heldin vollzogen. Mit Dr. Anna (alias Anton) Kronberg hat sie eine neue Partnerin Sherlock Holmes gefunden, die sowohl analytisch als auch menschlich einen perfekt passenden Gegenpol zum Meisterdetektiv bildet und den guten alten Dr. Watson zur Randfigur macht.
Aber auch der Fall, den Annelie Wendeberg mit „Teufelsgrinsen“ präsentiert, passt thematisch sehr gut in das Sherlock-Holmes-Universum und in die Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Es ist ein klassischer Kriminalfall, der sich über das gesamte Buch hinweg stetig entwickelt und die Spannung stets aufrecht erhält. Zwischendurch widmet sich Annelie Wendeberg immer wieder ihrer Heldin Dr. Kronberg, so dass schnell klar wird, dass sie mit ihrer Heldin noch mehr (Bücher) vorhat, was mich freut.
Auch der Schreibstil von Annelie Wendeberg gefällt mir außerordentlich gut. Feiner Humor, Ironie & Sarkasmus aber auch mal – zum historischen Kontext passende - derbe Beschreibungen machen das Lesen interessant und auch abwechslungsreich.

FAZIT:
Für Fans von Sherlock Holmes und historischen Krimis allgemein eine eindeutige Leseempfehlung. Idee, Story und Umsetzung haben mich absolut überzeugt! Ich freue mich auf die nächsten Bände mit Dr. Kronberg!

Bewertung vom 02.12.2013
Tödliches Element / Drowning Bd.1
Ward, Rachel

Tödliches Element / Drowning Bd.1


gut

Mehr Mystery als Thriller bei einer sich langsam entwickelnden Story

Zum Inhalt:
Der 15jährige Carl hat ein schreckliches Unglück erlebt. Ein Unglück, dass Carls Bruder Rob das Leben gekostet und Carl seiner Erinnerungen beraubt hat. Doch immer wieder ereilen ihn Erinnerungs-Bruchstücke von jenem unwirklich scheinenden, schrecklichen Ereignis. Stück für Stück, wie ein Puzzle, setzt sich die Geschichte zusammen und bringt Carl der Wahrheit in winzigen Schritten näher. Doch da scheint noch mehr zu sein. Carl hört leise Stimmen, sieht huschende Schemen und Gestalten…

Meine Meinung:
Der Anfang, insbesondere der Prolog, hat mich sehr gefesselt. Es war schon fast verstörend, an wie wenig Carl sich zunächst erinnern konnte. Doch dann nahm die Story einen stetigen, aber für meinen Geschmack zu langsamen Verlauf, in dem der Aspekt „Mystery“ immer stärker zum Vorschein getreten ist, so dass ich von einem „Thriller“ eigentlich gar nicht mehr sprechen mag. Erst auf den letzten ca. 50 Seiten kam für mich wieder ordentlich Spannung auf, so dass ich diese Seiten nach einer langen Durststrecke regelrecht verschlungen habe, obgleich ich das Ende ein wenig sehr unwahrscheinlich fand (mehr kann ich hier leider nicht sagen, ohne stark zu spoilern).

FAZIT:
„Drowning“ ist kein schlechtes Buch, aber ein mitreißendes auch nicht grade. Die Story plätscherte für mich über weite Strecken zu langsam dahin. Daher vergebe ich hier drei Sterne mit der leichten Tendenz zu vier.

Bewertung vom 27.11.2013
Seelen im Eis
Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis


gut

Kein wirklicher Thriller, aber teils spannend und düster

Zum Inhalt:
Nach dem unerwarteten Tod einer Kollegin soll Odinn ihr Projekt übernehmen: Eine Untersuchung, ob es in den 70´er Jahren im Erziehungsheim Krokur in der isländischen Wildnis zu Misshandlungen kam, aus denen die damaligen jugendlichen Heimbewohner heute Schadensersatzansprüche an den Staat geltend machen können. Schnell stößt Odinn bei seinen Recherchen auf einen mysteriösen Todesfall zweier Jungen aus dem Jahr 1974. Während er sich immer tiefer in den Fall eingräbt, geschehen scheinbar immer mysteriösere Dinge um ihn herum, die auch vor seinem Privatleben nicht halt machen…

Meine Meinung:
Vorab: „Seelen im Eis“ wird als Thriller vermarktet. Ein klassischer Thriller ist dies für mich aber nicht, überhaupt ist eine eindeutige Genre-zuordnung schwierig. Ich habe das Buch eher als eine Mischung aus Drama und Spannungsroman empfunden.
Der Start ist mit dem „Das Ende“ betitelten Prolog dramatisch. Doch danach flaut der Spannungsbogen über die ersten ca. 100 Seiten auf nahezu Null ab. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart aus der Perspektive Odinns und im Jahr 1974 aus der Perspektive Aldis´ erzählt, die als „Mädchen für alles“ im Heim Krokur angestellt war.
Erst nach rund einem Drittel des Buches kam immer mal wieder Spannung auf, die dann leider oft durch den Zeit- und Perspektivwechsel wieder abrupt unterbrochen wurde. Immer wieder gesellten sich auch Mystery-Elemente hinzu. Dennoch gab es zwischendurch auch immer mal wieder die ein oder andere Länge.
Auch wenn mir leider keiner der Hauptcharaktere wirklich sympathisch geworden ist, hat mir die Entwicklung der Charakter im Verlauf des Buches sehr gut gefallen, und war m. E. auch wichtig für das Verständnis der Story.
Anders als andere Rezensenten habe ich am Ende schon das Gefühl gehabt, dass die wesentlichen Fragen alle beantwortet und aufgeklärt wurden, wenn auch teilweise sehr schnell und manchmal eher unspektakulär und gefühlt „nebenbei“. Auch haben mich einige Wendungen der Story durchaus überrascht.

FAZIT:
Man darf keinen Thriller erwarten! Es ist eher ein spannendes Drama mit Mystery-Elementen. Um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, sollte man dieses Buch an einem kalten, dunklen Winterabend bei schummriger Beleuchtung lesen. Im Urlaub am Strand wird sich hingegen wohl kaum das richtige Feeling beim Lesen ergeben.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2013
SMS von meinem Hund
Jones, October

SMS von meinem Hund


sehr gut

Einfach nur zum bellen, äähh lachen!

Inhalt:
„SMS von meinem Hund“ ist ein reinrassiges Humor-Buch für Jugendliche und Erwachsene, in dem October Jones auf 240 Seiten den fiktiven SMS-Verkehr mit seinem Hund „Hund“ veröffentlicht hat (auch bekannt von seinem Blog "Texts from Dog" auf Tumblr), passenderweise in iPhone-artigen Grafiken. Es geht z.B. um Stöckchen-Schmeißen, Quietscheentchen in Geiselhaft und Haustiere für Haustiere. Auch HUND´s Alter Ego namens BATDOG spielt von Zeit zu Zeit eine Rolle, wenn er sich je nach Lage mal mit der Nachbarskatze kabbelt oder paktiert.

Meine Meinung:
Ein bisschen erinnern mich die SMS-Dialoge zwischen Hund und Herrchen an die Konversationen des guten, alten Garfield mit seinem John, nur ein bisschen bissiger und zeitgemäßer (und leider nicht in Comic-Form). Ebenso wie Garfield („Super-Garfield“) hat auch HUND einen Alter Ego („Ich bin BATDOG“), was zum Brüllen komisch wird, wenn BATDOG von einer Bande Eichhörnchen vermöbelt wird…

FAZIT:
„SMS von meinem Hund“ ist kurzweilig, fix zu lesen (bei geringer Seitenzahl mit wenig Text pro Seite) und einfach nur zum bellen, äähh lachen, wobei der Humor die ganze Bandbreite zwischen einfach platt bis herrlich ironisch-bissig bedient. Sind Hunde eigentlich die besseren Menschen?

Bewertung vom 22.11.2013
Dreckswetter und Morgenröte / Die Legenden der blauen Meere Bd.1
Rodkey, Geoff

Dreckswetter und Morgenröte / Die Legenden der blauen Meere Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannendes Piratenabenteuer mit sehr viel Humor

Zum Inhalt:
Egbert („Egg“), noch 12, lebt mit seinen beiden älteren Geschwistern Adonis (der ihn ständig verprügelt) und Venus (die ihn auch ständig verprügelte, solange sie es noch konnte) und seinem Dad auf der familieneigenen Stinkefrucht-Plantage auf der Pirateninsel Dreckswetter, einem „zerklüfteten kleinen Fliegenschiss mitten in den Blauen Meeren“. Eggs einzige Zerstreuung in dieser stickigen und stinkenden Einöde sind die 137 Bücher des faulen wie dreisten Hochstapler-Lehrers Percy, die er allesamt verschlingt. Doch eines Tages verkündet sein Vater überraschend, dass sie alle am nächsten Tag einen Ausflug zur Nachbarinsel Morgenröte unternehmen werden, was Eggs ganzes Leben auf den Kopf stellen wird…


Meine Meinung:
„Die Legenden der Blauen Meere: Band 1 - Dreckswetter und Morgenröte“ ist eine spannende Geschichte voller Abenteuer zu Lande wie zu Wasser mit etlichen Überraschungen und ganz, ganz viel Humor. Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und greifen das ganze Spektrum von super-sympathisch bis eklig-abstoßend ab. Mit Egg konnte ich sofort mitfiebern und -fühlen. Besonderes schön fand ich auch, dass viele Charaktere ihr wahres Ich erst nach und nach preisgegeben haben. Über das ganze Buch hinweg sind die fantasievollen Ausführungen von Geoff Rodkey über und über gespickt mit mal feinerem, mal deftigem Humor und teilweise wunderbar rotziger Sprache (Warum Meerwasser salzig ist? Fischkacke!), was bestens zur rauen Piratenwelt der Blauen Meere passt. Ich fühlte mich angenehm erinnert an Terry Pratchetts humorige Zauberwelten, ein bisschen auch an Fluch der Karibik und an mehreren Stellen an den wunderbaren Rollenspielklassiker „Monkey Island“.

Das Lesen des Buches hat mit viel Spaß, unzählige Schmunzler und auch laute Lacher bereitet. Am sehr offenen Ende merkt man deutlich, dass das Buch der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe ist, auf deren Fortsetzung ich nun gespannt warte.


FAZIT:
Ein tolles Buch für alle, die Piratenabenteuer mit viel Witz und Humor mögen. Ich freue mich schon auf Band 2!

Bewertung vom 23.10.2013
Und dann kam Ute
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


sehr gut

Typisch Atze: Viel Humor und kernige (Chauvi-)Sprüche mit etwas zu dünner Story
Zum Inhalt:
Ausnahmsweise zitiere ich hier zuerst mal den offiziellen Text: „Feuchtfröhliche Männerrunden, amouröse Abenteuer und der Porsche vor der Tür - Atze hat sein geliebtes Single-Leben im Griff.
Bis Ute in die Wohnung unter ihm einzieht. Ute, die Waldorf-Pädagogin und Vegetarierin. Die zu allem Überfluss auch noch schwanger ist.
Aber dann merkt er: Die Ute, die ist eigentlich schwer in Ordnung. Sogar attraktiv. Sein testosterongestähltes Herz klopft immer lauter, wenn er sie sieht. Das kann doch nicht gesund sein. Oder ist das etwa ... LIEBE? “

Meine Meinung:
Wer jetzt vermutet, dass hier eine Romanze zwischen Atze und ebendieser Ute im Mittelpunkt steht, der ist leider (zumindest etwas) schief gewickelt. Über weite Teile des Buches ist diese Story nur der rote Faden, der Atzes gesammelte Eskapaden zusammenhält. So irrlichtert Atze wie ein ruheloser und dauererektiler Komet um den Fixstern Ute. Es verschlägt ihn u.a. nach St. Moritz, Gran Canaria, Berlin, Hamburg und sogar bis nach Ghana. Bei allen diesen Reisen ist die besagte Ute gar nicht mit dabei (Ausnahme: Hamburg). Dabei präsentiert Atze von kurzen, lustigen (und teilweise schon aus seinem Bühnenprogramm bekannten) Episoden bis hin zu hanebüchenen Fantasiegebilden (wie z. B. einem geheimen künstlichen Strand unter dem Flughafen Berlin Tempelhof) das gesamte Spektrum des humoristischen Klamauks. Vieles davon fand ich wirklich lustig, einiges aber auch furchtbar übertrieben, zumal sich manches davon über die gesamte Länge des Buches für mich etwas abgenutzt hat. Das ganze ist selbstverständlich großzügig garniert mit unzähligen Frauengeschichten, Atzes derbem, oftmals unter die Gürtellinie zielenden Humor sowie stapelweise kernigen Sprüchen.
Mir persönlich kam die ganze Geschichte mit Ute, insbesondere in den ersten zwei Dritteln des Buches, ein wenig zu kurz. Beispielsweise hätte ich mir auch Atze bei einer Weihnachtsfeier unter Waldorf-Pädagogen, Atze beim Geburtsvorbereitungskurs oder einfach mal Atze beim Windelnwechseln vorstellen können...

FAZIT:
Wer Atze, seinen Humor und seine markigen Sprüche mag, wird auch dieses Buch mögen, denn davon gibt es hier jede Menge! Ich habe an vielen Stellen geschmunzelt und auch gelacht, doch über die vollen 280 Seiten nutzen sich manche Gags doch ein wenig ab, so dass ich mir mehr von der eigentlichen Story gewünscht hätte.

Bewertung vom 10.10.2013
In die Abgründe / Zwölf Wasser Bd.2
Greiff, E. L.

In die Abgründe / Zwölf Wasser Bd.2


ausgezeichnet

Teil 2 der High Fantasy Trilogie – Spannend, temporeich und äußerst fantasievoll
Zum Inhalt:
„Zwölf Wasser – In die Abgründe“ ist der zweite Teil der High-Fantasy-Trilogie und knüpft direkt an die Handlung des ersten Teils („Zwölf Wasser – Zu den Anfängen“) an. Die drei Reisegruppen, angeführt jeweils von einer hohen Frau („Unda“) und einem welsischen Krieger sind quer über den Kontinent unterwegs, um das Versiegen von zwölf Quellen zu verhindern, die die Grundwerte wie etwa Liebe, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Mut in die Welt bringen. Durch das Versiegen der ersten Quellen ist diese Welt allerdings bereits ins Ungleichgewicht geraten. Bürgerkriege toben, Erdbeben verursachen riesige Abgründe und die Dämonen lehnen sich auf…
Meine Meinung:
Der Wiedereinstieg in die Geschichte fiel mir aufgrund der passgenau eingestreuten „Rückblenden“ sowie durch die Hilfe des am Ende des Buches befindlichen Personenregisters und der Weltkarte leicht. Teil zwei baut den Spannungsbogen bereits zu Beginn rapide auf und erhält ihn über das ganze Buch hinweg aufrecht. Die Geschichte entwickelt sich dabei durch die vielfältigen Schauplätze (stetiger Wechsel zwischen den drei Reisegruppen) sehr temporeich, nicht zuletzt aufgrund vieler überraschender Wendungen.
Wie bereits in Teil eins hat Frau Greiff eine eigenständige, glaubwürdige und im wahrsten Sinn des Wortes phantastische High-Fantasy-Welt geschaffen. Das „traditionelle“ Fantasy -Repartoire aus Orks, Zwergen, Elfen & Co. sucht man in „Zwölf Wasser“ vergeblich. Greiffs Hauptcharaktere sind dabei sehr individuell und kantig mit eigenen seelischen Abgründen, was sie dadurch auch authentischer erscheinen lässt. Insgesamt ergibt sich daraus eine in sich logische, geschlossene und rasante Story, die mich über die ganzen 450 Seiten gefesselt hat und mitfiebern ließ.
Mein Fazit:
Alles in allem war Teil zwei für mich wieder ein absolutes High-Fantasy-Highlight, das mir aufgrund des hohen Tempos, der vielfältigen Schauplätze und der zahlreichen dramatischen Wendungen sogar noch besser gefallen hat als Teil eins. Diesen muss man zuvor nicht zwingend gelesen haben, ich würde es aber jedem empfehlen! Für weitere Info´s empfiehlt sich auch ein Blick auf die Homepage (www.12wasser.de).

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.08.2013
Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1
Sander, Karen

Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1


ausgezeichnet

Ein rasanter, überraschender und überzeugender Thriller!

Zum Inhalt:
Eine bestialisch verstümmelte Frauenleiche wird aufgefunden. Hauptkommissar Georg Stadtler fallen als einzigem Parallelen zu einem ein paar Monate zurück liegenden Mord auf, doch er kann niemanden von seiner Theorie eines Serienmörders überzeugen. Kurzerhand konsultiert die junge und attraktive, auf Serienmörder spezialisierte Psychologin Liz Montario ganz informell und außerhalb des Protokolls. Gemeinsam nehmen sie sich des Falls an.

Meine Meinung:
Es waren 399 rasante, wirklich spannende und immer wieder überraschende Seiten. Die Story, in die ich problemlos und schnell eintauchen konnte, hat mich von Anfang an gefesselt und bis zum großen Showdown auf den letzten 20 Seiten nicht mehr losgelassen. Trotz einiger überraschender Wendungen war Plot immer nachvollziehbar (und wenn es erst im Nachhinein war). Ich habe mitgefiebert, mitgezittert und mitgeraten. Manchmal war ich auf der richtigen Spur, manchmal auch ein wenig auf dem berühmten Holzweg. Aber genau so muss ein guter Thriller sein.
Dazu noch zwei kantige Hauptcharaktere: Auf der einen Seite Hauptkommissar Georg Stadtler, Ende 40, Junggeselle, der Frauenwelt alles andere als abgeneigt. Er scheint ein Mann mit Prinzipien zu sein, der jedoch nicht davor zurückschreckt, unkonventionelle Wege zu gehen und dabei seine eigene Karriere aufs Spiel zu setzen. Auf der anderen Seite die junge und attraktive Psychologin Liz Montario, die sich auf Serienkiller spezialisiert hat und sich einen entsprechenden Ruf aufgebaut hat. Zusammen ergeben sie eine explosive und kompetente Mischung, die Karen Sander da zusammengebraut hat.

Mein Fazit:
„Schwesterlein, komm stirb mit mir“ gehört für mich zweifelsfrei zu den besten Thrillern des Jahres und ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Stadtler & Montario! Übrigens ist „Karen Sander“ ein Pseudonym. Die Autorin hat bereits unter dem Namen Sabine Klewe viele weitere Krimis und Thriller veröffentlicht.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2013
Hilfe, die Googles kommen!
Mann, Tobias

Hilfe, die Googles kommen!


sehr gut

MEIN LESEEINDRUCK:
Ein gutes, altes, papiergebundenes Buch über Google & Co…. Irgendwie ein Stilbruch an sich, oder? In „Hilfe, die Googles kommen!“ geht es um die Digitalisierung der Welt und den Siegeszug von PC, Smartphone und des World Wide Webs. Aber nicht (pseudo)wissenschaftlich aufbereitet, sondern mit Humor, Satire und viel persönlicher Erfahrung des Autors angereichert.
Ausgehend von der etwas abwegig erscheinenden Frage, ob denn Ernest Hemmingway noch leben könnte, taucht Tobias Mann in die digitale Welt von heute ein und droht dabei gleich, sich in ihr zu verlieren. Doch schnell findet Man(n) dabei den Weg zurück zum Beginn der schleichenden Digitalisierung des eigenen Lebens. Angefangen bei Atari-Spielekonsolen, über den berühmten C64 und Klassiker wie „Maniac Mansion“ (auch von mir heiß geliebt!) bis hin zu den aktuellen Obst-Produkten aus Cupertino.
„Hilfe, die Googles kommen!“ ist aber nicht nur ein Portrait der heutigen 30er-Generation, die mit der Digitalen Welt groß geworden ist. Trotz allen Humors, bei dem sich der Autor auch durchaus selbst gerne auf die Schippe nimmt (z.B. in der Duckface-Galerie) kommen zwischendurch auch immer mal wieder kritische Töne durch. Beispielsweise wenn es um die aktuelle Netzpolitik geht („Datenschutz-GAU“ durch das Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens), um Irrungen wie die „Sarrazinistik“ oder einfach die Reiz- und Email-Überflutung durch das Internet ganz allgemein.

MEIN FAZIT:
Prima fand ich, dass ich mich in einigen Aussagen selbst wiedergefunden und ertappt habe, und auch der Humor und die Satire ließen mich an vielen Stellen schmunzeln und lachen. Andere Teile, wie die Illustrationen oder die teilweise etwas überbordenden, manchmal sinnleeren Fußnoten, haben mir eher weniger gefallen. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne für ein Buch, das mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 03.05.2013
Opfer
Unsworth, Cathi

Opfer


sehr gut

Inhalt:
Nachdem Detective Sergeant Sean Ward im Dienst nur knapp dem Tod entronnen ist, blieb für ihn nur noch die berufliche Perspektive des Privatdetektivs. So ist er nun im Auftrag der Anwältin Janice Mathers unterwegs, um alte Fälle aufzurollen und so vermeintlich grassierende Justizirrtümer mit Hilfe moderner DNA-Analysen aufzudecken. So auch im Fall von „Killer-Corrine“ Woodrow, die 1984 für eine schreckliche Tat in dem kleinen britischen Küstenstädtchen Ernemouth verantwortlich gemacht wurde. Gestützt auf eine neue DNA-Spur eines Unbekannten nimmt Ward die Ermittlungen in Ernemouth wieder auf…

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Durch stilistisch bewusst eingesetzte plakative Phrasen wie „Die Böse Hexe des Ostens“ oder „Hohepriesterin eines Satanskults“ ist sofortige, leicht gruselig anmutende Spannung aufgebaut.
Durch die beiden parallel erzählten Handlungsstränge mit dem stetigen Zeitwechsel zwischen 1983 und 2003 ist es zunächst jedoch nicht ganz einfach, der Handlung stringent zu folgen. Auch die Vielzahl an Namen musste ich erstmal innerlich sortieren und in Bezug zueinander setzten. Nach dem vielversprechenden Auftakt dauerte es lange bei mir, bis sich der Spannungsbogen wieder aufgebaut hat. Erst nach der Hälfte der 384 Seiten umfassenden Story setzt sich die Geschichte wie ein Mosaik immer weiter zusammen, die Spannung nimmt langsam, aber unaufhörlich zu. Zum Ende hin gipfelt das Buch durch seine parallele Erzählweise in gleich zwei sehr spannende Finale mit mehreren überraschenden Enthüllungen.
Besonders gut gefallen hat mir hierbei das Krimi-untypische stilistische Mittel, dass der Leser erst ganz am Schluss erfährt, was eigentlich 1984 passiert ist.

FAZIT:
Die verwobene Story wird langsam, aber sorgfältig aufgebaut, was zumindest bei mir auf den ersten ca. 100 Seiten keine große Spannung aufkommen ließ, zum Ende hin dafür aber gleich für zwei Finale mit mehreren Überraschungen gesorgt hat. Wenn man bereit ist, dem langsamen Spannungsaufbau aufmerksam und geduldig zu folgen, ist „Opfer“ eine absolute Leseempfehlung. Für ungeduldige Leser empfiehlt es sich eher nicht.