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Tuppi
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Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2009
Charlie, Eric und das ABC des Herzens
MacCracken, Mary und Ursula Gail

Charlie, Eric und das ABC des Herzens


ausgezeichnet

Mary MacCracken übernimmt in ihrer Praxis Kinder, die unter Lernbehinderung leiden. Sie hatte dieses Problem früher selber, kann sich deshalb gut in ihre Schüler hineinversetzen. Man erfährt Probleme, die es seitens der Schule, seitens der Ärzte oder auch seitens der Eltern gibt. Im Falle des hyperaktiven Joey wollte der Erziehungsbeirat der Schule ihn in eine Sonderschule schicken. Aber Mary fand heraus, daß er ein überaus intelligenter 7-jähriger Junge war, aber er brachte sowohl Zahlen und Buchstaben als auch seine Gedanken in Unordnung. Geduldig und Schritt für Schritt brachte sie ihm lesen, schreiben und rechnen bei. Der 7-jährige Eric spricht nicht  und wenn, dann kürzt er die Wörter immer ab. Leider wurde die Therapie abgebrochen, da seine Mutter wegen Kindesmisshandlung durch den Vater abhaut. Der 12-jährige Ben war mürrisch und niedergeschlagen und obwohl er viel wußte, stotterte er. Er hatte eine starke Rechts-Links-Konfusion. Bei ihm war die Therapie erfolgreich, ebenso bei seinem Vater, der nicht schreiben und lesen konnte. Die 11-jährige Alice hatte eine deutlich gemischte laterale Dominanz und Schulangst. Und der 8-jährige Charlie brachte die Wörter durcheinander und verdrehte sie.

In der heutigen Zeit werden Kinder, die Schwierigkeiten damit haben sich zu konzentrieren oder sich anzupassen, sehr schnell auf eine Schiene geschoben: schwieriges Kind. Man hört heutzutage sehr oft Begriffe wie ADS, hyperaktiv, Dyslexie,... Aber nicht immer heißt es, daß diese Kinder auch lernbehindert sind. Manchmal schiebt man ein Kind dahin, um sich nicht weiter darum kümmern zu müssen, so nach dem Motto da kann man sowiso nichts machen.
Dieser autistische Erfahrungsbericht zeigt 5 Kinder, die wirklich lernbehindert sind und wie wichtig es ist, diesen Kindern zu helfen. Es ist wichtig, daß alle Beteiligten (Lehrer, Eltern und Ärzte) zusammenarbeiten und diesen Kindern eine Integration in die normale Welt zu ermöglichen. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt...

Bewertung vom 25.03.2009
Der Kreuzworträtsel-Mörder
Meyer, Kai

Der Kreuzworträtsel-Mörder


ausgezeichnet

Eine wahre Geschichte, die sich am 15. Januar 1981 in Halle ereignet und die ganze DDR in Aufregung versetzt hat. Der Autor recherchierte in Presse- und Stadtarchiven und interviewte zahlreiche Beteiligte, um den Ablauf der Geschehnisse wahrheitsgemäß zu rekonstruieren.

Westlich von Halle liegt die Chemiearbeiterstadt Neustadt, nur durch die Saale getrennt. Neustadt hatte 1981 knapp hunderttausend Einwohner und viele von ihnen waren Alkoholiker. Im Januar tobte ein Schneesturm über die Zwillingsstädte und kaum jemand traute sich hinaus. Am 15. Januar tauchte um kurz nach 17 Uhr ein seltsames Paar im Polizeirevier auf. Mein Kind ist weg sagte der Mann ohne eine Begrüßung. Siegmund Schaft, der Leiter der Mordkommission, bekam die Vermisstenanzeige des 7-jährigen Sven gleich telefonisch und fuhr sofort durch die verschneiten Straßen nach Neustadt.
Sven Behrendt war um 15:30 Uhr beim Treff mit seiner Schwester verabredet, um sich einen Film anzuschauen. Er war nicht da und wurde nicht mehr gesehen.
Die Suche verlief in den unterirdischen Kollektoren (sämtliche Rohre und Kabel der städt. Energieversorgung verlaufen dort). Auch wurde das Umfeld und die Familie Behrendt durchleuchtet und die Bevölkerung um Hinweise gebeten. Alles vergebens.
Am 28. Januar machte der Streckenläufer Udo seine Runde und fand in der Nähe des Kilometerstein 107 einen Koffer. Als er ihn öffnete fand er alte Zeitschriften und die nackte zusammengekrümmte Leiche von Sven.
Die Ermittlungen stockten, das Ergebnis des Schriftgutachters ergab, daß die Rätselzeitschriften von einer Frau Mitte fünfzig ausgefüllt wurden. Das Täterprofil der Psychologen ergab eindeutig, daß es sich um einen Mann handelt, der deutlich jünger als 50 war. Die Schriftproben der Einwohner brachten erst am 17. November neue Ergebnisse...
Am 16. Juni 1982 begann der Prozeß.

Das Buch ist wahnsinnig interessant zu lesen. Man bekommt einen guten Einblick in die Szene und die einzelnen Charaktere. Es ist spannend, die Arbeit der Polizei zu verfolgen und auch das Regime der damaligen DDR wird relativ dargestellt. Man bekommt einen kleinen Einblick in das Leben der Arbeiter, die Familiensituation des Täters wird gut dargestellt und die schwierige Arbeit der Polizei wird ausführlich beschrieben, ohne dabei langweilig zu erscheinen. Die Gerichtsverhandlung wird gut dargestellt und man bekommt einen Einblick in das Prozeßrecht der damaligen DDR. Man erfährt, welche Probleme es zwischen Staatsanwalt, Gericht, Partei und Verteidiger gab. Und was die Parteiführung mit Menschen macht, die nicht 100%-ig ihrer Meinung ist. Am 19. November 1991 (nach der Wende) wurde der Fall noch einmal aufgerollt und nach westlichem Recht verhandelt.

Bewertung vom 25.03.2009
Die letzten Kinder von Schewenborn
Pausewang, Gudrun

Die letzten Kinder von Schewenborn


ausgezeichnet

Roland und seine Familie (Eltern und 2 Schwestern) brechen in die Ferien auf. Sie wollen von Frankfurt nach Schewenborn zu den Großeltern. Auf dem Weg, zwischen Lanthen und Wietig, blitzt es plötzlich grell auf. Nach dem blendenden Licht kommt ein Sturm und hinterher wird es dunkel  eine Atombombenexplosion. Der 12-jährige Roland erlebt das Drama, seine Großeltern waren an diesem Tag unterwegs in Fulda, das durch die Explosion nicht mehr steht. Die Familie richtet sich in dem verwüsteten Haus der Großeltern einigermaßen häuslich ein und erlebt das Elend. Sämtliche größeren Städte in Deutschland sollen zerstört sein. Roland hilft im Hopsital in Schewenborn mit und sieht unzählige Menschen sterben  auch seine beiden Schwetern. Seine Mutter ist schwanger und sie haben nicht genügend Nahrungsmittel, um lange Zeit durchzuhalten...

Diese Buch geht unter die Haut! Wer sehr sensibel ist, sollte dieses Buch eher nicht lesen. Wenn ich mir vorstelle, daß viele Kinder dieses Buch in der Schule lesen müssen, bekomme ich Gänsehaut. Es ist sehr gut geschrieben, aber Kinder zwischen der 5. und 8. Klasse können nicht unbedingt gut damit umgehen. Selbst ich hatte manchmal Probleme, wenn ich dieses Elend vor Augen hatte. Die Folgen einer Atomexplosion kann sich niemand wirklich vorstellen, aber dieses Buch beschreibt die mögliche Situation sehr gut. Da aber viele Kinder darin vorkommen, ist es sehr schwere Kost. Ein gut geschriebenes Buch, das aber sehr viel Kraft kostet...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2009
Happy Aua / Happy-Aua Bd.1
Sick, Bastian

Happy Aua / Happy-Aua Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe sehr gelacht über die falschen und zweideutigen Aussagen, die auf div. Werbeschriftzügen zu sehen sind. Es ist unglaublich, wie viele falsche Schilder es gibt und wie unterschiedlich eine falsche Schreibweise sein kann. Den Preis für dieses Büchlein finde ich zwar etwas übertrieben, aber die Komik, die dahinter steckt ist schon genial. Auf die Idee muß man erst mal kommen...

Dieses Buch unterscheidet sich gegenüber den bisherigen Büchern von Bastian Sick darin, daß hier keine Erklärungen gegeben werden. Aber die Bilder sprechen für sich...

Bewertung vom 25.03.2009
De Karlsruher uff d'Labb guggt
Siemers, Bernd

De Karlsruher uff d'Labb guggt


ausgezeichnet

Dieses Büchlein beinhaltet den Karlsuher Dialekt. In alphabetischer Reihenfolge werden die briganten-deutschen Wörter, sowie Redewendungen übersetzt. Außerdem gibt es typische Karlsruher Sätze, wie Zwaai waaiche Aaier in aainere Raaih (zwei weiche Eier in einer Reihe). Wobei der badische Dialekt es eigentlich mit o statt mit a spricht (eigentlich heißt es: zwooi wooiche Ooier in ooinere Rooih), das ist auch ein beliebter Spruch um Nicht-Badener aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Es war äußerst amüsant zu lesen, auch weil manches bereits vergessen oder auch noch gar nicht bekannt war. Ich denke, für Leute die in der Nähe von Karlsruhe wohnen wahnsinnig interessant und für alle Neigschmeggde (Zugezogenen) eine kleine Hilfe. Für jemanden, der mit Karlsruhe nichts am Hut hat, ist es wohl eher verwirrend...

Bewertung vom 25.03.2009
Der Club der toten Dichter
Kleinbaum, N.H.

Der Club der toten Dichter


ausgezeichnet

1958: Rektor Gale Nolan hält die Aufnahmefeier der Welton-Akademie, das Jungeninternat besteht seit 100 Jahren und ist sehr konservativ. Die 4 Säulen Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung werden immer noch groß geschrieben. Todd Anderson ist neu an der Akademie. Er ist sehr ruhig und steht wie seine Komillitonen im Schatten ihrer Väter. Der neue Englischlehrer John Keating bringt frischen Wind in den Schulalltag. Er war früher selbst an dieser Akademie und Mitglied des Club der toten Dichter, einer geheimen Vereinigung um Gedichte. Mit seinem Motto Carpe diem wird der geheime Bund wieder aufgelebt. Die Schüler blühen auf...

Das Buch ist gut geschrieben. Es handelt von einem eingestaubten Jungeninternat mit altmodischen Prinzipien. Für Rektor Nolan ist Tradition und Disziplin das Wichtigste  etwas anderes lässt er nicht zählen. Sobald irgendetwas nicht in das Schema passt, greift er mit unmenschlicher Härte ein. Der neue Lehrer Keating bringt die Jungs dazu, ihre Meinungen, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen. Dadurch kommt es natürlich zu Konflikten. Das Buch ist aus Sicht einer 7-köpfigen Clique geschrieben, die nicht nur familiäre Probleme sondern jeder Einzelne auch persönliche Identitätsprobleme haben. In den Sitzungen des Clubs kann jeder das sein, was er mag und was ihm liegt. Aber das passt nicht zu Nolans Grundsätzen... Das Buch lädt ein zum Nachdenken.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2009
Die Tür mit den sieben Schlössern
Wallace, Edgar

Die Tür mit den sieben Schlössern


ausgezeichnet

Dick Martin war Unterinspector beim Scotland Yard. Er wollte am nächsten Tag aus dem Dienst austreten. Eigentlich sollte er Lew Pheenes wegen eines Banküberfalls verhaften, aber dieser hatte ein Alibi. Also begab er sich in die Bibliothek, denn dort war ein Buch gestohlen worden. Als er das Buch von Doktor Staletti zurückholte, traf er dort einen alten Bekannten: Tommy Cawler, einen Autodieb. Nachdem er das Buch zurückgeholt hatte, ging er nach Hause. Dort wartete Lew auf ihn. Er war überaus ängstlich und erzählte Dick von seinem Auftrag. Er sollte eine Totengruft öffnen. Mehr wollte er Dick nicht erzählen, da er unheimliche Angst hatte. Aber er wollte es aufschreiben. Dick bot ihm an, die Nacht bei ihm zu bleiben, was Lew gerne annahm. Aber Dick mußte nochmal los zu einem Termin bei Rechtsanwalt Havelock, der einen zuverlässigen Detektiv suchte. Als er wieder nach Hause kam, war Lew verschwunden  am nächsten Tag fand er ihn tot in seinem Schrank...

Die Story ist sehr interessant geschrieben. Ich wurde schnell neugierig, weil ich die Zusammenhänge erfahren wollte. Die einzelnen Personen wurden gut beschrieben, sodaß ich sie schnell einordnen konnte. Das Buch ist fesselnd und unheimlich, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Spannung war fast greifbar. Es wurde schnell klar, daß es irgendeinen Zusammenhang zwischen Lew Pheenes, Doktor Staletti und dem seltsamen Lord Selford gab. Aber die Aufklärung dauerte, wurde mit Spannung begleitet und war überraschend.

Bewertung vom 25.03.2009
Die Patin
Gier, Kerstin

Die Patin


ausgezeichnet

Constanze hat zusammen mit 2 Freundinnen die Mütter-Mafia gegründet, eine Konkurrenz zur bestehenden Mütter-Society. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und wahnsinnig verliebt in Anton, ihren Anwalt, der ihre Scheidung regelt. Doch Antons Tochter Emily ist ein Biest, das versucht eine Beziehung zwischen den beiden mit allen Mitteln zu verhindern...

Der zweite Teil beginnt genau so, wie der erste aufgehört hat: einfach, locker und amüsant. Die Rückblenden über das, was bisher passiert war sind einfach und hilfreich, wenn man den ersten Band nicht kennt. Aber es ist nicht störend, wenn man den ersten Teil gelesen hat, denn die Rückblicke sind jeweils kurz und rufen die Geschehnisse ins Gedächtnis zurück. Auch in diesem Band lässt Constanze kaum ein Fettnäpfchen aus. Und der Unterschied und die Rivalität zwischen der Mütter-Mafia und der Mütter-Society ist köstlich, aber in diesem Band nicht ganz so ausgeprägt. Die Welt ist doch sehr klein und irgendwie sind alle eine große Familie, die irgendwie miteinander verstrickt sind. Der Ex der einen ist der Aktuelle der anderen und Constanze hilft der Neuen ihres Alten über die Probleme der Schwangerschaft hinweg. Mein Fazit: ein tolles Buch, bei dem ich herzhaft lachen konnte!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2009
Johnny der Engel
Steel, Danielle

Johnny der Engel


ausgezeichnet

Johnny und Becky sind seit Jahren ein Paar und besuchen zusammen den Abschlußball der Highschool. Beide haben eine vom Schicksal gezeichnete Famile. Becky, die älteste von 5 Kindern hatte vor 2 Jahren ihren Vater verloren und die Familie kam finanziell nur schwer über die Runden. Johnny hatte 2 Geschwister: Charlotte, die sich nichts mehr wünschte, als ein Junge zu sein und Bobby, der nach einem Unfall stumm blieb. Sein Vater, der diesen Unfall verursachte, wurde zum Alkoholiker. Alice hielt die Familie zusammen und war unsagbar stolz auf ihren Sohn.
Nach dem Abschlußball wurde Johnnys Wagen durch ein rasendes Cabrio in einen Unfall verwickelt, den er nicht überlebte. Für die Familien brach eine Welt zusammen und Pam half Alice wo sie nur konnte. Nach 4 Monaten brach Alice blutspuckend zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Im Krankenhaus erschien ihr Johnny und gab ihr wieder neue Kraft. Seine Besuche gaben ihr Hoffnung und halfen ihr, sich um die anderen Familienmitglieder zu kümmern...

Ein wunderbar ergreifendes Buch, das zu Herzen geht und bei dem ich viele Taschentücher gebraucht habe. Der Schreibstil ist (wie immer) sehr flüssig und die Geschichte möchte man nicht aus der Hand legen. Ein sehr ernstes Thema, das sehr gut umgesetzt wurde. Die Geschichte ist traurig-schön und die Aufgaben, die Johnny erledigt, gehen zu Herzen.