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Eine fesselnde Spurensuche legt ökologische Entwicklungslinien in Marx' Schreiben frei, die oft übersehen wurden: ein neuer Zugang zu einem Werk von überraschender Aktualität.Ökologische Sensibilität bestimmt Karl Marx' Werk von Anfang an. Sie ist nicht erst das Ergebnis eines späten Wandels, sondern imprägniert sein Denken von den frühen Schriften über das »Kapital« bis in seine letzten Jahre. Marx nimmt das Naturdenken der Romantik auf und stellt es vom spekulativen Kopf auf die empirischen Füße. Dabei spielen Ludwig Tieck und Goethe eine nicht geringere Rolle als Charles Darwin oder Adam…mehr

Produktbeschreibung
Eine fesselnde Spurensuche legt ökologische Entwicklungslinien in Marx' Schreiben frei, die oft übersehen wurden: ein neuer Zugang zu einem Werk von überraschender Aktualität.Ökologische Sensibilität bestimmt Karl Marx' Werk von Anfang an. Sie ist nicht erst das Ergebnis eines späten Wandels, sondern imprägniert sein Denken von den frühen Schriften über das »Kapital« bis in seine letzten Jahre. Marx nimmt das Naturdenken der Romantik auf und stellt es vom spekulativen Kopf auf die empirischen Füße. Dabei spielen Ludwig Tieck und Goethe eine nicht geringere Rolle als Charles Darwin oder Adam Smith. Poetische Texte und Schreibweisen durchdringen gesellschafts- und naturwissenschaftliche Diskurse.In einer Verbindung von Ideengeschichte und intensiven Textlektüren legt Detering die überraschende Aktualität von Marx' Schreiben in unserer Zeit frei, einer Zeit, in der die Deformationen des Marxismus abgewirtschaftet haben und der sie überlebende Kapitalismus einen globalen Ökozid heraufbeschwört.
Autorenporträt
Heinrich Detering, geb. 1959, lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. 2003 erhielt er den Julius-Campe-, 2012 den H.-C.-Andersen-Preis. 2014 war er Aston Poet in Residence in Birmingham, 2012 Liliencron-Dozent für Lyrik in Kiel, 2008 Ehrengast der Villa Massimo, 2004 Poetikdozent in Mainz, 2003 Paul Celan Fellow in St. Louis. Veröffentlichungen u. a.: An der Nachtwand (2023); Holzfrevel und Heilsverlust. Die ökologische Dichtung der Annette von Droste-Hülshoff (2020); Menschen im Weltgarten. Die Entdeckung der Ökologie von Haller bis Humboldt (2020); Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte (2010).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Aus der traditionellen Lesart, erklärt Rezensent Thomas Groß, aus den gemeinen Vorurteilen über Marx und seine Schriften, aus den rein rationalen ökonomischen Analysen will Heinrich Detering verschüttete "utopische Gehalte" bergen. Und es gelingt ihm, lobt der Rezensent. Mit beeindruckender philologischer Präzision untersucht der Literaturwissenschaftler das Marxsche Gesamtwerk und führt uns dabei einen Marx vor Augen, wie ihn wohl die wenigsten sich je vorstellen konnten: schwärmerisch, romantisch, ökologisch sensibel, ein Autor, der eben nicht nur in der Tradition von Naturwissenschaftlern und Ökonomen steht, sondern auch stark geprägt ist von Goethe, Heine, oder der Romantikerin Bettina von Arnim, ein Marx, der das Verhältnis von Mensch und Natur naturmythologisch denkend als ein "leibliches Liebesverhältnis" fasst. Besonders überrascht zeigt sich Groß allerdings von der Tatsache, dass es gerade "Das Kapital" ist, das gefürchtete Marxsche Mammutwerk, aus dem der Autor eine verborgene Erzählung vom verlorenen Paradies herausarbeitet sowie die Vision eines künftigen "kommunistischen Weltgartens". Schade nur, dass uns Detering nicht noch mehr darüber erzählt, weshalb Marx und jene, die mit ihm und weiter dachten, diese Vision nicht realisieren konnten, so der angetane Rezensent. Er wäre Deterings Gedanken gerne noch länger gefolgt.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Deterings textnahe, auf unterschätzte Motive und Metaphern bedachte Lektüren wollen Marx nicht vom Industrialismus-Vorwurf reinwaschen (...) sie öffnen den Blick für andere Töne und Noten« (Christoph Bartmann, Philosophie Magazin, 04/2025) »Mit einer philologischen Akkuratesse, die an höhere Tranchierkünste denken lässt, löst Detering diejenigen Teile aus dem marx'schen Textkorpus, in denen er das Mensch-Natur-Verhältnis als Beziehungsgeschehen fasst (...)« (Thomas Groß, DLF Kultur, 08.05.2025) »Wer sich für Marx interessiert und sich nicht mit ein paar Plattitüden zufriedengeben will, sollte das Buch lesen und seinen Anregungen folgen. Er wird einer Frische des Denkens begegnen, wie man sie in der Literatur zu Marx nur selten antrifft.« (Herfried Münkler, FAZ, 02.05.2025)