In den Jahren von 1928 bis 1934 setzten in Deutschland und Großbritannien die bedrückenden Bedingungen von Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit den Rahmen für die Entscheidungen und Entwicklungen in der Sozialpolitik.In der vorliegenden Untersuchung behandelt der Autor in einer systematisch vergleichenden Perspektive die Politik der Arbeitslosenunterstützung in Deutschland und Großbritannien während der Weltwirtschaftskrise. Dabei arbeitet er nicht nur die jeweiligen nationalen Entwicklungen konturenscharf heraus, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Sozialstaats. Die sozialen Sicherungssysteme für die Arbeitslosen, ihre äußere Form und innere Legitimation wurden in der Massenarbeitslosigkeit besonders stark erschüttert. Die Arbeitslosenversicherungspolitik erweiterte sich in beiden Ländern zu einer Arbeitslosenunterstützungspolitik, deren Objekte unmittelbar und mittelbar Versicherung, Arbeitslosenhilfe und die kommunale Fürsorge waren.Christian Berringer fragt nach den Entwicklungsschritten und den Entscheidungsprozessen in diesem zentralen Politikfeld. Er verdeutlicht die trotz unterschiedlicher Voraussetzungen, Abläufe und Ergebnisse vergleichbaren Tendenzen von Sozialpolitik in der Krise: Zentralisierung der politischen Entscheidungsprozesse; Vorrang der Finanzpolitik vor der Sozialpolitik auch auf konzeptioneller Ebene; Erweiterung der strukturellen und finanziellen Krise der Sicherungssysteme zur Legitimationskrise sozialer Politik.
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»Christian Berringer legt mit seiner Dissertation eine rundherum überzeugende Arbeit vor, die ein komplexes Thema in sinnvoller Gliederung und souveräner Sachdarstellung differenziert beleuchtet. Das Problem, die Fülle der thematisierten Einzelaspekte nicht nur für ein politisches System, sondern für zwei Nationen sinnvoll zu organisieren und übersichtlich zu präsentieren, wird durch den steten Wechsel zwischen national separater und zusammenfassend vergleichender Darstellung vorbildlich gelöst. [...] Insofern haben wir hier das seltene Beispiel einer historiographischen Dissertation vor uns, die auch für eine aktuelle politische Diskussion wichtig sein könnte.« Karl C. Führer, in: IWK, 4/2000







