Taipeh: Yang Ning ist Tatortreinigerin und hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders ist sie allerdings mit dem partiellen Verlust dieser Gabe gestraft und kann sie nur noch an Orten des Todes und der Verwesung wieder zum Leben erwecken. Als sie zur Wohnung einer verschwundenen Person gerufen wird, wo sie aufräumen soll, merkt sie allerdings zu spät und nachdem die Räume von ihr schon gesäubert worden sind, dass sie in eine Falle gelockt wurde. Diese Wohnung ist ein Tatort, hier ist ein Mord geschehen. Prompt wird sie von der Polizei als Hauptverdächtige betrachtet.
Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat - der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas -, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...
Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat - der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas -, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nichts für schwache Nerven ist dieser Krimi der Taiwanesin Katniss Hsiao, meint eine von der Lektüre ziemlich gefesselte Rezensentin Maria Wiesner. Vor allem sollte man sich, lernen wir, auf allerlei olfaktorische Unannehmlichkeiten gefasst machen, schließlich stellt die Autorin den Geruchssinn ihrer Heldin Yang Ning ins Zentrum. Die arbeitet, heißt es weiter, als Tatortreinigerin und ihre seit einem Trauma kaum mehr funktionierenden Sinne laufen zu Hochform auf, wenn sie einen Ort besucht, an dem ein Mord stattgefunden hat. Eines Tages wird sie jedoch selbst zur Mordverdächtigen und muss ihre Unschuld beweisen, erzählt uns Wiesner, die einige der heftigeren Passagen dieses mit schockierenden Eindrücken nicht geizenden Buches zitiert. Präzise und rasant sei diese Prosa, außerdem baut Hsiao Verweise auf Patrick Süskinds Geruch-Krimi-Klassiker "Das Parfüm" in die Handlung ein. Die eindringliche Figurenzeichnung hilft dabei, die Härte, die dieses Buch hat, zu ertragen, meint die Rezensentin. Insgesamt eine lohnende Lektüre, ein Buch, das in Abgründe blickt, so das Fazit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Autorin gelingt es nicht nur die Gerüche so zu beschreiben, dass man sich beim Lesen manchmal die Nase zuhalten möchte. Mit kühler Präzision nimmt sie auch die ekligen Details in den Blick, die Tod und Verwesung mit sich bringen ... Die actiongetriebene Schnelligkeit hat sie aus dem Metier [der Drehbuchautorin] übernommen, blickt aber tiefer in die menschlichen Abgründe, als es die meisten Filme wagen würden.« Maria Wiesner Frankfurter Allgemeine Zeitung 20250203