Ein verschollen geglaubtes Werk wiederentdeckt - der Roman einer vergangenen Epoche von alarmierender AktualitätVivan liebt das Nachtleben, die Kunst und ihre Freiheit. Die Nächte verbringt sie in den queeren Künstlerkreisen in Berlin, während draußen die Weltwirtschaftskrise tobt. Sie verliebt sich unglücklich in einen wesentlich älteren Dichter, die Affäre endet und Vivan versucht, sich das Leben zu nehmen. Sie überlebt knapp und trifft die Entscheidung für ein emanzipiertes Leben. Doch dann geht sie ein Verhältnis mit Michael ein. Ein Künstler, der wie sie auf der Suche nach seinem Platz in der Welt ist. Als Vivan schwanger wird, muss sie neue Pläne für ihr Leben fassen - zeitgleich übernehmen die Nationalsozialisten die Macht.Mopsa Sternheim erzählt, was es für eine Frau der 1920er und 1930er Jahre bedeutet, wenn sich in einer traumatisierten und desillusionierten Gesellschaft ein männlicher Gewaltkult erneut Bahn bricht.In expressionistischer, reduzierter Sprache schildert die Autorin anhand der Biographien von Vivan und Michael die verheerenden machtpolitischen und gesellschaftlichen Dynamiken am Anfang des 20. Jahrhunderts. Sternheims analytischer Blick steht dabei dem Scharfsinn Gabriele Tergits in nichts nach.»Im Zeichen der Spinne« ist der einzige Roman von Mopsa Sternheim. Er galt lange als verloren, bis er in einem Koffer in der Landesbibliothek Oldenburg entdeckt wurde. Er erscheint nun erstmals ediert, kommentiert und mit einem Nachwort versehen, das von der abenteuerlichen Überlieferungsgeschichte und der außergewöhnlichen Biographie der Autorin erzählt.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Nach 70 Jahren ist der einzige, unvollendet gebliebene Roman von Mopsa Sternheim wieder aufgetaucht, den es wohl ohne Gottfried Benn gar nicht gegeben hätte, so Rezensentin Angela Gutzeit: Er hatte eine Beziehung mit der jungen Frau, ging in ihrem Dichter-Elternhaus ein und aus und prägte ihren expressionistischen Sound ganz erheblich. Der Roman handelt von der Großbürgertochter Vivan, die den Ersten Weltkrieg erlebt und danach in aller Zerrissenheit dieser Zeit einen Weg für sich sucht, auch das Erstarken des Nationalsozialismus spielt eine Rolle, erfahren wir. Für Gutzeit ist der Roman zwar im Ganzen nicht so überzeugend, sie findet ihn als Zeitdokument aber dennoch wichtig, insbesondere die biografisch motivierten Passagen über das KZ beeindrucken sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein interessantes Dokument seiner Zeit.« (Angela Gutzeit, DLF Büchermarkt, 05.12.2025) »Das ist die kleine Büchersensation in diesem Bücherherbst.« (Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten. 04.12.2025) »Ein Werk von außerordentlicher Eindringlichkeit und von hoher Aktualität.« (Christiana Puschak, Junge Welt, 28.11.2025) »Al fresco erzählt Mopsa Sterinheim von K(r)ämpfen sowie privatem Rausch und Schmerz einer Dichterliebe im Kontext der Weimarer Republik. Chapeau! Eine exzellente Edition.« (Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur, 06/2025) »Die größte Entdeckung, die es gerade gibt« (Manuela Reichart, Deutschlandfunk Kultur, 03.11.2025). »Dass das literarische Schaffen jetzt ans Licht kommt, schenkt einer faszinierenden Frau posthum eine Stimme.« (Bettina Piper, Jüdische Allgemeine, 02.10.2025) »eine literarische Sensation« (Oliver Schulz, Nordwest Zeitung, 08.10.2025) »'Im Zeichen der Spinne' (ist) ein bemerkenswertes Stück Erinnerungsliteratur. Und die stets bloß als unglückliche Liebhaberin Benns gehandelte Künstlerin hat den Herausgebern, wie sie selbst es im Nachwort schreiben, eine postume Aufwertung zu verdanken: 'Von jetzt an ist Mopsa Sternheim eine Autorin mit Werk'« (Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung, 11.10.2025) »Eine besonders spannende Entdeckungsgeschichte. (...) Sehr klug und vorbildlich ediert und kommentiert.« (Manuela Reichart, Radio3 am Nachmittag, 16.10.2025)







