16,80 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 2-4 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Kennengelernt haben sie sich im Sommer 1969 im Ausflugslokal Nonnenhof, sie als Aushilfskellnerin nach dem Abitur, er als Geschirr-Abräumer - und blieben dann bis 1982 ein Paar, wenn auch selten zusammenlebend: sie meist in Berlin oder Leipzig, er meist in Meuselwitz.In kleinen, behutsamen Texten beschreibt Margret Franzlik ihr gemeinsames Leben - mit seiner Familie, mit manchmal anstrengenden Freunden, mit der 1980 geborenen Tochter, mit dem Schriftsteller, der sich die Zeit zum Schreiben regelrecht stehlen muss, aber manchmal auch gerne stehlen lässt, über das rastlose Lesen, das Klauen von…mehr

Produktbeschreibung
Kennengelernt haben sie sich im Sommer 1969 im Ausflugslokal Nonnenhof, sie als Aushilfskellnerin nach dem Abitur, er als Geschirr-Abräumer - und blieben dann bis 1982 ein Paar, wenn auch selten zusammenlebend: sie meist in Berlin oder Leipzig, er meist in Meuselwitz.In kleinen, behutsamen Texten beschreibt Margret Franzlik ihr gemeinsames Leben - mit seiner Familie, mit manchmal anstrengenden Freunden, mit der 1980 geborenen Tochter, mit dem Schriftsteller, der sich die Zeit zum Schreiben regelrecht stehlen muss, aber manchmal auch gerne stehlen lässt, über das rastlose Lesen, das Klauen von 'West-Büchern'auf der Messe in Leipzig, das private und berufliche Heizen, Rockmusikabende in Meuselwitz, Erfahrungen mit der Obrigkeit - von der Zensur bis zum Gefängnis und schließlich die Wiederbegegnung nach dem Mauerfall.Kombiniert mit vielen Fotos und Faksimiles, kurzen Zitaten aus Hilbigs Briefen und Postkarten an die Autorin gelingt ihr ein intensives, einfühlsames Buch über die frühe Zeit des damals noch völlig unbekannten Schriftstellers und Dichters.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Wolfgang Hilbig, 1941 in Meuselwitz/Thüringen geboren, arbeitete als Werkzeugmacher und Montage-Arbeiter; 1967 war er offizielles Mitglied im 'Zirkel schreibender Arbeiter' in Leipzig, wurde aber schon 1968 wegen seiner Texte und seine Sympathie für den Prager Frühling ausgeschlossen. 1970 kehrte er nach Meuselwitz zurück und arbeitete dort in der Maschinen-Fabrik als Heizer. Nebenbei schrieb er Gedichte und Prosa. 1978 war er für kurze Zeit wegen 'staatsfeindlicher Handlungen' in Haft, zog danach nach Ost-Berlin, wo er seit 1979 als freier Schriftsteller lebte. 1979 erschien auch sein erstes Buch, der Gedichtband 'Abwesenheit', im S. Fischer Verlag in der Bundesrepublik. 1985 verließ er die DDR. Nach drei Romanen, 'Eine Übertragung', ' Ich' und 'Das Provisorium', gehörte er zu den von Lesern und Kritikern meistgeschätzten deutschen Schriftstellern. 1989 erhielt er den Ingeborg-Bachmann-Preis, 1994 den Bremer Literaturpreis, 1997 den Fontane-Preis, 2002 den Peter-Huchel-Preis und

den Georg-Büchner-Preis. Im Juni 2007 starb er in Berlin und ist dort auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dem Geheimnis Wolfgang Hilbig kommt Rezensent Helmut Böttiger mit diesem Buch nicht auf die Schliche, gern gelesen hat er es aber dennoch. Margret Franzlik schreibt hier allerdings auch keine Biografie, berichtet der Kritiker, vielmehr erinnert sich die einstige Geliebte und Mutter seiner Tochter Constance in kleinen Skizzen und Prosastücken an Schauplätze und Anekdoten, die stets Emotionales und Privates aussparen. Der Rezensent lernt hier den gemeinsamen Freundeskreis der beiden kennen, Schrips und Katze etwa, mit denen man in der "Bärenhöhle" in Hilbis Heimatort Meuselwitz nach Rockkonzerten noch einen Wein trank. Auch an Hilbigs Großeltern, das Schweineschlachten und Erlebnisse beim Buchhändler Fiedler erinnert sich Franzlik, meianst nüchtern, aber doch bisweilen mit "untergründigem Pathos", so Böttiger, der Hilbig nun zumindest mit mehr Konturen sieht.

© Perlentaucher Medien GmbH