Freiheit und Demokratie ist für viele junge Menschen hierzulande selbstverständlich. So selbstverständlich, dass sie gar keine Vorstellung davon haben, was es bedeutet, in einer Diktatur zu leben. Deshalb ist Renate Werwigk-Schneider seit Jahrzehnten als Zeitzeugin tätig. In der DDR verfolgt und verhaftet weiß sie genau, wie sich Diktatur anfühlt. In ihrem Buch berichtet sie eindrücklich über ihr Leben in der DDR, ihre zwei Fluchtversuche und ihre Inhaftierungen. Sie musste lernen, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist. Aus diesem Grund klärt Werwigk-Schneider über die Methoden der Stasi, die Überwachungen und Bespitzelungen und die fehlende Menschlichkeit des Unrechtsregimes der DDR auf. Demokratie ist zerbrechlich, wie es die aktuelle politische Entwicklung - die Erstarkung der Randparteien - zeigt. Mit ihrem Buch kämpft sie gegen verklärende Ostalgie an und für die Stärkung unserer Demokratie - denn ein bisschen Diktatur gibt es nicht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin ist schockiert angesichts der Gewalt, die Renate Werwigk-Schneider in ihrem Erinnerungsbuch über ihre Erfahrungen mit dem DDR-Regime "unprätentiös" schildert. Eindringlich findet Martin die Beschreibungen missglückter Fluchtversuche und der folgenden Repressalien - Haft in Hohenschönhausen und später im Frauengefängnis Hoheneck, über die die Autorin aus Zeitzeugensicht berichtet. Eine doppeldeutsche Geschichte (die Autorin wurde schließlich vom Westen freigekauft), der Martin vor allem viel junge Leser wünscht, die den Wert der Freiheit noch nicht kennen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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