Ein Debütroman über Identität, Migration, Außenseitertum, Weiblichkeit und die Frage nach dem Sein.Ksenia ist Russin, sie ist Deutsche, sie ist Jüdin, sie ist unter Zeugen Jehovas aufgewachsen, sie ist eine junge Frau, Mutter, Schriftstellerin und Wissenschaftlerin - das alles ist sie und gleichzeitig ist sie nichts davon. Bei der Erforschung des eigenen Identitätspluralismus sammelt sie Ebay-Anzeigen, die das Wort »russisch« enthalten, notiert Gespräche von Arbeitskolleg:innen, korrigiert Stellenaushänge, beobachtet russische Mütter in der Stadt und israelische Verwandte auf Facebook, besucht arabische Läden, diskutiert mit einem Logopäden, dolmetscht in einer Psychotherapie für Flüchtlinge, erinnert sich immer wieder an einen traumatischen kindlichen Zustand von Orientierungslosigkeit und Fremdbestimmung, betastet misstrauisch ihren Körper und fragt sich nach einer Definition und dem Wert des eigenen Daseins.Ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigemHumor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Sein oder nicht sein: Eine Frage, die mit ihrem Bezug auf Identität auch die Autorin Slata Roschal umgetrieben haben könnte, meint Rezensent Jan Drees. "153 Formen des Nichtseins" der Ich-Erzählerin würden so vor allem über Identitäten und Identitätsmarker erzählt, die die Figur nicht hat, sie werde entwickelt wie ein analoges Fotonegativ. Die Figur steht zwischen ziemlichen vielen Gruppen und Diskursen, das kann die Leser bisweilen etwas verwirrt zurücklassen, warnt der Rezensent, aber mehr und mehr Informationen würden uns im Lauf der Zeit gegeben. Das Thema Identität ist zwar allgegenwärtig, aber so spannend, so mit dem Anderen im Fokus, habe dies niemand so schön hinbekommen wie die Debütantin Roschal, ist sich Drees sicher.
© Perlentaucher Medien GmbH
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