»Hinter Gittern wurde ich zum Schriftsteller.« Liao Yiwu
Während seiner Haftzeit sammelt Liao Yiwu - ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - die Geschichten von Inhaftierten. Diese stammen sowohl aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft als auch aus verschiedenen Jahrzehnten und Epochen der chinesischen Geschichte. Ähnlich wie Alexander Solschenizyn dokumentiert er so den Horror im »größten Gefängnis der Welt«. Er gibt einen Querschnitt durch die Gesellschaft und versammelt die Geschichten zu einer alternativen Historie Chinas.
»18 Gefangene« erzählt aber nicht nur von 18 Biographien oft politischer Häftlinge, sondern auch von 18 Ausbrüchen. Denn 18 Mal gelingt die Flucht über die Berge oder über das Meer: Freiheitsliebe, Erfindungsgabe und schierer Überlebenswille sind stärker als jede politische Unterdrückung.
Während seiner Haftzeit sammelt Liao Yiwu - ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - die Geschichten von Inhaftierten. Diese stammen sowohl aus den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft als auch aus verschiedenen Jahrzehnten und Epochen der chinesischen Geschichte. Ähnlich wie Alexander Solschenizyn dokumentiert er so den Horror im »größten Gefängnis der Welt«. Er gibt einen Querschnitt durch die Gesellschaft und versammelt die Geschichten zu einer alternativen Historie Chinas.
»18 Gefangene« erzählt aber nicht nur von 18 Biographien oft politischer Häftlinge, sondern auch von 18 Ausbrüchen. Denn 18 Mal gelingt die Flucht über die Berge oder über das Meer: Freiheitsliebe, Erfindungsgabe und schierer Überlebenswille sind stärker als jede politische Unterdrückung.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin liest mit "18 Gefangene" ein "zutiefst verstörendes" und überaus wichtiges Buch. Jahrzehnte lang wurden in China Menschen ins Gefängnis gebracht mit immer derselben Begründung, dem selben Vorwurf: Dissidenz und Volksverrat, erklärt Martin. Um ihre Schicksale vor dem "verordneten Vergessen" zu bewahren, hat der Schriftsteller Liao Yiwu angefangen, sich mit jenen Menschen zu unterhalten, die das Reich zum Verschwinden bringen wollte. 18 solcher Gespräche können wir im vorliegenden Band nun lesen, ergänzt um einige präzise Kommentare des Autors, der selbst vier Jahre in Haft verbrachte aufgrund eines Gedichts, das er 1989 über das Massaker auf dem Tiananmen-Platz verfasste. Hier wird nichts beschönigt, nichts romantisiert und kein schockierendes Detail verschwiegen, warnt der Rezensent. Und obwohl die Lebensgeschichten aus ganz unterschiedlichen Zeiten stammen und teilweise weit in die Vergangenheit zurück reichen, haben sie heute nicht an Brisanz verloren, so Martin. Die Aktualität und Dringlichkeit dieser Biografien macht der Autor auch durch seinen Schluss-Kommentar deutlich: Ein Gedicht über die Niederschlagung der Demokratiebewegung in Hong Kong 2020.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Obwohl vor über einem Vierteljahrhundert entstanden, haben diese Zeugnisse nichts von ihrer existenziellen Dringlichkeit verloren. Marko Martin Internationale Politik 20250818








