Ein Dorfroman, der von der Schönheit einer Welt erzählt, die im Begriff ist, unterzugehen.
Hana kehrt 2008, nach 15 Jahren, zu den Resten ihrer Heimat zurück. Das Dorf, in dem sich aufgewachsen ist, musste dem Wasser weichen. An seiner Stelle wurde ein See aufgestaut, der das Kernkraftwerk Temelín mit Kühlwasser versorgt. Hanna will allerdings nicht die Ruinen ihrer Jugend besichtigen, sondern einem Ereignis auf den Grund gehen, das ihre Familie entzweit hat. Mit ihr tasten wir uns durch Gespräche und Erinnerungen in die 80er und 90er Jahre zurück. Nach und nach werden die blinden Flecken der Familiengeschichte ausgeleuchtet. Gleichzeitig ersteht ein Panorama der dörflichen Lebenswelt in der spätsozialistischen Tschechoslowakei.
Mit dem Voranschreiten der Planung des Stausees wird das Ende dieser Lebenswelt immer manifester. Durch den Stausee lösen sich Bindungen zwischen Menschen und ihren Tätigkeiten, ihren Erinnerungen und ihrer Umgebung auf. Letztlich wird eine kleinräumige Vollständigkeit zerstört, die beides enthält: Gutes und Böses. Denn das Dorf war eng und groß zugleich, und ebenso die Menschen.
In Tschechien mit dem Magnesia Litera Preis als Buch des Jahres ausgezeichnet
Hana kehrt 2008, nach 15 Jahren, zu den Resten ihrer Heimat zurück. Das Dorf, in dem sich aufgewachsen ist, musste dem Wasser weichen. An seiner Stelle wurde ein See aufgestaut, der das Kernkraftwerk Temelín mit Kühlwasser versorgt. Hanna will allerdings nicht die Ruinen ihrer Jugend besichtigen, sondern einem Ereignis auf den Grund gehen, das ihre Familie entzweit hat. Mit ihr tasten wir uns durch Gespräche und Erinnerungen in die 80er und 90er Jahre zurück. Nach und nach werden die blinden Flecken der Familiengeschichte ausgeleuchtet. Gleichzeitig ersteht ein Panorama der dörflichen Lebenswelt in der spätsozialistischen Tschechoslowakei.
Mit dem Voranschreiten der Planung des Stausees wird das Ende dieser Lebenswelt immer manifester. Durch den Stausee lösen sich Bindungen zwischen Menschen und ihren Tätigkeiten, ihren Erinnerungen und ihrer Umgebung auf. Letztlich wird eine kleinräumige Vollständigkeit zerstört, die beides enthält: Gutes und Böses. Denn das Dorf war eng und groß zugleich, und ebenso die Menschen.
In Tschechien mit dem Magnesia Litera Preis als Buch des Jahres ausgezeichnet
»...ein weiterer Beweis für Jirí Hájíceks Fähigkeit, eine Geschichte subtil und reibungslos zu entwickeln, und für sein Gespür für dramatische Eskalation. Hier kristallisiert sich seine Besonderheit und sein Stil heraus.«
Ondrej Nezbeda, Respekt
Ondrej Nezbeda, Respekt
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein "versöhnliches Buch" ist dieser Roman des Tschechen Jiri Hajicek, hält Rezensent Jörg Plath fest: Dorfroman trifft Schelmengeschichte. Die Protagonistin Hana, eine "seiltänzerische Erzählerin", reist als Vierzigjährige nach vielen Jahren wieder zurück in ihr Herkunftsdorf im südböhmischen Budweis, trifft dort ihren Vater und will endlich über die Dinge sprechen, die sich zwischen 1983 und 1992 ereignet haben, erfahren wir. In diesen Jahren ist ihr Bruder Honza sei verschwunden, sie und ihre Freunde protestierten mit einer Unterschriftenliste gegen den Bau eines Atomkraftwerks, die den Verantwortlichen aber nie übergeben wurde. Für den im Endeffekt dennoch realisierten Bau ist ein Stausee erforderlich, der die Hälfte des Dorfes überschwemmen würde. Plath fühlt sich an Siegfried Lenz erinnert, aber mit spannenden surrealistischen Elementen, wie etwa einem Spiel mit Namen aus Jaroslav Hašeks Roman "Die Abenteuer des braven Soldaten Švejk". Zudem überzeugt den Kritiker, wie Hajicek Erzählen von Dorfgeschichte als "Rettung vor dem immer dräuenden Verschwinden" versteht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH