Erwartet hatte ich ein Buch, dass mehr oder weniger abgeklärte Ratschläge gibt. Daher kommt eine höchst intime, fast tagebuchähnliche Beschreibung einer Frau, die ihren Lebenssinn darin findet, die letzten Stunden eines sterbenden Menschen auf dieser Welt zu begleiten. Tief verwurzelt in religiösen
Übungen und einem Gottvertrauen, das sich aus ihrer eigenen Lebensgeschichte nicht unbedingt…mehrErwartet hatte ich ein Buch, dass mehr oder weniger abgeklärte Ratschläge gibt. Daher kommt eine höchst intime, fast tagebuchähnliche Beschreibung einer Frau, die ihren Lebenssinn darin findet, die letzten Stunden eines sterbenden Menschen auf dieser Welt zu begleiten. Tief verwurzelt in religiösen Übungen und einem Gottvertrauen, das sich aus ihrer eigenen Lebensgeschichte nicht unbedingt erklärt, immer wieder geschüttelt von Depressionen und eigenen psychischen Schmerzen, reist sie durch die Welt wie ein Gottesgeschenk, das sich niederlässt an Orten, wo andere aufgeben, zurückschrecken, versagen. Sie scheint eine Mission zu haben, Frieden zu stiften und aufzurichten, sie kämpft um Liebe und Ansehen für einen Menschen, der schon alle Würde verloren zu haben scheint im Angesichts des schwachen Körpers. Sehr beeindruckt hat mich ihr Geständnis, dass sie die Liebe, die sie gibt, immer wieder auch für sich selbst einholen muss - dass ihr das so schwer fällt, ist traurig; es scheint manchmal, als wird ihr der Dank des Universums verwehrt, aber vielleicht reinigt das innere Feuer ihre "Kanäle". - Letztlich ist dieses "Credo" einer guten Sterbebegleitung ein Wegweiser zu einem jetzt gelingenden Leben, also ein Buch für das JETZT.