Hermlin, einer der großen Schriftsteller der DDR, erinnert sich: An Beobachtungen und Erfahrungen eines jungen Mannes aus gebildeter bürgerlicher Familie, der auf der Straße zum Kommunisten wird und so beides aus fremder Nähe wahrnimmt. An das Großbürgertum, das die heraufkommenden Nazis als barbarische Horde abtut, und die Arbeiter, die sich - hilflos und oft schwankend - widersetzen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hermlin war einst einer der bekanntesten und angesehensten Autoren beider Deutschlands. Heute fragt Harald Hartung, ob er noch als ein bekannter Autor gelten könne oder schon als vergessener, und daran schließt sich angesichts dieser Neuausgabe die Frage an, ob "Abendlicht" "als Hermlins "schönstes oder als sein zweifelhaftestes Buch" anzusehen sei. Nun ja - liest man Hartungs höflich angeekelten Bericht über diese zum Teil mit Lügen geschmückten Reminiszenzen eines Dichters, der aufhörte zu dichten, aber nie der Partei zu dienen, so meint man herauszuhören, dass das Buch erstens zweifelhaft und der Dichter zweitens zu recht vergessen sei. Die Flunkerei stieß laut Hartung im Ersterscheinungsjahr 1979 selbst bei westlichen Kritikern auf ungute Sympathie. Sie ist heute Hartungs Hauptargument für die Verabschiedung dieses Büchleins in die Literaturgeschichte: "Wo sich authentische und fiktive Erinnerungen mischen, geraten auch die authentischen Details ins Zwielicht." Und warum soll man so etwas lesen?
© Perlentaucher Medien GmbH
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