Adorno, Gehlen und der lange Schatten des Nationalsozialismus
»Ein dichtes Panorama der intellektuellen Szene im Nachkriegsdeutschland. Sehr zu empfehlen, sehr gelungen.« Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk Kultur
Freigeist trifft auf Demokratieverächter - Thomas Wagner enthüllt die so spannende wie eigenwillige Beziehung zwischen dem linken Philosophen Theodor W. Adorno und seinem rechten Widerpart Arnold Gehlen. Mit großer Erzählkunst nimmt er uns mit auf die aufregende Reise in eine sich mitten im Kalten Krieg rasant modernisierende Gesellschaft. Dabei gibt er überraschende und verstörende Einblicke in die Intellektuellengeschichte der jungen Bundesrepublik.
Frühjahr 1958: Theodor W. Adorno bezichtigt seinen Kollegen Arnold Gehlen mit einem vernichtenden Gutachten des faschistischen Denkens - und verhindert dessen Berufung nach Heidelberg. Wenige Jahre später schreiben sie sich Briefe, treffen sich privat und führen eine Reihe von Rundfunkgesprächen - wieso? Vor dem Hintergrund von Wiederbewaffnung und deutscher Teilung schildert Thomas Wagner die Geschichte dieser außergewöhnlichen Begegnung. Er zeigt, wie sich die Soziologie als neue Leitwissenschaft etabliert und welchen Anteil ehemalige Nationalsozialisten dabei haben. Sein Erzählbogen reicht von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis in die Hauptstadt der DDR. Mit illustren Figuren wie Arendt, Benn, Brecht, Augstein, Plessner und Harich entsteht ein plastisches Bild von der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik. Die Wurzeln der aufgeheizten Debatten unserer Gegenwart erscheinen dadurch in einem überraschend neuen Licht.
»Ein dichtes Panorama der intellektuellen Szene im Nachkriegsdeutschland. Sehr zu empfehlen, sehr gelungen.« Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk Kultur
Freigeist trifft auf Demokratieverächter - Thomas Wagner enthüllt die so spannende wie eigenwillige Beziehung zwischen dem linken Philosophen Theodor W. Adorno und seinem rechten Widerpart Arnold Gehlen. Mit großer Erzählkunst nimmt er uns mit auf die aufregende Reise in eine sich mitten im Kalten Krieg rasant modernisierende Gesellschaft. Dabei gibt er überraschende und verstörende Einblicke in die Intellektuellengeschichte der jungen Bundesrepublik.
Frühjahr 1958: Theodor W. Adorno bezichtigt seinen Kollegen Arnold Gehlen mit einem vernichtenden Gutachten des faschistischen Denkens - und verhindert dessen Berufung nach Heidelberg. Wenige Jahre später schreiben sie sich Briefe, treffen sich privat und führen eine Reihe von Rundfunkgesprächen - wieso? Vor dem Hintergrund von Wiederbewaffnung und deutscher Teilung schildert Thomas Wagner die Geschichte dieser außergewöhnlichen Begegnung. Er zeigt, wie sich die Soziologie als neue Leitwissenschaft etabliert und welchen Anteil ehemalige Nationalsozialisten dabei haben. Sein Erzählbogen reicht von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis in die Hauptstadt der DDR. Mit illustren Figuren wie Arendt, Benn, Brecht, Augstein, Plessner und Harich entsteht ein plastisches Bild von der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik. Die Wurzeln der aufgeheizten Debatten unserer Gegenwart erscheinen dadurch in einem überraschend neuen Licht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Über die Ideengeschichte der frühen Bundesrepublik und insbesondere die Geschichte der Soziologie kann man in diesem Buch viel lernen, freut sich Rezensent Nils Schniederjann. Thomas Wagner nähert sich diesem Thema über zwei Figuren, Theodor W. Adorno und Arnold Gehlen, ersterer war als linker Rückkehrer aus dem amerikanischen Exil einer der bekanntesten Soziologen seiner Zeit, aber insgesamt wurde die Disziplin, erfährt Schniederjann von Wagner, genauso von Leuten wie Gehlen geprägt, die in der NS-Zeit regimetreu gewirkt hatten. Die Rezension zeichnet mit Wagner nach, wie Adorno Gehlen zunächst harsch ablehnte, sich später jedoch mit ihm anfreundete und gemeinsame Radiogespräche produzierte. In diesem Zusammenhang geht Schniederjann auf die Gemeinsamkeiten, aber auch auf die Unterschiede ein, die Adornos und Gehlens Denken prägten, unter anderem im Blick auf die gesellschaftliche Rolle von Institutionen. Das gut geschriebene Buch hilft laut Schniederjann dabei, mit manchen Legenden zu brechen, etwa wenn die Protagonisten der Frankfurter Schule in erster Linie als Pragmatiker beschrieben werden, und auch darüber hinaus kann man in Wagners Panorama der intellektuellen Kämpfe der Nachkriegszeit einiges von Interesse entdecken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Thomas Wagner selbst bleibt in 'Abenteuer der Moderne' immer nüchtern und sachlich, von ideologischer Verklärung oder Verteufelung findet sich in seinem Buch keine Spur. Darin liegt vielleicht die größte Stärke dieses Werks, dessen Lektüre jedem an der deutschen Geistesgeschichte interessierten Leser unbedingt zu empfehlen ist. Es zeigt auf, wie selbst zwischen - aus ideologischer Sicht - erbittertsten Gegnern ein Dialog möglich ist, von dem eine ganze Wissenschaft, ja vielleicht sogar eine ganze Gesellschaft profitieren kann.« Maxime Pasker, Spektrum der Wissenschaft, 28. Juli 2025 Maxime Pasker Spektrum der Wissenschaft 20250728







