Nach dem Einmarsch der Sowjets in Litauen 1941 wird die 14-jährige Dalia Grinkeviciute zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Sibirien deportiert. Ihre Jugendjahre verbringt sie in der Verbannung im Altai-Gebiet und in der Arktis. Mit Anfang 20 gelingt Dalia die Flucht. Zurück in Litauen schreibt sie ihre Erinnerungen an die Verbannung in großer Eile auf lose Blätter und vergräbt diese aus Angst vor der Entdeckung durch den KGB in einem Einweckglas im Garten. Kurz darauf wird Dalia vom KGB verhaftet und erneut deportiert. Erst nach ihrem Tod werden ihre Aufzeichnungen wie durch ein Wunder 1991 gefunden. Heute sind sie Schullektüre in Litauen und zählen zu den wichtigsten Dokumenten der Geschichte des Landes.
Ausstattung: enthält 18 s/w-Abb. im Text
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Regina Mönch zeigt sich erschüttert und sehr beeindruckt von Dalia Grinkeviviutes Bericht aus den Todeslagern Sibiriens. Dass dieser Text, dessen Manuskript eine irrwitzige Reise überstehen musste, überhaupt existiert, hält sie für ein Wunder, genau wie den Umstand, dass die litauische Verfasserin die Höllenfahrt in die tödliche Lagerwelt überlebte. Wie Grinkeviviute die Verzweiflung, ihre und die ihrer Gefährten, schildert, sprachlich stark, lebensklug, trocken und trotz allem mit Sinn für tragikomische Momente, scheint Mönch erstaunlich. Das Buch liest sie als Empörung und Selbstbehauptung gegen den Versuch der Auslöschung und als ein literarisches Dokument ohne Beispiel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Buch ist mit großem schriftstellerischem Talent geschrieben.« - Prof. Dr. Wolfgang Schuller, Fachbuchjournal, Februar 2016 Wolfgang Schuller Fachbuchjournal 20160201







