Berlin 2002, die Stadt als Fluchtpunkt zweier Männer. Der eine, freier Journalist in Hamburg, hat sich scheiden lassen und geht einem Impuls folgend nach Berlin, zu der Frau, die er liebt. Der andere, einst DDR-Grenzer in Frankfurt an der Oder, jetzt beim Bundesgrenzschutz, verliebt sich in eine junge Frau aus der Ukraine und verhilft ihr und ihrem Bruder illegal nach Berlin. Reinhard Jirgl beschreibt die Stadt als Moloch, der die kleinen Menschen und ihre Nöte durch die Mangel dreht und kuriert - ein Großstadtroman in bester Tradition.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Als ziemlich sperriges Ding, aber doch höchst interessant und in Passagen großartig, würdigt Cristina Nord diesen neuen Roman Reinhard Jirgls. Kurz beschreibt sie Jirgls Erzählweise, die Verschränkung der Geschichten zweier Protagonisten. Sie werden laut Rezensentin durch eine Art "Hyperlink-Verfahren" so ineinandergefügt, "dass sich ein nicht lineares Lesen anbietet". Hinzukommen essayistische Passagen und immer wieder Rückgriffe auf die DDR- und die Nazi-Vergangenheit. Mit Bewunderung konstatiert Nord auch, dass Jirgl bestimmte Motive älterer Romane hier wieder aufnimmt und weiter entwickelt. Es scheint, dass Jirgl, bei aller Anknüpfung an Techniken der Avantgarde, ganz altmodisch an einem Werk zu arbeiten scheint. In Momenten, so kritisiert die Rezensentin, lässt Jirgl dem Lebensekel der Protagonisten allzuviel Raum. Auch gehe dem Roman ein wenig die Dichte der Vorgänger ab. Aber sie bleibt fasziniert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein virtuoses Stück Literatur über das Schreiben." Martina Meister, Frankfurter Rundschau, 10.10.05 "Reinhard Jirgls Buch ist ein schwieriger und kompromissloser Roman. Gerade weil es sich auch um einen politischen Roman handelt. ´Abtrünnig´ ist vor allem aber ein großer Roman." Uwe Schütte, Wiener Zeitung, 09.12.05 "Der Berliner Autor Reinhard Jirgl geht höchst kunstvoll aufs Ganze und überragt mit ´Abtrünnig. Roman aus der nervösen Zeit´ die Konkurrenz um Längen...der stärkste neue deutschsprachige Roman weit und breit." Heinrich Vogler, Der Bund, 15.12.05







