Yasmina Rezas Roman 'Adam Haberberg' ist ein geistreiches Stück Lebensphilosophie, voller abgründiger Dialoge und Witz.
Adam Haberberg ist Ende 40, erfolgloser Schriftsteller, in der Ehe läuft es nicht, außerdem hat er Augenprobleme. Da sitzt er nun, grübelnd auf einer Bank im Pariser Jardin des Plantes in der Abenddämmerung, als unverhofft eine alte Schulkameradin auf ihn zutritt. Er kann nicht sagen, warum er ihre Einladung zum Essen annimmt; auch nicht, warum er ihrem banalen Geplapper nichts entgegnet. Doch so belanglos der Abend begonnen hat, so überraschend endet er.
Scharfsichtig seziert die Autorin der weltbekannten Theaterstücke 'Der Gott des Gemetzels' und 'Kunst' ihre Figuren und nimmt unsere Gesellschaft aufs Korn.
Adam Haberberg ist Ende 40, erfolgloser Schriftsteller, in der Ehe läuft es nicht, außerdem hat er Augenprobleme. Da sitzt er nun, grübelnd auf einer Bank im Pariser Jardin des Plantes in der Abenddämmerung, als unverhofft eine alte Schulkameradin auf ihn zutritt. Er kann nicht sagen, warum er ihre Einladung zum Essen annimmt; auch nicht, warum er ihrem banalen Geplapper nichts entgegnet. Doch so belanglos der Abend begonnen hat, so überraschend endet er.
Scharfsichtig seziert die Autorin der weltbekannten Theaterstücke 'Der Gott des Gemetzels' und 'Kunst' ihre Figuren und nimmt unsere Gesellschaft aufs Korn.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Yasmina Reza ist eine erfolgreiche Theaterautorin und ihr Protagonist Adam Haberberg ein im gleichen Maße erfolgloser Schriftsteller, skizziert Rezensent Steffen Richter die Grundkonstellation. Die Autorin habe einen Roman über den (männlichen) Mitteleuropäer Ende vierzig geschrieben, der mit Leben und Lieben im Grunde abgeschlossen hat, aber als Schriftsteller immerhin noch zu sagen vermag, was er leidet. Von den misanthropischen 'Helden' eines Houellebecq oder Merot unterscheidet sich Adam Haberberg jedoch dadurch, so der Rezensent, dass dieser bei seinem Klagelied nicht mehr über den "Tellerrand des eigenen Ichs" blickt. Das mache Yasmina Rezas "Vision" noch gnadenloser und "düsterer", aber auch langweiliger und lebloser. Denn der Roman vermöge es nicht mehr, diesen ultimativen Nullpunkt anders als durch Mimikry ans Untote auszudrücken. Ob es am Ende doch noch Hoffnung gibt, vermag der Rezensent nicht zu sagen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Yasmina Rezas Roman bringt die formvollendete Tristesse in die europäische Literatur zurück. Diesen noblen Ton der höheren Pariser Traurigkeit haben wir lange nicht gehört. Im zweiten Roman der Pariser Autorin Yasmina Reza riechen wir ihn endlich wieder, den herrlich vertrauten Duft einer kultivierten westeuropäischen Tristesse. ... Ein kleines Kammerspiel, die großen Fragen und das schaurig schöne Gefühl, sie alle nicht beantworten zu können. Ein perfektes, kleines, lebensechtes Dramolett." Iris Radisch, Die Zeit Literatur, März 2005 "Ein Stück Literatur über Literatur ... Seit Peter Handkes Erzählung "Nachmittag eines Schriftstellers" ist kein so eindringliches und bündiges Porträt einer gefährdeten Autorenexistenz gelungen." Volker Hage und Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 31.01.05 "....Wie ihre Stücke: von hoher sprachlicher Qualität und dabei höchst unterhaltsam...Yasmina Reza würzt ihren Künstlerroman mit Sprachwitz - und bringt Banalität zum Leuchten." Susanne Kunckel, Welt am Sonntag, 13.02.05 "Yasmina Reza hat einen brillanten Roman über das allgemeine Unbehagen geschrieben... eine scharf gestochene atmosphärische Momentaufnahme... Yasmina Reza, die wahrscheinlich begnadeste Dialogschreiberin unserer Zeit." Tilman Krause, Die Welt, 02.04.05 "... eine ebenso abstruse wie geniale Geschichte über Gott und die Welt, die darum flirrenden Reiz und dramatische Größe hat, weil sie uns scheinbar nicht im Geringsten tangiert - und doch mit jeder Silbe entlarvend genau über uns und unsere kleinen oder großen Miseren schwadroniert." Bolero, April 2005 "... ein treffender, amüsanter Snap-Shot der Generation Mitte vierzig." Stefan Ender, Falter, 13.05.05 "Reza ist mit diesem kleinen Roman voller geistreicher Dialoge ein psychologisches Kammerstück erster Güte gelungen, in dem kein Wort zu viel ist und ein Satz mehr sagt als viele Kapitel in anderen Werken." Susanne Gilbert-Sättele, dpa, März 2005







