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Von dem Streit um die Kanzlernachfolge und der "Präsidentschaftsposse" bis zum Bau der Berliner Mauer: Mit insgesamt 300 Schlüsseldokumenten aus den privaten und politischen Papieren Konrad Adenauers umfasst der 15. Band der "Rhöndorfer Ausgabe" einen der innen- und außenpolitisch dramatischsten Abschnitte seiner Kanzlerschaft (Sept. 1959 - Sept. 1961).
Aus den Briefen des Bandes:
"... die Haltung der Machthaber von Pankow und ihre ständigen, Schritt für Schritt vorangetriebenen Maßnahmen zur Abschnürung Berlins zeigen deutlich, daß wir uns wieder inmitten des verschärften Kalten Krieges
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Produktbeschreibung
Von dem Streit um die Kanzlernachfolge und der "Präsidentschaftsposse" bis zum Bau der Berliner Mauer: Mit insgesamt 300 Schlüsseldokumenten aus den privaten und politischen Papieren Konrad Adenauers umfasst der 15. Band der "Rhöndorfer Ausgabe" einen der innen- und außenpolitisch dramatischsten Abschnitte seiner Kanzlerschaft (Sept. 1959 - Sept. 1961).

Aus den Briefen des Bandes:

"... die Haltung der Machthaber von Pankow und ihre ständigen, Schritt für Schritt vorangetriebenen Maßnahmen zur Abschnürung Berlins zeigen deutlich, daß wir uns wieder inmitten des verschärften Kalten Krieges befinden. Ich bin überzeugt, daß wir nach der Amtsübernahme durch den neuen amerikanischen Präsidenten mit einer weiteren von den Sowjets forcierten Zuspitzung der Lage und einer schweren Krise in und um Berlin rechnen müssen" (am 8. Oktober 1960 an Charles de Gaulle).

"... bestimmte Erscheinungen, die ... man als Folge unserer gesamten Politik deuten könnte, erfüllen mich mit außerordentlich großer Sorge. Ich nenne hier insbesondere die außerordentlich starke Konzentration von wirtschaftlicher Macht sowie die Anhäufung von Reichtum, sei es in der Hand von Einzelpersonen oder von wirtschaftlichen Gesellschaften. Ich bin ferner innerlich geradezu erschüttert über die Maßlosigkeit der Deutschen in ihrer Lebenshaltung vierzehn Jahre nach dem restlosen Zusammenbruch. ... Ich meine, an unserer ganzen Arbeit muß etwas nicht in Ordnung sein, wenn solche Erscheinungen sich zeigen" (am 30. Dezember 1959 an Bundesfinanzminister Franz Etzel).

"Während der letzten Tage, in denen ich Zeit hatte, die wichtigsten Probleme unserer Epoche zu überdenken, stieß ich mich immer wieder an einem Mangel in unserer Organisation ... . Ich lebe tatsächlich politisch gesehen von einem Tag auf den anderen. ... Ich vermisse eine Stelle, die mich über die großen Entwicklungen und Zusammenhänge innenpolitisch wie außenpolitisch informiert, und zwar fundierter als das durch die Zeitungen und Botschafterberichte erfolgt. ... Vielleicht gibt das Wort ,Gehirntrust', um einen kurzen Ausdruck zu gebrauchen, am besten wieder, woran es mir fehlt. Man kann aber in dieser so bewegten Zeit nur eine gute Politik machen, wenn man die Tiefenströmungen und Ergebnisse überschaut (am 9. Dezember 1960 an Staatssekretär Hans Globke).

Stimmen zum vorausgegangenen Band 1957-1959:

"Eine erstrangige Quelle für die Geschichte der Bundesrepublik ..." FAZ

"Was für ein Kanzler. Diese dreihundert Briefe [...] führen uns einmal mehr eindrucksvoll vor Augen, wie straff, wie konzentriert der Gründungskanzler der Bundesrepublik regierte." Die Zeit
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Recht aufschlussreich findet Daniel Koerfer diese Briefe Konrad Adenauers aus der Zeit zwischen 1959-1961, die der achten Band der Rhöndorfer Ausgabe versammelt. Die rund dreihundert ausgewählten Dokumente, auf den ersten Blick ein Sammlung völlig disparater Texte vom anrührenden kleinen Liebesgruß bis zum hartnäckigen Ringen Adenauers um deutschen Kernwaffenbesitz, fallen laut Koerfer in die Zeit der anbrechenden "Kanzlerdämmerung", hatte doch die Reputation des Kanzlers durch sein ungeschicktes Verhalten bei der Bundespräsidentenkandidatur Schaden genommen. Als eine viele Briefe durchziehende "dramatische Thematik" nennt Koerfer die atomare Bedrohung während des kalten Kriegs. Er schildert Adenauers Sorge um die westliche Einheits- und Abwehrfront gegen die Sowjetunion und sein Verhältnis zu de Gaulle, in dem er unerwartet einen Verbündeten fand, der jedes Entgegenkommen gegenüber Moskau ablehnte. Koerfer berichtet weiter über Adenauers Auseinandersetzung mit Brandt und zitiert aus einem Brief: "Brandt hat nie in seinem Leben gearbeitet, auch nicht als Oberbürgermeister von Berlin. Ich halte ihn auch aus sachlichen Gründen für völlig ungeeignet Kanzler zu werden." Für derlei Zitate sind die Briefe nach Ansicht Koerflers eine "wahre Fundgrube".

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