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Vor 70 Jahren, im September 1955, nahmen die Bundesrepublik Deutschland und die Sowjetunion offizielle Beziehungen auf. Die Beziehungen waren belastet durch die Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkriegs, die Frontstellung im Ost-West-Konflikt und die deutsche Teilung. Gleichwohl nutzte Bundeskanzler Konrad Adenauer den Kanal, um Spielräume auszuloten und die Weltsicht der Kremlführer besser zu verstehen. Der neue Band der »Rhöndorfer Ausgabe« dokumentiert Adenauers Direktkontakte mit sowjetischen Funktionären und Diplomaten. Gedruckt sind in erster Linie die Protokolle der Moskauer…mehr

Produktbeschreibung
Vor 70 Jahren, im September 1955, nahmen die Bundesrepublik Deutschland und die Sowjetunion offizielle Beziehungen auf. Die Beziehungen waren belastet durch die Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkriegs, die Frontstellung im Ost-West-Konflikt und die deutsche Teilung. Gleichwohl nutzte Bundeskanzler Konrad Adenauer den Kanal, um Spielräume auszuloten und die Weltsicht der Kremlführer besser zu verstehen. Der neue Band der »Rhöndorfer Ausgabe« dokumentiert Adenauers Direktkontakte mit sowjetischen Funktionären und Diplomaten. Gedruckt sind in erster Linie die Protokolle der Moskauer Verhandlungen von 1955 und die Dolmetscheraufzeichnungen der Botschaftertermine im Kanzleramt, aber auch Korrespondenzen, Denkschriften und weitere Materialien. Aus den Quellen ergibt sich ein vielschichtiges Bild von »Adenauers Ostpolitik«, die gegenüber der Sowjetunion auf Entschlossenheit und Abschreckung setzte, aber auch offen war für Abrüstung und Entspannung. Die Beschäftigung hiermit ist nicht nur von zeithistorischem Interesse, sondern aktueller denn je.
Autorenporträt
Dr. Stefan Creuzberger ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Rostock und Vorsitzender des wissenschaftliches Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus.

Dr. Dominik Geppert ist Professor für Geschichte des 19./20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Viel Neues erfährt Rezensent Heinrich August Winkler nicht von diesem Buch, das ihm allerdings dennoch lesenswerte Einblicke in die Ostpolitik Konrad Adenauers beschert. Es handelt sich um eine von Dominik Geppert und Stefan Creuzberger herausgegebene Sammlung von teils bereits bekannten, teils neu freigegebenen Dokumenten, die den Jahren 1955 bis 1963 und damit dem Ende der Adenauer-Ära beschäftigen. Viel Raum nimmt in Buch wie Rezension eine Reise Adenauers samt Delegation nach Moskau im Jahr 1955 ein, es gelang dem Bundeskanzler, Chruschtschow davon zu überzeugen, die verbliebenen deutschen Kriegsgefangenen nach Deutschland zurück zu schicken, was Adenauers politische Stellung stärkte. Insgesamt porträtiert dieser Band Adenauer als Realist, so Winkler, der Kanzler warnte davor, die seiner Meinung nach auf die Weltherrschaft abzielende Sowjetunion durch zu enge Wirtschaftsbeziehungen zu stärken, Atomwaffen in Mitteleuropa, auf Dauer auch in deutscher Hand, hielt er für unerlässlich. Winkler geht auf einige weitere Aspekte der Adenauer'schen Ostpolitik ein, unter anderem auf die eher verhaltenen Reaktionen auf den Bau der Berliner Mauer, sowie auf die Angst, die SPD würde dem sowjetischen Großmachtstreben nichts entgegen zu setzen haben. Insgesamt liest Winkler hier Texte, die zeigen, wie realistisch und illusionsfrei Adenauer die weltpolitische Situation seiner Zeit einschätzte.

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr