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Das Buch setzt sich gezielt mit der Geschichte von Krisengebieten auseinander. Es erfüllt damit das verbreitete Bedürfnis nach zuverlässiger Information über die historischen Zusammenhänge in Ländern, die gegenwärtig immer wieder in den Schlagzeilen der Weltpresse auftauchen, wie etwa Afghanistan. Das Buch des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes richtet sich an alle, die Hintergrund- und Orientierungswissen über jene Krisenzonen suchen. Zu ihnen gehören Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz ebenso wie die breite politisch und historisch interessierte Öffentlichkeit. Der durchgehend mit…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch setzt sich gezielt mit der Geschichte von Krisengebieten auseinander. Es erfüllt damit das verbreitete Bedürfnis nach zuverlässiger Information über die historischen Zusammenhänge in Ländern, die gegenwärtig immer wieder in den Schlagzeilen der Weltpresse auftauchen, wie etwa Afghanistan. Das Buch des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes richtet sich an alle, die Hintergrund- und Orientierungswissen über jene Krisenzonen suchen. Zu ihnen gehören Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz ebenso wie die breite politisch und historisch interessierte Öffentlichkeit. Der durchgehend mit farbigen Karten und Abbildungen ausgestatteten Band bieten Information in kurz gefasster Form und auf dem jeweils aktuellsten Stand. Ausgewiesene Sachkenner stellen die historische Entwicklung bis zur Gegenwart allgemeinverständlich dar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2006

Armut und Stolz
Demokratische Republik Kongo

Der Einsatz von Bundeswehrsoldaten zur Sicherung der Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo hat das Interesse der deutschen Öffentlichkeit auf das Riesenland im Herzen Afrikas gelenkt. Fundierte und kompakte Informationen zu Geschichte und Gegenwart des Kongos liefert nun ein vom Potsdamer Militärfeschichtlichen Forschungsamt herausgegebener Band. Die Beiträge zeigen auf, daß seit dem späten 19. Jahrhundert eine breite Blutspur die Geschichte des Kongos durchzieht. Damals etablierte der belgische König Leopold ein extrem harsches Ausbeutungssystem. In den kautschukreichen Wäldern der riesigen Kolonie errichteten die neuen Kolonialherren eine Terrorherrschaft. Die Bevölkerung wurde zum Gummizapfen in die Wälder getrieben. Gegen Säumige und Widerspenstige ging die Soldateska des neuen Kolonialstaates mit brutalster Gewalt vor. Auch nach dem Ende von Leopolds Schreckensregime setzte sich der staatliche Terror fort. Die Unabhängigkeit 1960 brachte nicht das von der Bevölkerung erhoffte "Reich der Freiheit", im Gegenteil: Bald putschte sich Colonel Joseph Mobutu an die Macht und hielt sie über Jahrzehnte fest. Seither ist das Land nicht mehr zur Ruhe gekommen.

Der - wie es die Zeitgenossen nannten - "skandalöse Reichtum" des kongolesischen Bodens, etwa an Kupfer, Gold und Diamanten, zog seit dem frühen 20. Jahrhundert viele internationale Firmen an. Doch bis heute profitieren nur wenige Kongolesen vom Rohstoffreichtum. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt weiterhin in oft bitterer Armut. Die Ausbeutung der vorhandenen Bodenschätze bringt, schreibt Rainer Tetzlaff, "dem Land mehr Fluch als Segen, solange es keine Zentralregierung gibt, die ein Gewaltmonopol etabliert und gleichzeitig den Willen hat, das Land zu einer funktionierenden Volkswirtschaft aufzubauen". In einem der gelungensten Beiträge des Bandes porträtiert Dominic Johnson den "Moloch" Kinshasa, wo die Mehrheit der acht Millionen Einwohner mit weniger als einem Dollar Einkommen pro Tag auskommen muß. Gleichwohl ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo "voller Vitalität und Lebenskunst, mit wachem Bürgerstolz und einem weltoffenen Selbstverständnis".

ANDREAS ECKERT

Wegweiser zur Geschichte: Demokratische Republik Kongo. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes herausgegeben von Bernhard Chiari und Dietmar H. Kollmer. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006. 216 S., 12,90 [Euro].

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