Wilfried F. Schoeller legt die erste umfassende Biographie über Alfred Döblin vor, den großen "Unbekannten" der Literaturgeschichte Deutschlands, der sich nie aus Thomas Manns Schatten befreien konnte. Das Werk zeigt einen Menschen, der als Arzt und Künstler, als Jude und Katholik, als Patriot und Sozialist in die Tragödien des 20. Jahrhunderts hineingezogen wurde. Schoeller führt die vielen, oft widersprüchlichen Facetten dieses Lebens vor. Und er macht deutlich, was es in Döblins gigantischem erzählerischen Kosmos noch zu entdecken gibt.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Allseits geschätzt, aber kaum gelesen - so schätzt Willi Jasper Alfred Döblins heutige Wirkung ein. Begrüßenswert ist deshalb die Biografie von Wilfried Schoeller, der streng chronologisch das Leben und Werk des Schriftstellers erfasst und dabei ein besonderes Augenmerk auf die vielen Schicksalsschläge legt, mit denen Döblin zu kämpfen hatte und die sein oeuvre geprägt haben. Selbstmorde von Bruder und Sohn, Beziehungskatastrophen und Exilerfahrung werden dargestellt und in Beziehung zu seinen Schriften gesetzt, wobei auch sein beruflicher Hintergrund als Nervenarzt eine wichtige Rolle spielte, wie der Rezensent betont. Trotz der Auswertung von neuen Quellen kann Schoeller in seiner "monumentalen" Lebensbeschreibung allerdings nicht mit neuen Enthüllungen aus dem Privatleben Döblins aufwarten, meint Jasper, der darüber aber nicht traurig ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die Schilderung der Lebensumstände geht Hand in Hand mit der literaturgeschichtlichen Interpretation in dieser großartigen, überfälligen, ersten ausführlichen Biografie des Bruno Alfred Döblin." Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel, 30.09.11 "Wer Döblin kennt, ist dankbar für diesen umfassenden Wegweiser durch das Leben und das Werk eines herausragenden Autors und wer erst dabei ist, sich den literarischen Kosmos Döblin zu erschließen, der wird dankbar für die vielen Zusammenhänge sein, die Schoellers Biographie herstellt." Michael Opitz, Deutschlandradio Kultur, 30.09.11 "Aber eines garantiert dieses gewichtige Werk von Wilfried F. Schoeller: enormes Hintergrundwissen und neue Lust auf Alfred Döblin." Sabine Dultz, Münchner Merkur, 25.10.11 "Schoeller zeichnet die Lebensturbulenzen und die seelischen Konflikte dieses Erzählgenies behutsam und anschaulich nach, gestützt auf umfangreiches, zum Teil erstmals veröffentlichtes Quellenmaterial." NZZ am Sonntag, Manfred Koch, 30.10.11 "Der Literaturjournalist Wilfried F. Schoeller hat eine verdienstvolle Arbeit geleistet." Willi Jasper, ZEIT Literaturbeilage, 01.12.11 "Schoeller legt die erste große Döblin-Biographie vor und überblickt zugleich ein inhaltlich und formal ungeheuer vielseitiges Werk ... ." Steffen Martus, Süddeutsche Zeitung, 05.12.11 "...eine gründlich recherchierte und gut lesbare Werkbiografie, welche die umfangreichen Materialmassen souverän meistert." Michael Fischer, Tages-Anzeiger Zürich, 14.12.11







