Seit Naomi vor fünfundzwanzig Jahren den Kibbuz und ihren Mann verlassen hat, leitet sie mit viel Herzblut einen Kindergarten im Norden Tel Avivs. Als der Eigentümer des Grundstücks stirbt, wittert ein bekannter Architekt seine Chance, Naomi und den Kindergarten vom begehrten Anwesen zu vertreiben. Es ist der Auftakt eines turbulenten Jahres: Naomi leiht sich von zwielichtigen Gestalten Geld und fängt eine Affäre mit dem Vater eines der Kinder an. Und plötzlich taucht auch noch ihr Sohn auf, im Gepäck jede Menge Altlasten. Naomi weiß, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen.Die mitreißende Geschichte einer Frau, die entschlossen um ihre Existenz und für ihre Werte kämpft - und nebenbei noch Windeln wechselt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Selten wurde Rezensent Nils Minkmar derart leicht und genau vom Leben in Israel unterrichtet. Besser als jeder politische Kommentar scheint ihm dieser Roman von Yishai Sarid die Probleme und die Komplexität der israelischen Gegenwart abzubilden, ganz ohne wohlfeile Botschaft, Klischees oder schiefe Bilder, mittels ungewöhnlicher Figuren und mit Hinweis auf die zugrundeliegenden moralischen Implikationen, wie Minkmar erläutert. So gewagt die Konzentration des Autors auf einen kleinen Lebensausschnitt, einen elterngeführten reformpädagogischen Kindergarten in Tel Aviv, dem Rezensenten auch vorkommt, so deutlich wird ihm das Teuflische der Lage, in der sich diese Gesellschaft befindet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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