Bassam und sein bester Freund George, den alle nur De Niro nennen, ziehen durch das Bürgerkriegs-Beirut der achtziger Jahre. In ihrer Kindheit sammelten sie gemeinsam Kugeln und Granathülsen in den Ruinen, um sie gegen Zigaretten einzutauschen. Seitdem sind zehntausend Bomben auf Beirut gefallen. Heute sind sie Teenager und haben Eltern und Geschwister, Nachbarn und Freunde verloren. Sie sind Überlebenskünstler, die ihren Anteil am Glück fordern. Sie ergaunern sich Geld, sie verlieben sich, sie fangen an zu leben. Aber während Bassam davon träumt, nach Rom zu gehen, wo "sogar die Tauben glücklich und gut genährt wirken", schließt De Niro sich einer christlichen Miliz an, um zu kämpfen. Bassam weigert sich, und eins ist klar: Er muss fliehen. Aber auf dem Weg zum Schiff in die Freiheit fängt De Niro ihn ab
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Den Grundton, den Rawi Hage in seinem Roman "Als ob es kein Morgen gäbe", kennt Tobias Gohlis: Es sind die Ohnmacht des Individuums, die Übermacht des Apparates und das Ende von Glaube, Liebe und Hoffnung, die jeden guten Spionageroman ausmachen und die auch Hage mit seiner Geschichte aus dem libanesischen zu einem bitteren Dreiklang verbindet. Erzählt wird die Geschichte zweier junger Männer, die ins Fahrwasser der Milizen geraten und deren Vorstellungen vom Freiheitskampf bald durch reichlich Koks benebelt werden und in eher unromantischen Machenschaften böse enden. Das liest sich wie eine Empfehlung.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
