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Begriffe wie »postfaktisch« und »alternative Fakten« haben Konjunktur. Sie verweisen darauf, dass in vielen Gesellschaften ein Kampf um die Wirklichkeit der Wirklichkeit entbrannt zu sein scheint. Der Soziologe Nils C. Kumkar betrachtet diese Phänomene jedoch aus einem anderen Blickwinkel: Ausgehend von Fallstudien zu den Auseinandersetzungen um Corona, den Klimawandel und die Größe des Publikums bei der Amtseinführung Donald Trumps, plädiert er dafür, »alternative Fakten« nicht primär als Versatzstücke einer Parallelwelt zu verstehen, sondern als diskursive Nebelkerzen im Kontext…mehr

Produktbeschreibung
Begriffe wie »postfaktisch« und »alternative Fakten« haben Konjunktur. Sie verweisen darauf, dass in vielen Gesellschaften ein Kampf um die Wirklichkeit der Wirklichkeit entbrannt zu sein scheint. Der Soziologe Nils C. Kumkar betrachtet diese Phänomene jedoch aus einem anderen Blickwinkel: Ausgehend von Fallstudien zu den Auseinandersetzungen um Corona, den Klimawandel und die Größe des Publikums bei der Amtseinführung Donald Trumps, plädiert er dafür, »alternative Fakten« nicht primär als Versatzstücke einer Parallelwelt zu verstehen, sondern als diskursive Nebelkerzen im Kontext polarisierter Debatten. Sie wirken, so Kumkar, nicht als Beitrag zur Konstruktion einer alternativen Realität, sondern als kommunikative Realitätsdestruktion, die es erlaubt, wider besseres Wissen weiterzumachen wie bisher.
Autorenporträt
Nils C. Kumkar, geboren 1985, ist Soziologie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOCIUM der Universität Bremen. Er forscht zu sozialer Ungleichheit und zu politischem Protest. Kumkar ist ein gefragter Ansprechpartner für Fernseh- und Rundfunkanstalten und schreibt u. a. für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Wer nach einer neuen, unaufgeregten Sicht auf das Phänomen "alternativer Fakten" sowie nach sinnvollen Vorschlägen sucht, wie man ihnen beikommen kann, sollte Nils C. Kumkars kluge Analyse lesen, empfiehlt Rezensentin Vera Linß. Statt sich auf die Inhalte zu konzentrieren und in das Klagelied über den Niedergang der Demokratie einzustimmen, schlägt Kumkar vor, sich einmal genau anzuschauen, wie diese Fakten produziert werden, in welchen Situationen und wozu. Er folgt denn auch seinem eigenen Rat, lobt Linß, und kommt zu dem Schluss, dass die Verbreitung von Desinformation stets dazu dient, den Status Quo zu erhalten bzw. die politische Verhandlung gewisser Probleme zu vermeiden. Somit seien alternative Fakten weniger eine Gefahr für die Demokratie, als dass sie indirekt auf einen breiten Konsens verweisen sowie auf bestimmte ungelöste Probleme. Die Rezensentin ist überzeugt: Wenn wir Kumkar folgen und untersuchen, welche Probleme alternative Fakten verbergen wollen, kommen wir weiter, als wenn wir sie wie bisher allein auf der Inhaltsebene bekämpfen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»... in seinem Buch hat Nils Kumkar eine Schablone erarbeitet, mit der sich viele aktuelle Absurditäten auch in der etablierten Politik erklären lassen ... Eine Lektüre mit erheblichem Gebrauchswert.« Gerhard Klas neues deutschland 20230426