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Endstation Sehnsucht in der dänischen Provinz Bang in Neuübersetzung
Dort, wo Telegrafendrähte im Wind surren und wo es bloß Abreisende, aber so gut wie nie Ankommende gibt, dort liegt er: der tote Winkel der Sehnsucht. Den Menschen, die hier leben, ist kein Aufbruch beschieden, ihre Wunschträume bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Herman Bang hat in diesem Buch mit leiser Melancholie Schicksale im dänischen Nirgendwo porträtiert.
Katinka fristet ein bescheidenes Dasein. Frei von materiellen Sorgen, frei auch von übertriebenen Ansprüchen, wohnt sie mit ihrem Mann, einem
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Produktbeschreibung
Endstation Sehnsucht in der dänischen Provinz
Bang in Neuübersetzung

Dort, wo Telegrafendrähte im Wind surren und wo es bloß Abreisende, aber so gut wie nie Ankommende gibt, dort liegt er: der tote Winkel der Sehnsucht. Den Menschen, die hier leben, ist kein Aufbruch beschieden, ihre Wunschträume bleiben im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke. Herman Bang hat in diesem Buch mit leiser Melancholie Schicksale im dänischen Nirgendwo porträtiert.

Katinka fristet ein bescheidenes Dasein. Frei von materiellen Sorgen, frei auch von übertriebenen Ansprüchen, wohnt sie mit ihrem Mann, einem Stationsvorsteher, auf dem flachen Lande. Zuweilen sitzt sie auf der Bank vor dem Haus und läßt ihren Blick ahnungsvoll schweifen. Das wahre Leben, sie weiß es längst, es rauscht an ihr vorüber wie die Dampfeisenbahn, die Tag für Tag mit Getöse den Provinzbahnhof passiert. Und haben die Rauchwolken sich verzogen, liegt der Bahnsteig wieder so leer und verlassen da wie ehedem.

Bang, ein Meister des Aussparens und Verdichtens, läßt den stummen Schmerz nur da und dort aufblitzen. Katinkas Entbehrung wirkt um so eindringlicher, als der Autor auf die wortreiche Analyse ihrer Seelenlage verzichtet. So einförmig die Welt der flüchtigen Freuden auch scheinen mag, Bang verleiht ihr ein eigenes wehmütiges Flair. Sein impressionistisches Kammerspiel zeigt, wie selbst in der genügsamsten Seele ein Fünkchen Hoffnung glüht, ein heimliches Sehnen, das nur darauf wartet, aufflammen zu dürfen. In knappen, präzisen Einzelszenen gewinnt das Buch eine schwebende, zuweilen fast leichtherzige Atmosphäre.
Autorenporträt
Herman Bang (1857-1912), als Pfarrerssohn in der dänischen Provinz aufgewachsen, versuchte sich als Schauspieler, Regisseur und Feuilletonist, ehe er sich ganz der Literatur zuwandte. Reisen führten ihn durch ganz Europa. Bang gilt als Vollender der impressionistischen Erzählkunst, stilistisch wie thematisch gehört er zur künstlerischen Avantgarde seiner Zeit.
Rezensionen
»Ein faszinierendes Leseabenteuer [...]. Sein frühes Meisterwerk 'Am Weg' zeigt Bangs Modernität: eine kühle Kunst des Gleichmuts und der Wehmut.« Benedikt Erenz, Die Zeit

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Benedikt Erenz zeigt ausgesprochen euphorisch die Wiederentdeckung dieses frühen Meisterwerkes an. Denn das "unscheinbare Büchlein" des 1912 verstorbenen dänischen Autors hat ihm ein "faszinierendes Leseerlebnis" beschert. Dabei sei die Handlung "kaum mehr als ein Wasserzeichen", schreibt der Rezensent, in die der damals 29-jährige Dichter einst seine "kleinsten Wahrnehmungssplitter" gestreut habe. Abstraktion pur macht der Rezensent in dieser impressionistischen Geschichte über ein nicht mehr ganz junges Ehepaar mit tödlichem Ausgang aus. Nichts werde erklärt oder psychologisiert. Alles über dieses Paar, dem nichts fehlt, außer die Liebe, sei im Präteritum erzählt und strotze doch von "vollkommener Präsenz". Immer wieder verdichte Bang die Erzählung zu Bildern von höchster Intensität, und schaffe Momente, in denen sich das Leben und der Tod ununterscheidbar gegenseitig durchdringen würden.

© Perlentaucher Medien GmbH