Ein besinnliches Lesebuch mit zauberhaften Bildern von Gerda Raidt Das perfekte Geschenk zu Weihnachten Herausgegeben:Schmid, Paula;Illustration:Raidt, Gerda
Ein besinnliches Lesebuch mit zauberhaften Bildern von Gerda Raidt Das perfekte Geschenk zu Weihnachten Herausgegeben:Schmid, Paula;Illustration:Raidt, Gerda
Auch an Weihnachten waren die Zeiten nicht immer rosig: Das Schaukelpferd wurde leider nicht abgeholt, nun muss es an den bitterkalten Abenden als Heizmaterial für den Ofen herhalten. Auch Erbsensuppe mit Speck kann ein Festtagsessen sein. Vor dem Heiligen Abend werden Stoßseufzer gen Himmel geschickt: »Lieber Gott mit Christussohn/Ach, schenk mir doch ein Grammophon!« Der große Humorist und Melancholiker Joachim Ringelnatz nimmt die Leserinnen und Leser mit in Weihnachts- und Winterzeiten, die längst vergangen scheinen ... »Ringelnatz' Humor hatte eine derbe und eine sublime Seite,…mehr
Auch an Weihnachten waren die Zeiten nicht immer rosig: Das Schaukelpferd wurde leider nicht abgeholt, nun muss es an den bitterkalten Abenden als Heizmaterial für den Ofen herhalten. Auch Erbsensuppe mit Speck kann ein Festtagsessen sein. Vor dem Heiligen Abend werden Stoßseufzer gen Himmel geschickt: »Lieber Gott mit Christussohn/Ach, schenk mir doch ein Grammophon!« Der große Humorist und Melancholiker Joachim Ringelnatz nimmt die Leserinnen und Leser mit in Weihnachts- und Winterzeiten, die längst vergangen scheinen ... »Ringelnatz' Humor hatte eine derbe und eine sublime Seite, unnachahmlich bleibt die Grazie, mit er von der einen zur anderen hinüberwechselte«, so Alfred Polgar. Ausgestattet ist das besinnliche Lesebuch mit zauberhaften Bildern von Gerda Raidt!
Am 7. August 1883 wurde er als Hans Bötticher in Wurzen an der Mulde, einem sächsischen Städtchen, geboren. In jungen Jahren heuerte er, der sich jetzt Kuttel Daddeldu nannte, als Leichtmatrose auf einem Frachter an. Später setzte er eine kaufmännische Lehre in Hamburg fort, arbeitete in Leipzig, ging auf Reisen und landete, die eigenen Verse vortragend, in der Münchner Künstlerkneipe "Simplicissimus", wo er schnell bekannt wurde. 1910 erschien sein erster Gedichtband. Unrast und Neugier plagten ihn, er reiste in Europa umher, arbeitete für kurze Zeit als Bibliothekar und wurde im Ersten Weltkrieg zur Marine eingezogen. Nach dem Krieg fand er sich schlecht zurecht, wurde von Alpträumen geplagt, spielte wieder und dichtete. Und verwandelte sich in Joachim Ringelnatz. Bald darauf erkrankte er schwer, und die Freunde riefen seine Leser öffentlich auf, dem mittellosen Ringelnatz zu helfen. Am 17. November 1934 starb er in Berlin.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Besinnlich geht es nun nicht unbedingt zu in den Weihnachtsgedichten von Joachim Ringelnatz, räumt Rezensent Tobias Lehmkuhl ein, aber lustig und aufregend sind die Texte ganz sicher: "Heitere Melancholie" und Spachspielereien tragen durch Weihnachtsabende, an denen plötzlich ein Zuhälter unterm Baum sitzt oder sich ein Kind wünscht, die Alkoholiker-Eltern mögen bitte noch nicht von Gott zu sich geholt werden. Auch Armut und psychische Ausnahmezustände spielen eine Rolle, die Gedichte handeln immer wieder auch von denen, die "vor dem großen Schatten geflohn" sind, "den wir Wahnsinn nennen", schildert Lehmkuhl. Ihm gefällt gerade, dass Ringelnatz sich nicht einer vermeintlich heilen Weihnachtswelt verschreibt.