Roberto Bolano erzählt die dramatische Geschichte aus Mexikos Hauptstadt im Jahr 1968, in der die Gespenster der Vergangenheit und der Zukunft vorüberziehen - und die Schatten jener Tragödie, der Mexikos Studenten zum Opfer fielen. Zwei Wochen aus dem Leben von Auxilio Lacouture, einer verrückten Frau mit großem Herzen, in dem alle Dichter Lateinamerikas ihren Platz finden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Das Versprechen im Klappentext", nämlich dass es hier um "Hergang und Folgen" des Massakers 1968 an der Universität von Mexiko gehe, schreibt Uwe Stolzmann, "wird nicht eingelöst". Das findet er, wie man vermuten muss, auch nicht weiter schlimm, denn eine "erzählte oder nacherzählte Story" würde er von diesem Autor auch nicht erwarten. Schlimmer ist ihm, dass der "Meister des Ironischen" in so vielen Passagen "von seiner Kunst" nichts spüren lässt. Zu sehr ist ihm die Protagonistin, eine während des Massakers in der Frauentoilette eingeschlossene Frau, in ihrem den Roman konstituierenden Monolog, darauf aus, "Wahres und Weises" zu verkünden, zu sehr "beginnt ihr Monolog zu mäandern", findet Stolzmann. "Neben vielen Glanzpunkten" hat der Rezensent auch viele "auffällige Schwachstellen" gefunden. Das Anliegen des Buches, das ein "Mahnmal" für die jungen ermordeten Poeten aus Bolanos Generation sein will, ist ihm natürlich sympathisch; aber dieser Roman ist mehr ein "Wegweiser in eine abgeschlossene Innenwelt", schreibt Stolzmann, als etwa "der große Roman über das große Geheimnis Lateinamerikas", das der Rezensent ausmacht als "den Hang der Latinos zu Gewalt und Unterwerfung".
© Perlentaucher Medien GmbH
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