Kritische Sprechweisen sind in den Geistes- und Sozialwissenschaften weit verbreitet und nicht selten dominant. Welche Probleme weisen diese auf und wie können sie weiterentwickelt werden? Welche Möglichkeiten bestehen darin, von alternativen Annahmen und Beschreibungsweisen auszugehen und damit anders auf Phänomene und Praktiken zu blicken, ohne hinter die Errungenschaften der kritischen Theorien zurückzufallen?Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit mit besonderem Fokus auf die Erziehungswissenschaft. Kai Wortmann legt in seiner erziehungswissenschaftlichen Studie eine theoretisch anspruchsvolle Beschreibung sowohl der blinden Flecken kritischer Sprechweisen als auch der Potentiale post-kritischer Alternativen vor. An der 'Kritik' problematisiert werden ihr Aufdeckungsgestus, ihr Bruch mit den Akteuren sowie ihre vorherrschende Negativität. Demgegenüber werden Relationalität, Symmetrie und Affirmation als Ressourcen post-kritischen Theoretisierens erkundet. Hierzu bezieht sich die Arbeit vor allem auf zeitgenössische Theorieangebote in der Tradition des Pragmatismus: Praxis-, Affekt- und Akteur-Netzwerk-Theorie, aber auch auf die Kritische Theorie und die Soziologie der Kritik.Anregungsreich und bisweilen provokativ, dabei jedoch ohne Überbietungsgestus und Besserwisserei, folgt die Arbeit Richard Rortys Plädoyer, die Devise »Wir wollen es richtig darstellen!« durch »Wir wollen es mal anders versuchen!« zu ersetzen.
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