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Die «Lebensbilanz» der Literatur-Nobelpreisträgerin - und eine große Geschichte über Schuld und Schulden.
Ein steuerliches Ermittlungsverfahren, das zwar inzwischen längst eingestellt wurde, das aber selbst intimste E-Mails auswertete, wird für Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre «Lebenslaufbahn» zurückzublicken Erstmals erzählt sie literarisch die Geschichte des jüdischen Teils ihrer Familie. In die persönlichen amtlichen Angaben schieben sich Berichte über das Schicksal von Verwandten, die während der Nazizeit aus Österreich fliehen mussten, die deportiert und ermordet wurden. Zugleich…mehr

Produktbeschreibung
Die «Lebensbilanz» der Literatur-Nobelpreisträgerin - und eine große Geschichte über Schuld und Schulden.

Ein steuerliches Ermittlungsverfahren, das zwar inzwischen längst eingestellt wurde, das aber selbst intimste E-Mails auswertete, wird für Elfriede Jelinek zum Anlass, auf ihre «Lebenslaufbahn» zurückzublicken Erstmals erzählt sie literarisch die Geschichte des jüdischen Teils ihrer Familie. In die persönlichen amtlichen Angaben schieben sich Berichte über das Schicksal von Verwandten, die während der Nazizeit aus Österreich fliehen mussten, die deportiert und ermordet wurden. Zugleich führt der private Finanzfall auch zum Nachdenken über globale Kapitalströme. Wie sehr profitieren Staaten bis heute von enteignetem jüdischem Vermögen? Wie viele NS-Größen wurden umgekehrt nach 1945 anstandslos entschädigt? Und was sind aktuelle Steuersparmodelle oder handfeste Betrugsskandale, von Cum-ex-Geschäften bis zu Wirecard?

So autobiografisch wie allgemeingültig, so sarkastisch wie wütend rechnet Jelinek in Angabe der Person nicht nur mit sich, sondern auch mit einer Gesellschaft ab, die sich eher für die Täter als für ihre Opfer interessiert - und verfolgt die weit verzweigten Wege des Geldes als eines der größten Geheimnisse in der modernen Wirtschaft.

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Elfriede Jelinek, geboren 1946 und aufgewachsen in Wien, hat für ihr Werk eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Franz-Kafka-Literaturpreis. 2004 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Rezensionen
Rezensentin Elke Schmitter würde - auch wenn ihre Kritik in der Zeit-Beilage mit Literaturempfehlungen zu Weihnachten erscheint - Elfriede Jelineks neueste Suada wohl niemandem unter den Christbaum legen. Längst hat sich die Nobelpreisträgerin von der klassischen Erzählung verabschiedet, stattdessen schafft sie "Textoberflächen", konstatiert die Kritikerin, ganz dankbar, dass ihr zumindest der Klappentext verrät, worum es hier eigentlich geht: Das deutsche Finanzamt hatte ein steuerliches Ermittlungsverfahren gegen die österreichische Autorin eingeleitet, dabei auch private Dokumente durchwühlt - Anlass genug für die Jelinek, auf ihr Leben zurückzublicken. Mit viel Tempo und wenig Überblick verhandelt sie Themen wie Covid, den Fall Boris Becker und den Fall Flick, Geldwäsche und "Heideggersche Heimatseligkeit", Vergewaltigungen und den Tannhäuser - und nicht zuletzt den jüdischen Großvater. Nach so viel "verwirrter Trostlosigkeit" ist die Kritikerin ganz schön erschöpft, immerhin erfährt sie ein paar biografische Details über Jelinek.

© Perlentaucher Medien GmbH

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wie Lerke von Saalfeld die sprachliche Qualität der Philippika von Elfriede Jelinek einschätzt, bleibt in ihrer Rezension ein wenig im Unklaren. Mit vielen Zitaten umrandet sie Jelineks Monolog, der es bereits auf eine Theaterbühne geschafft hat. Die Frage der Österreicherin nach ihrem "Ich" anlässlich einer Steuerprüfung, erinnert von Saalfeld an die Rede, die Jelinek zur Verleihung des Literaturnobelpreises 2004 hielt und ihren Zwiespalt zwischen Aggression und Verletzlichkeit über die Welt zwischen den Polen Wirtschaft und Geschichte offenbart habe. Weit wichtiger für diesen Text ist für die Rezenzentin der Umstand, dass Jelineks Mann im September dieses Jahres gestorben ist. So gelesen, könnte von Saalfelds Rezension verstanden werden, ist Jelineks aktuelle Veröffentlichung eine weitere, schmerzliche Trauerarbeit.

© Perlentaucher Medien GmbH
Vielleicht der zugänglichste, menschlichste Jelinek-Text der letzten Jahre ... brillant, humorvoll und scharfsinnig. Martin Pesl nachtkritik.de 20221116