Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches?
Sobald eine Mode vergessen ist und damit nicht mehr altmodisch wirkt, kann sie zum letzten Schrei wachgeküsst werden. Man hat deswegen von der Tyrannei der Mode gesprochen, die aus dem Blauen heraus ihre Launen diktiert. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sie sich als ein Spiel nach Regeln - und als ein differenziertes Zeichensystem im historischen Wandel. Im bürgerlichen Zeitalter ist Mode weiblich geworden, Männer kommen unscheinbar im Anzug daher. Doch das war nicht immer so. Heute ist der angeblich herrschende Trend der zum Unisex. Doch wenn sich Frauen wie Männer anziehen, ziehen sich dann beide gleich an?
Sobald eine Mode vergessen ist und damit nicht mehr altmodisch wirkt, kann sie zum letzten Schrei wachgeküsst werden. Man hat deswegen von der Tyrannei der Mode gesprochen, die aus dem Blauen heraus ihre Launen diktiert. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sie sich als ein Spiel nach Regeln - und als ein differenziertes Zeichensystem im historischen Wandel. Im bürgerlichen Zeitalter ist Mode weiblich geworden, Männer kommen unscheinbar im Anzug daher. Doch das war nicht immer so. Heute ist der angeblich herrschende Trend der zum Unisex. Doch wenn sich Frauen wie Männer anziehen, ziehen sich dann beide gleich an?
"Klug und elegant führt uns Barbara Vinken in die Gründe und Abgründe der Moden, durch die die bis dahin bunten Männchen grau, die Damen immer lasterhaft bunt wurden. Man(n) staunt und lernt! Und Frau bekommt unschlagbare Argumente geliefert."
Das Magazin, September 2015
Das Magazin, September 2015
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wie bei einem Karneval zieht die Mode in diesem Buch von Barbara Vinken vor den Augen der enttäuschten Rezensentin vorüber. Dass die Autorin "aufregend wie im Proseminar" und präzise wie in einem Hochglanzmagazin schreibt, also wenig, ist für Catrin Lorch dabei eher Nebensache. Vor allem stört die Rezensentin, dass Vinken die Chance ungenutzt lässt, aus ihren Beobachtungen zu Sportswear und Hosenanzug, zu Michelle Obama und Karl V. analytisch Kapital zu schlagen und etwa Entwicklungslinien aufzuzeigen. Aber auch bildlich bleibt das Buch für Lorch unterbelichtet. Nicht nur, dass auf 250 Seiten Text bei diesem nach Sichtbarkeit lechzenden Thema bloß 16 Seiten "eklektisch zusammengestellte" Abbildungen kommen, auch bezieht sich die Autorin laut Lorch lieber auf Lektüre, wenn sie die Epochen "besichtigt". Vinkens Grundthese schließlich, wonach Mode vor allem der Abgrenzung der Geschlechter diene, findet die Rezensentin im Buch zwar reichlich belegt, doch viel zu wenig erläutert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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