Die »Politik der Straße« hat Hochkonjunktur, wirft aber auch Fragen auf. Sind Versammlungen als Ausdruck der Souveränität des Volkes aus radikaldemokratischer Perspektive zu begrüßen oder geben sie Anlass zur Sorge vor der Herrschaft des »Mobs«? Und wer ist überhaupt »das Volk«? Judith Butler geht den Dynamiken und Taktiken öffentlicher Versammlungen unter den derzeit herrschenden ökonomischen und politischen Bedingungen auf den Grund. Fluchtpunkt dieses hochpolitischen Buches ist eine Ethik des gewaltlosen Widerstands in einer gefährdeten Welt, in der die Grundlagen solidarischen Handelns allmählich zerfallen oder zerstört werden.
"In Zeiten populistischer, hasserfüllter Bewegungen ist es wichtig zu fragen, was Volkssouveränität heißt und unter welchen Voraussetzungen diese der Demokratie wirklich zuträglich ist. Butlers Buch ist ein anregender Beitrag zu dieser aktuellen Debatte."
Clair-Lise Tull, WDR 04.11.2016
Clair-Lise Tull, WDR 04.11.2016
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Zu diesem Buch werden nur eingefleischte Butler-Fans und Freunde poststrukturalistischer Überhöhungen greifen, glaubt Hannah Bethke. Und selbst jene Leser muss die Kritikerin vorwarnen: Durchaus interessant sei Butlers Ansatz, mit Blick etwa auf den Arabischen Frühling das wiedererwachte Interesse an öffentlichen Versammlungen zu untersuchen und die Bedeutung der körperlichen Präsenz abgehängter Bevölkerungsgruppen als "performative Ausübung" des Rechts herauszuarbeiten. Zwischen all den komplizierten Gedankengängen dieser "Anmerkungen" fällt es Bethke jedoch schwer, einen roten Faden, eine zentrale Botschaft oder wenigstens einen politischen oder theoretischen Mehrwert auszumachen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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