"Ann Vickers" ist ein facettenreicher Roman, der sowohl als gesellschaftskritische Studie wie auch als intimes Porträt einer emanzipierten Frau in den frühen Dekaden des 20. Jahrhunderts fungiert. Sinclair Lewis verbindet in klarer, beobachtender Prosa eine präzise Milieuschilderung mit psychologischer Tiefenschärfe: Die Entwicklung der Titelheldin zur eigenständigen, unkonventionell denkenden Sozialreformerin steht exemplarisch für Konflikte zwischen persönlichem Glück, sozialem Engagement und den Zwängen einer konservativen Gesellschaft. Eingebettet in die literarischen Strömungen des amerikanischen Realismus und der Moderne, gelingt Lewis ein kritischer Blick auf Geschlechterrollen, Ethik und institutionelle Machtstrukturen seiner Zeit. Sinclair Lewis' Werk reflektiert seine intensive Beschäftigung mit sozialen Bewegungen und Reformen in den USA sowie seine Erfahrung als aufmerksamer Chronist gesellschaftlicher Umbrüche. Geboren 1885 in Minnesota, machte sich Lewis als erster amerikanischer Literaturnobelpreisträger einen Namen durch seine analytische Distanz und seinen feinen ironischen Stil. Die Erforschung weiblicher Autonomie und das Interesse an progressiven Ideen ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Romane, insbesondere durch "Ann Vickers", dessen Themen auch Lewis' biografische Auseinandersetzung mit sozialen Konventionen widerspiegeln. Dieses Buch empfiehlt sich Leserinnen und Lesern, die an historischer Psychologie, Frauenliteratur und sozialem Wandel interessiert sind. Lewis' kritisch-empathische Darstellung gesellschaftlicher Transformationen bietet profundes Verstehen der Kräfte, die Individuen wie Ann Vickers prägen - und eröffnet einen nachhaltigen Diskurs über Selbstbestimmung und gesellschaftliches Engagement, der auch heute nicht an Relevanz verloren hat.
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno








