Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018 und monatelang auf der Bestsellerliste: ein kühner europäischer Familienroman von der Insel des ewigen Frühlings, Teneriffa.
Julio, el portero, war nicht immer der Pförtner. Doch heute, mit über neunzig Jahren, hütet er die Türen im Asilo, dem Altenheim von La Laguna. Julio ist einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt. Er war Kurier im Bürgerkrieg, Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder.
Von ihm und von denen, die seinen Weg kreuzten, von dem, was sie liebten, flohen oder suchten, auf der Insel und im Leben, erzählt dieser Roman. Er führt in die Tiefen des vergangenen Jahrhunderts. Und es zeigt sich noch heute viel Gestern darin.
Julio, el portero, war nicht immer der Pförtner. Doch heute, mit über neunzig Jahren, hütet er die Türen im Asilo, dem Altenheim von La Laguna. Julio ist einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt. Er war Kurier im Bürgerkrieg, Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder.
Von ihm und von denen, die seinen Weg kreuzten, von dem, was sie liebten, flohen oder suchten, auf der Insel und im Leben, erzählt dieser Roman. Er führt in die Tiefen des vergangenen Jahrhunderts. Und es zeigt sich noch heute viel Gestern darin.
'Archipel' ist eine große Reise durch die Zeit und bis ans Ende Europas. Die Städte Teneriffas atmen ihren ewigen Sommer, aber zwischen all den Gerüchen und Geräuschen des Südens spürt man den Luftzug eines ganzen Jahrhunderts. Während in einem Altenheim die Menschen ihre letzten Wege gehen, versuchen es die Jungen mit neuer Hoffnung. Es ist der Zyklus des Privaten, den Inger-Maria Mahlke auf grandiose Weise mit dem Politischen verknüpft. Und so blättert man durch hundert Jahre wie durch ein Album voll schmerzhaft schöner und genauer Bilder. Sieht Abkömmlinge der spanischen Konquistadoren und majestätische Putzfrauen, Aufstieg und Abstieg, Liebe und Korruption. deutscher-buchpreis.de 20180911
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Sandra Kegel kann sich keine bessere Begleitung für eine Jahrhundertreise durch die Kanaren vorstellen, als die Autorin und Juristin Inger-Maria Mahlke, die selbst auf Teneriffa aufwuchs. Die Kritikerin liest hier die komplett auf Chronologie verzichtende und multiperspektivisch erzählte Geschichte verschiedener Familien, die allesamt aus unterschiedlichen Beweggründen auf Teneriffa gelandet sind, springt von der Gegenwart zum Spanischen Bürgerkrieg zu den Kolonialkriegen und zurück, erlebt allerhand Tragödien und staunt nicht nur, wie Mahlke Ursache und Wirkung auf den Kopf stellt, sondern auch das große Ganze erst nach und nach zusammensetzt und doch stets im Blick behält. Die reduzierte, mit spanischen und kanarischen Begriffen durchsetzte Sprache macht dabei den besonderen Reiz aus, findet Kegel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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