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Argentinien ist Leidenschaft, sei es im Tango oder im Fußball: Es ist aber auch die reine Gegensätzlichkeit. Im argentinischen Archetypus des Diego Armando Maradona vereinigen sich alle Widersprüche dieses Landes: Genie und Wahnsinn, Triumph und Schei¬tern, Schaffenskraft und Selbstzerstörungswut, Le¬bensgier und Leidenslust. Vielleicht kann ein Land, dessen Natur sich ebenfalls aus den unterschiedlichsten Extremen zusammensetzt - Dschungel und Gletscher, Halbwüsten und Sumpflandschaften - auch gar nicht anders sein ...Das Reiselesebuch will mit literarischen und journalistischen Texten all…mehr

Produktbeschreibung
Argentinien ist Leidenschaft, sei es im Tango oder im Fußball: Es ist aber auch die reine Gegensätzlichkeit. Im argentinischen Archetypus des Diego Armando Maradona vereinigen sich alle Widersprüche dieses Landes: Genie und Wahnsinn, Triumph und Schei¬tern, Schaffenskraft und Selbstzerstörungswut, Le¬bensgier und Leidenslust. Vielleicht kann ein Land, dessen Natur sich ebenfalls aus den unterschiedlichsten Extremen zusammensetzt - Dschungel und Gletscher, Halbwüsten und Sumpflandschaften - auch gar nicht anders sein ...Das Reiselesebuch will mit literarischen und journalistischen Texten all die Widersprüche und Kontraste widerspiegeln. Zu Wort kommen daher Autoren wie Antonio Pigafetta, der italienische Weltumsegler und erste europäische Argentinien-Reisende überhaupt, zwei berühmte Vertreter der argentinischen Literatur selbst, Jorge Luis Borges und Julio Cortázar, zeitgenössische Schriftsteller wie César Aira, der berühmteste Patagonien-Fahrer Bruce Chatwin und Reisejournalisten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der "ZEIT".
Autorenporträt
Strobel y Serra, Jakob§Jakob Strobel y Serrageb. 1966, studierte Spanisch und Geschichte in Berlin und Sevilla, arbeitete als Journalist in Spanien und Mexiko und kam 1993 zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 1997 ist er Redakteurim F.A.Z.-Reiseblatt. Dort kümmert er sich unter anderem um die spanischsprachigen Länder.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2010

Zwei Argentinier strahlen den Himmel an

Was ist das beste Geschäft, das man auf dieser Erde machen kann? Einen Argentinier zu dem Preis kaufen, den er wert ist, und zu dem Preis verkaufen, den er glaubt, wert zu sein. Das ist ein böser Witz, den man sich in Lateinamerika gerne erzählt und in dem bei aller Häme doch ein wenig Wahrheit steckt. Denn die Argentinier machen es einem nicht leichter als sich selbst. Sosehr sie von Selbstzweifeln geplagt sein mögen, so gerne halten sie sich für etwas Besseres. Vielleicht kann ein Land, das sich aus lauter extremen Gegensätzen zusammensetzt, gar nicht anders als widersprüchlich sein. Alles gibt es hier, das der Baukasten der Schöpfung hergibt: Dschungel und Gletscher, Halbwüsten und Sumpflandschaften, Bergriesen und Pampasteppen, die herrlichsten Wasserfälle der Erde und den höchsten Gipfel Amerikas, dazu eine Stadt so groß wie ein Land und die größte Einsamkeit, die Menschen ertragen können - und so viel Schönheit, dass der Blick des Menschen ihr kaum standhält. Während sich in anderen Ländern mit der Zeit aus der Summe der Kontraste eine Quersumme gebildet hat, beharrt Argentinien mit fast masochistischer Lust auf seinen Gegensätzen. Es will sie gar nicht entschärfen, nicht sich selbst in ihrer Mitte finden, es sucht keinen Seelenfrieden - und wird so zu einem der spannendsten Reiseländer Amerikas. Argentiniens Reichtum an Widersprüchen ist auch das Rückgrat dieses Reiselesebuchs. Es versammelt literarische Passagen aus fünf Jahrhunderten, von Antonio Pigafetta, der Magellan auf seiner Weltumsegelung begleitete, über Bruce Chatwin, Jorge Luis Borges und Julio Cortázar bis Tomás Eloy Martínez und César Aira. Ergänzt werden sie von journalistischen Beiträgen, die Buenos Aires oder ein Hippiedorf in Patagonien porträtieren. Dann geht es mit der Eisenbahn über die Anden und ganz zum Schluss auf einer Segelyacht rund um Kap Hoorn. Sollte es dort Donner und Blitz geben, könnte man Argentinier sehen, die den Himmel anstrahlen. Warum? Weil sie glauben, Gott fotografiere sie gerade.

F.A.Z.

"Argentinien - Ein Reiselesebuch", herausgegeben von Jakob Strobel y Serra. Ellert und Richter Verlag, Hamburg 2010. 160 Seiten. Gebunden, 12,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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