Mit Aristoteles kommt jener jahrhundertelange Prozess zum Abschluss, in dessen Verlauf sich im Bereich der Ägäis aus der symbolischen Form des Mythos die neue Symbolform der Philosophie entwickelte. Voegelin kann in diesem Band zeigen, dass sich bei Aristoteles der schon im Platonischen Spätwerk angelegte Spaltungsprozess fortsetzte. Während der politisch-religiöse Gründerwille, der das Werk Platons ausgezeichnet hatte, weiter zurücktrat, kam es zur Herausbildung zweier neuer eigenständiger Disziplinen: zu einer anthropologisch fundierten Ethik und allgemeinen Handlungstheorie sowie zu einer differenzierten nomothetischen Politikwissenschaft, deren Reichweite sich im Vergleich mit der Platonischen Politik durch die pragmatische Öffnung gegenüber der Mannigfaltigkeit praktischer politischer Probleme erheblich vergrößert hatte. Der Zauber Platons war dem Arrangement mit der Realität und einer wissenschaftlichen Nüchternheit gewichen.
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