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Mohlers Rolle als Netzwerker zwischen Liberalkonservativen und Nationalisten lässt die Geschichte der bundesrepublikanischen Rechten neu verstehen.Zwei Jahrzehnte nach seinem Tod gilt Armin Mohler noch immer als Vordenker der Neuen Rechten in Deutschland. Der 1920 in der Schweiz geborene Publizist inszenierte sich nach 1945 als Erbwahrer jenes in der Weimarer Republik grassierenden Radikalnationalismus, den er unter dem Begriff der »Konservativen Revolution« in die Bundesrepublik hinüberzuretten versuchte. Damit avancierte er zeitweilig zu einer der einflussreichsten Stimmen am rechten Rand…mehr

Produktbeschreibung
Mohlers Rolle als Netzwerker zwischen Liberalkonservativen und Nationalisten lässt die Geschichte der bundesrepublikanischen Rechten neu verstehen.Zwei Jahrzehnte nach seinem Tod gilt Armin Mohler noch immer als Vordenker der Neuen Rechten in Deutschland. Der 1920 in der Schweiz geborene Publizist inszenierte sich nach 1945 als Erbwahrer jenes in der Weimarer Republik grassierenden Radikalnationalismus, den er unter dem Begriff der »Konservativen Revolution« in die Bundesrepublik hinüberzuretten versuchte. Damit avancierte er zeitweilig zu einer der einflussreichsten Stimmen am rechten Rand des politischen Spektrums.Maik Tändler rekonstruiert die Geschichte der rechtsintellektuellen Netzwerke um Mohler, ihre Sammlungs- und Mobilisierungsversuche unter den Bedingungen einer sich schnell wandelnden politischen Öffentlichkeit und ihr Verhältnis zum weiteren Feld eines sich liberalisierenden Konservatismus. Die Herausbildung einer Neuen Rechten seit den 1970er Jahren erweist sich dabei weniger als Formwandel des »alten« Rechtsradikalismus der frühen Bundesrepublik, sondern vielmehr als Reaktion auf die langfristige und nicht immer geradlinige Entmischung von liberaldemokratischem Konservatismus und antiliberalem Rechtskonservatismus.
Autorenporträt
Maik Tändler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und arbeitet dort zur Geschichte der Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Zuvor war er am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Ge- schichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig. Veröffentlichungen u. a.: Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus (2019, mit Norbert Frei, Franka Maubach und Christina Morina); Das therapeutische Jahrzehnt. Der Psychoboom in den siebziger Jahren (2016); Das Selbst zwischen Anpassung und Befreiung. Psychowissen und Politik im 20. Jahrhundert (2012, mit Uffa Jensen).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine gründlich recherchierte, lesenswerte Studie zu Leben und Werk des rechten Publizisten Armin Mohlers legt laut Rezensent Claus Leggewie Maik Tändler vor. Dessen Buch setzt mit einem Preis ein, den Konrad Adenauer 1967 an Mohler verlieh und konzentriert sich, so Leggewie, auf Mohlers Wirken in der Bonner Republik. Leggewie geht mit Tändler auf eine Reihe von Aktivitäten Mohlers ein, darunter dessen Dissertation zur konservativen Revolution, die das Ziel hatte, eine Rechte jenseits des parlamentarischen Konservativismus wieder salonfähig zu machen. Insbesondere geht Tändler auf Mohlers Doppelstrategie ein, die darin bestand, einerseits Kontakt zu gemäßigteren Kräften zu halten - dazu passt auch seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung - und andererseits radikalen Gedanken Vorschub zu leisten; gegen Ende seines Lebens bis hin zur Holocaustleugnung. Außerdem behandele das Buch Mohlers Verhältnis zu Franz Josef Strauss sowie den gescheiterten Versuch, bei der Zeitung"Die Welt" Fuß zu fassen, die mit seinen antisemitischen Ressentiments nichts zu tun haben wollte. Gerne hätte Leggewie mehr über Mohlers Zeit als Frankreich-Korrespondent gelesen. Insgesamt jedoch ist Tändlers Darstellung dieser Biografie gut gelungen - man bekommt durch sie, glaubt Leggewie, auch ein gutes Bild einer intellektuellen Strömung, die derzeit, vor allem aufgrund der Erfolge der AfD, mehr Einfluss auf das politische Leben Deutschlands nimmt, als zu Zeiten der Bonner Republik.

© Perlentaucher Medien GmbH
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»Maik Tändler (...) zeichnet Leben und Werk dieser schillernden Persönlichkeit unter Einsicht in bisher unveröffentlichtes Material in einer detailreichen Studie nach und präsentiert Mohler als Exempel der Bonner Republik.« (Claus Leggewie, Süddeutsche Zeitung, 28.07.2025)