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Sie sind Überlebende einer untergegangenen Welt, für deren Geschichten und Schicksale sich bislang keiner so richtig interessieren wollte: die (ehemaligen) Westberliner. Wo sie vor etwa zehn Jahren noch eine meterhohe Mauer von den Verkehrsströmen abschirmte, spielt sich heute wieder großstädtisches Leben ab. Die Insel Berlin inmitten der DDR ist untergegangen. Ihre besondere Lage hatte auch die Atmosphäre und die Menschen geprägt. Herbert Beckmann begibt sich auf die Suche nach diesem speziellen Lebensgefühl. Er fährt als Tramper über die Transitstrecke hinein in die achtziger Jahre in dieser…mehr

Produktbeschreibung
Sie sind Überlebende einer untergegangenen Welt, für deren Geschichten und Schicksale sich bislang keiner so richtig interessieren wollte: die (ehemaligen) Westberliner. Wo sie vor etwa zehn Jahren noch eine meterhohe Mauer von den Verkehrsströmen abschirmte, spielt sich heute wieder großstädtisches Leben ab. Die Insel Berlin inmitten der DDR ist untergegangen. Ihre besondere Lage hatte auch die Atmosphäre und die Menschen geprägt. Herbert Beckmann begibt sich auf die Suche nach diesem speziellen Lebensgefühl. Er fährt als Tramper über die Transitstrecke hinein in die achtziger Jahre in dieser Stadt. Dort verbringt er den Nachmittag im besetzten Haus und fällt nach der aufreibenden Sitzung einer studentischen Arbeitsgruppe der "Reich-Gruppen-Leiterin" Irma in die Hände. Er kämpft gegen die Tauben in seiner Außentoilette, setzt sich mit dogmatischen Gutmenschen im Mehringhof auseinander und steht unvermittelt einer martialischen Polizeikette gegenüber, die anläßlich des Reagan-Besuch s den Nollendorfplatz hermetisch abriegeln soll. Subjektiv und ungerecht läßt er das Berlin dieser Zeit wieder auferstehen. Ein Berlin von unten, aus der Hinterhofperspektive. Wer die Jahre miterlebte, wird an Menschen und Orte erinnert, denen keiner in dem großen Dorf ausweichen konnte. Den Neuberliner, der erst kürzlich in die Stadt kam, nimmt Beckmann zu einer unterhaltsamen Lesereise in die jüngste Vergangenheit mit. Berlinbesucher können erfahren, was die Insel vom "Wessiland" trennte und welche Blüten dieses einzigartige Biotop sprießen ließ.
Rezensionen
"Bissig, ironisch, aber immer im Detail nachvollziehbar karikiert Herbert Beckmann die Welt der Westberliner Wohngemeinschaften und Pseudorevolutionäre... Beckmann entlarvt viele der Gutmenschen, die sich auf der Insel im Schatten der Mauer einnisteten, um dort so eine Art Tübinger Biotop zu etablieren." (Berliner Zeitung, 11.10.2000) "Für die vielen in Westdeutschland war (Westberlin), wie Beckmann meint,"keine Stadt im eigentlichen Sinne, sondern ein Symbol". Ein"Fels der Freiheit in der Brandung der roten Diktatur für die einen, ein Fluchtpunkt für Kriegsdienstverweigerer für die anderen"... Für den, der das Westberlin der 80er Jahre noch kennen gelernt hat, taucht nun manches wieder auf: die Heinrich-Heine-Buchhandlung im Bahnhof Zoo, die Hausbesetzungen und der"revolutionäre"1. Mai in Kreuzberg, das türkische Berlin, der Reagan-Besuch und Polizeikessel, die Exklaven und der Kontrollpunkt Dreilinden, das Alliierte Recht und der"behelfsmäßige Personalausweis"- in dem absolut nichts von deutscher Abstammung stand! Manches davon gibt es noch heute, anderes umweht der Mantel der Geschichte." (Das Parlament, 6./13.10.2000)