Das neue Buch von Jürgen Habermas ist auch eine Geschichte der Philosophie. Es gibt im Stil einer Genealogie darüber Auskunft, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient ihm der Diskurs über Glauben und Wissen, der aus zwei starken achsenzeitlichen Traditionen im römischen Kaiserreich hervorgegangen ist. Habermas zeichnet nach, wie sich die Philosophie sukzessive aus ihrer Symbiose mit der Religion gelöst und säkularisiert hat. In systematischer Perspektive arbeitet er die entscheidenden Konflikte, Lernprozesse und Zäsuren heraus sowie die sie begleitenden Transformationen in Wissenschaft, Recht, Politik und Gesellschaft.
Das neue Buch von Jürgen Habermas ist aber nicht nur eine Geschichte der Philosophie. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält: Sie soll darüber aufklären, »was unsere wachsenden wissenschaftlichen Kenntnisse von der Welt für uns bedeuten - für uns als Menschen, als moderne Zeitgenossen und als individuelle Personen«.
Das neue Buch von Jürgen Habermas ist aber nicht nur eine Geschichte der Philosophie. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält: Sie soll darüber aufklären, »was unsere wachsenden wissenschaftlichen Kenntnisse von der Welt für uns bedeuten - für uns als Menschen, als moderne Zeitgenossen und als individuelle Personen«.
»... ein unglaublich fesselnd geschriebenes Buch über das Denken, wie es den Glauben einholt, aber weiterhin von ihm inspiriert wird.« Mark Siemons Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20191124
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Recht freundlich lässt Rezensent Jürgen Kaube dieses gewaltige Werk Revue passieren. Als eine regelrechte, alles abwägende Rezension hat er seinen Artikel auch gar nicht angelegt - er bleibt im Grunde recht kurz. Habermas erzähle die Geistesgeschichte als eine Lösung aus dem Religiösen, die diesem aber irgendwie freundschaftlich verbunden bleibt, meint man zu verstehen. Denn laut Habermas dienten sowohl Religionen als auch die Philosophie zur sozialen Integration von Gesellschaften. Kaube macht hier nur milde religionskritische Einwände, etwa dass Religionen durchaus konfligierende, miteinander unvereinbare Weltbilder vertreten könnten. Auch dass die Religionen trotz durch Habermas erfolgter Entzauberung nicht absterben, scheint Kaube an Habermas' Entwurf zu stören. Aber wie gesagt: Anders als Habermas will er "das Ganze" gar nicht erledigen, vielmehr freut er sich über die zahlreichen Seitenwege, die Habermas nebenbei beschreitet, etwa zur Frage, ob Jesus sich selbst als Messias gesehen habe. Für Kaube ist diese Summe vor allem ein Fest der "Erkenntnisfreude".
© Perlentaucher Medien GmbH
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