Zum ersten Mal auf Deutsch: eine Auswahl der Gedichte Jakub Ekiers, ergänzt durch poetische Tagebuchaufzeichnungen.Ein verwaschenes Werbeplakat wird aus allernächster Nähe, der gähnende Weltraum in all seiner Weite zur Kenntnis genommen. Mal sieht man sich mitten im kosmischen Schwarz, mal in einem von Bildschirmen flimmernden Megamarkt. Der Warschauer Lyriker Jakub Ekier denkt auch in seiner Tagebuchprosa poetisch; ihm lässt die Gleichzeitigkeit von Leid und Schönheit keine Ruhe. Seine Sprache, die Spielfreude mit Sachlichkeit verbindet, hält viele Fragen offen und lädt Leserinnen und Leser dazu ein, dass nicht zu Ende Erzählte selbst zu Ende zu erzählen.leuchtkäfer auf dem wegfür Elisabeth und Reiner Kunzedunkel zwischen den stämmen das weltallüber dem boden blitze wie ich sieflugs mit fünf an vaters hand gesehen habenachwuchslos strecke ich die hand aus und niemandnichts nur das weltall zwischen den stämmen dunkelüber dem boden sterne formieren sich zum spaliervor mir
»Das Dichten des (...) Autors erlangt vor allem durch das Nebeneinander von banaler und existenzieller Realität seine geheimnisvolle und gleichsam schreckliche Tiefe.« (Björn Hayer, Berliner Zeitung, 26./27.04.2025)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der polnische Essayist und Übersetzer Jakub Ekier hat ein recht überschaubares lyrische Oeuvre, aber es lohnt sich definitiv, dieses kennenzulernen, versichert uns Rezensentin Marta Kijowska. Entsprechend dankbar ist die Kritikerin für diese Auswahl von Texten aus 35 Jahren, die hinter der vorgeblichen Banalität der verhandelten Ereignisse stets tiefere Wahrheiten freilegen: "ein tag wie ein lächeln. / der massenmörder am verhandlungstisch. /ein tag wie / ein lächeln". Kijowaska bewundert vor allem die an Reiner Kunze und Ryszard Krynicki erinnernde sprachliche Prägnanz und Dichte der Bilder. Dass die Kritikerin unter anderem weiß, dass Ekier Sohn von Musikern ist, erleichtert ihr das Verständnis mancher Texte. Nicht zuletzt lobt sie die brillante Übersetzung von Doreen Daume und Andreas Volk.
© Perlentaucher Medien GmbH
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