Vom Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2025: Ein leidenschaftliches Plädoyer für eine freie, demokratische WeltKarl Schlögel hat in seinen Büchern einem großen Publikum die Geschichte Osteuropas vermittelt. Doch das war ihm nie genug. Als Zeitgenosse beobachtet er mit dem Blick des Historikers die Umbrüche seit 1989 und notiert mit seismografischem Gespür die Verschiebungen gesellschaftlicher und politischer Kräfteverhältnisse. Noch im unscheinbarsten Detail des Alltags erkennt er Zeichen des Wandels. Stilistisch brillant berichtete er aus den Zentren und Provinzen Osteuropas, ein engagierter Kämpfer für eine liberale und demokratische Welt, erst recht nach der russischen Annexion der Krim 2014. Dieser Band versammelt Texte aus den letzten Jahren, die unentbehrlich sind zum Verständnis der Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Oliver Weber würdigt Karl Schlögels neuen Band als eindrucksvolle Selbstvergewisserung eines Historikers, der nach dem "Schock" von 2014 und 2022 "noch einmal in die Schule" ging: nach Kyjiw, Charkiw, Donezk, Mariupol, Odessa. Die Texte, zwischen 2003 und 2025 entstanden, zeigen, wie Schlögel den Krieg im Osten Europas nicht nur politisch, sondern topografisch und geistig zu begreifen sucht. Seine Stärke liegt, so Weber, im "Lesen von Städten, Verkehrsnetzen, Erinnerungslandschaften". Lehrreich seien besonders die Passagen über Charkiw und die Suche nach Begriffen für den "Putinismus", den Schlögel weder als Autokratie noch als Kleptokratie begreift, resümiert der Kritiker. Ein Autor, der die Geschichte Europas neu kartiert, um sie besser zu verstehen, schließt der Weber.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wer in Schlögels Denken hineinfinden will, oder besser gesagt in seine Weise zu sehen, zu kartieren, abzutragen und zu collagieren, der kann mit 'Auf der Sandbank der Zeit' einen ersten Schritt tun - jedoch nur auf die Gefahr hin, auch viele weitere tun zu wollen.« Oliver Weber, FAZ, 15.10.25 »Eine lehrreiche Lektüre ... den Leserinnen und Lesern hätte nichts Besseres passieren können.« Claudia Mäder, NZZ Geschichte, Oktober




















